Nikon D700 – Einmal den Fotorucksack ausschütten

Tag 14 – Telefotografie mit der Nikon D700 und der D7000 im Loro Parque

Um Tierportraits in einem der Parks auf Teneriffa fotografieren zu können habe ich mein großes Telezoom mitgeschleppt. Wirklich oft verwendet habe ich es bislang noch nicht, lediglich im Jungle Parque habe ich ein paar hundert Fotos damit gemacht. Aber diese Fotos gefallen mir teilweise auch wirklich gut. Das Bildqualität dieser „Linse“ ist fast unschlagbar und heute will ich sie noch einmal im Loro Parque benutzen.

Als Sandra mich weckt habe ich fast 11 Stunden geschlafen, es ist 7h30 und es ist mir eigentlich wieder einmal viel zu früh. Etwas steif und unbeholfen tapse ich ins Badezimmer, wo ist der Lichtschalter? Autsch ist das hell, gibt es das nicht auch in dunkel? Es ist nicht leicht wenn man früh morgens bei gutem Licht fotografieren möchte. Ok, so richtig früh morgens ist es ja gar nicht, aber es fühlt sich so an. Keine Ahnung warum, aber ich könnte hier jeden Tag zwölf Stunden und länger schlafen.

Als ich frisch geduscht und glatt rasiert im Auto sitze ist es 8h30. Auf der Windschutzscheibe des gemieteten Opels hat sich schon die kleine GoPro festgesaugt. Es geht den Berg hinab in Richtung Norden. Mein Ziel ist Puerto de la Cruz. Die Fahrt vergeht wie in Trance, so wirklich wach bin ich noch gar nicht. Nach etwa 30 Minuten treffe ich am Loro Parque ein. Ich fahre auf den bewachten Parkplatz. Meinem Freund Wolfgang haben sie hier vor ein paar Monaten die Luft aus einem Reifen gelassen, weil der dem „falschen Parkwächter“ keine Geld geben wollte. Vielleicht sind die 2,40 Euro für den bewachten Parkplatz keine schlechte Investition.

Ich kann ganz vorne fast am Eingang parken. Es sind erst vier andere Autos hier. Schnell die GoPro abmontieren und in den Kofferraum legen und die Fotosachen zurecht legen.

Alles ist da, zwei Stative sind noch vom Vortag im Kofferraum, der Fotorucksack, alles oder doch nicht?

Oh je, ich habe verschlafen wie ich war genau das vergessen weshalb ich eigentlich hier hin wollte! Mein Nikon AF-S VR 4/200-400 steht noch auf unserer Finca im dunklen verschlossenen Kleiderschrank. Das muss so sein, weil ansonsten die Kameraversicherung im Falle eines Diebstahls nichts zahlt. Wird etwas aus dem Hotelzimmer gestohlen, so muss es in einem verschlossenen Schrank gelegen haben. Wird es aus dem Auto gestohlen, so muss es im verschlossenen Kofferraum gewesen sein.

Ja, nun stehe ich hier, der Tag erwacht und ich auch! Zurückfahren? Das dauert locker eine ganze Stunde? Ach egal, ich habe das Nikon AF-S VR 2.8/70-200mm im Fotorucksack und der Teleconverter TC-17E II ist auch dabei. 200mm x 1.7 x 1.5 = 510mm  Teleobjektiv – wenn man den kleinen Chip meiner D7000 berücksichtigt. Das sollte eigentlich auch für ein paar schöne Video-Sequenzen reichen. Ok, mit dem dicken Tele wären es 400 x 1.7 x 1.5 = 1020mm und das bei nur einer Blende Lichtverlust!

Ach egal, dann habe ich das Ding eben wegen einer Handvoll Tierfotos mitgeschleppt, übermorgen geht es wieder heim, ist je auch egal…

Mit überraschend leichtem Gepäck geht es zur Kasse. Das Ticket kostet 33,- Euro, wenn man innerhalb von 14 Tagen wieder kommen möchte kostet das zusätzlich 10,- Euro. Kinder sind etwas billiger, eine Jahreskarte ist gar nicht viel teurer. Der Park öffnet um 9h und schließt gegen 17h.

Als ich das letzte Mal hier war, hatte ich das dicke Objektiv dabei. Und es gab prompt Probleme, weil die Mitarbeiter mir nicht glauben wollten, dass ich als Amateur mit D2x und diesem Teleobjektiv unterwegs bin. Profis müssen nämlich eine Genehmigung einholen und die ist nicht ganz preiswert! Heute mir dem viel kleineren Objektiv und der fast winzigen D7000 gibt es keine Probleme. Da ich eh mit „Kleinem Gepäck“ fotografiere, habe ich auch das große Stativ im Auto gelassen. Das kleine leichte Manfrotto ist auch ok. Dieses Objektiv war vor ein paar Wochen bei amazon.de für 74,- Euro im Sonderangebot. Der Manfrotto Kugelkopf hat nochmals 49,- Euro gekostet, alles in allem ist das Stativ also nicht billig, aber für das was es bietet auch nicht überteuert.

Zuerst geht es zu den Gorillas, dann zu den Chimpansen, dann die Pinguine, der Park hat viel zu bieten. Irgendwann bin ich wieder bei den Cimpansen, es ist inzwischen 25°C warm geworden und ich habe das Gefühl, dass mich mein schwarzer Fleece-Pulli umbringt. Also ist Umziehen angesagt! Da könnte man doch schnell mal ein paar Fotos mit der Nikon D700 machen? Warum denn nicht, auf einer kleinen Mauer kann ich den Fotorucksack ablegen. Die D7000 ab vom Tele, die D700 dran, das 16-85 an die D7000. Klick Klick Klick, ein Foto nach dem anderen. Irgendwann bin ich fertig und würde gern wieder filmen. Wie toll wäre es doch, wenn die D700 auch filmen könnte! Insgeheim freue ich mich schon auf die D800…

Also die D700 wieder ab vom Tele, die D7000 dran, das 16-85 der D7000 an die D700, quasi als Ersatz für einen Gehäusedeckel. Akribisch wird alles im Rucksack verstaut, ach ja, der Fleece-Pulli muss ja auch noch dran. Mein LOWE-PRO Minitrecker AW hat zwei Riemen mit denen man die „Klappe“ mit dem dem „Unterteil“ verbinden kann. So kann man aus dem oberen Teil des Rucksacks an die obere Kamera und es wird verhindert, dass sich der Rucksack versehentlich komplett öffnet und etwas herausfallen könnte.

Ziemlich müde und verschwitzt bin ich inzwischen, eigentlich möchte ich nach Hause. Also schwinge ich mir den Rucksack auf den Rücken und höre ein lautes Scheppern. meine fast neue Nikon D700 liegt plötzlich neben mir. Die Gegenlichtblende des 16-85mm ist zersplittert, der nagelneue Slim-Line Polfilter ohne Deckel auf dem Objektiv! Ohje, da habe ich vergessen den Reißverschluss zu schließen und die „Klappe“ des Rucksacks mit dem zweiten Riemen zu sichern. So eine „Scheiße“ – ich bin total genervt. Neulich am Punta de Teno hat mir eine Windböe die D7000 samt Stativ umgestoßen, nun liegt die D700 auf der Boden. Ja hört das denn nie auf? Wie schusselig kann man eigentlich sein?

Ok, ich habe eine teuere Fotoversicherung, aber die zahlt keine „Kratzer“ und die Selbstbeteiligung beträgt 250,- Euro. Wirklich viel ist nicht passiert. Die Gegenlichtblende hat den gesamten Sturz abgefangen und der Batteriegriff hat ein paar Schrammen. Gott sei Dank, alles halb so wild. Ziemlich frustriert packe ich alles wieder zusammen und schaue zweimal nach, ob der Reißverschluss auch wirklich geschlossen ist.

Zwei Stunden später habe ich dann keine Lust mehr, ich bin jetzt seit 5 Stunden im Loro Parque, die Sonne scheint und es sind 25°C. Morgen ist Weihnachten, eigentlich gar nicht übel. Aber mir ist nicht wirklich gut, ich bin müde, die Füße tun weh und ich habe einen Sonnenbrand auf der Nase. Also beenden wir das hier für heute. Um 15h bin ich am Auto, schnell alles einpacken und los. An der Finca angekommen bin ich ziemlich erledigt und freue mich auf ein leckeres Essen. Tomi macht und eine Portion Garnelen in siedendem Knoblauch Öl. Dazu gibt es reichlich Brot, Aioli und ein schönes kaltes Bier. Was für ein Tag. Den Rest des Tages verbringe ich mir einer Decke auf einer Liege im Garten unseres kleinen kanarischen Häuschens. Die Sonne kommt und geht, die Wolken ziehen, es ist toll einfach hier zu liegen und in der Ferne das Rauschen des Meeres zu hören. Wenn da nicht diese Fliege wäre die mir immer wieder auf der Nase herumkrabbelt. Irgendwann bin ich es leid und gehe rein, Fliegen sind definitiv eine überflüssige Spezies…

Um 19h gibt es noch die deutschen 20h Nachrichten, wir sind eine Stunde „zurück“. In Asien gab es erneut eine unbeschreibliche Flutkatastrophe mit mehreren tausend Toten. Da werden Erinnerungen an den Tsunami wach der damals viele tausend Menschenleben gekostet hat. Wir sind hier irgendwie auf der Insel der Glückseeligen, hätten wir keinen Fernseher, wir würden wohl gar nichts mitbekommen. Eigentlich wäre es ja auch kein Problem. Warum muss man wissen ob unser deutscher Bundespräsident sein Amt ausgenutzt und sich einen billigen privaten Kredit organisiert hat?

Hand auf‘s Herz, wer hätte es in seiner Situation nicht auch gemacht? Im Fernsehen dann die Moralapostel die zu allem eine Meinung haben, in der Regel eine Andere. „Das Amt des Bundespräsidenten sehe ich dadurch schwer beschädigt!“ Sollte mich das interessieren? Vielleicht ja, aber hier auf den Kanaren bin ich so weit weg von alle dem, eigentlich geht es mit am „Ar…“ vorbei…

Statt dessen gibt es ein tolles Abendmenü. Der neue Koch Tomi versteht sein Handwerk, es ist auch heute wieder alles richtig gut! Ganz witzig das Dessert. Es ist eine Mousse aus Yoghurt, mit Zitrone drin und frischem Obst obendrauf. Während ich vor mich hin geniesse steht Tomi neben mir und fragt ob es „pfuffig“ genug sei. Ja, das ist es, es ist definitiv herrlich „pfuffig“. Woher kenne ich eigentlich diesem Begriff? Findet man den in irgendeinem Wörterbuch? „Pfuffig“ – kein schlechter Begriff, irgendwie beschreibt er mein derzeitiges Lebensgefühl – hier auf unserer kleinen Finca mit dem tollen Wetter und dem guten Essen ist es wirklich alles ziemlich „Pfuffig“.

Ok, das war der vorletzte Tag auf Teneriffa 2011. Hier noch einige Fotos aus dem Logo Parque. (Wie immer 1000 Pixel breit oder hoch)

1 Kommentar zu „Nikon D700 – Einmal den Fotorucksack ausschütten“

  1. Ärgerlich, dass Dir die Kamera aus dem Rucksack gefallen ist.
    Der Eintrittspreis für den Loro Park ist ganz schön heftig. Also wenn ich mir vorstelle, man ist eine Familie mit 2 Kindern…..
    Hab jetzt mal nachgeschaut, bei uns in Wien im Tiergarten Schönbrunn zahlt man 14.- Euro und für die
    Jahreskarte 35,- und ich glaub nicht, dass sich der verstecken muss. Aber eine Delfinshow können sie natürlich nicht bieten.
    Lg Gabi

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