Krank daheim mit Joe Bonamassa und den Ärzten

Nach meiner Freundin und etlichen Arbeitskollegen hat es mich nun auch erwischt. Ich pfeife aus dem letzten Loch, die Nase läuft und jeder Handgriff fällt schwer. Da ist es genau richtig auf dem Sofa zu sitzen und via Apple-TV bei YouTube und Co. zu stöbern. Irgendwann fällt mir dabei ein Typ auf, er sieht aus wie ein Milchbubi, ist etwas speckig, trägt einen komischen Hut und spielt auf seiner Strat fast den Altmeister Robben Ford von der gemeinsamen Bühne. Joe Bonamassa – Jahrgang 1977 und Sohn eines Musikers der später einen Gitarrenladen betrieb. Bereits mit 4 Jahren bekam der kleine Kerl vom Papa seine erste kleine Gitarre geschenkt. Und auf die Ohren gab es vom Papa Rory Gallagher, Eric Clapton und vieles mehr. Mit 14 Jahren spielt das inzwischen fast erwachsene Pummelchen dann bei BB-King. Später wird er zu diversen Festivals eingeladen und tritt im Rockpalast, bei „Ohne Filter“ und anderen Shows auf. Die Musik die er spielt passt eigentlich nicht zu ihm, aber er ist nicht mit Bananarama und den Per Shop Boys aufgewachsen. Er spielt was ihm gefällt und das gefiel auch schon seinem Vater und den Babyspeck hat er inzwischen auch verloren!

Hier eine kleine Kostprobe:

Gleich der erste Riff besteht aus wenigen Elementen der pentatonischen Tonleiter. Die Tabulator zum Intro findet man im Internet ganz schnell, hier kann man sogar mithören und sehen was man selbst spielen müsste. Versucht man es mitzuspielen stellt man fest, dass es gar nicht einfach ist diesen wenigen Tönen einen guten Groove abzuringen. Und gerade darin zeigt sich wohl der Genius, Bonamassa macht auch aus wenigen Tönen einen coolen Groove.

Sehr schön ist auch das Zitat aus Paranoid von Black Sabbath am Ende des Schlagzeugsolos kurz am Ende des Songs.

Während ich so daheim auf der Couch weitere Songs von Joe Bonamassa via YouTube und Apple-TV schaue und vor allem höre, finde ich dann bei facebook einen Link zu einem Video das dort ein guter Freund gepostet hat. „Cpt. Metal“ vom neuen Album der „Ärzte“. Eigentlich mag ich diese Band nicht so wirklich, ich fand sie früher einfach zu albern. Aber dieser Song und das Video beweisen, die Ärzte haben enormes Potential. Und das was sie da singen spricht mir aus der Seele. Meine erste Schallplatte war von „Led Zeppelin“ und ich bin mit „Whole Lotta Love“ aufgewachsen. Was derzeit im Radio und anderswo läuft sagt mir meistens gar nichts mehr, oft einfach nur seelenloses Mainstream-Gedudel für Kids und Kohle. Da sticht der Song der Ärzte hervor und zeigt mir, dass ich so allein mit diesem Gefühl der musikalischen Ratlosigkeit angesichts der akutellen Charts gar nicht bin…

Es gibt Zeiten da hilft eben nur „Capt. Metal“ – hier auch sehr schön die Zitate von Metallica und Rammstein!

In diesem Video erzählt er etwas von seinen musikalischen Einflüssen und bringt auch einige nette Beispiele dazu wie er die Spielweise von Eric Clapton, Robben Ford und anderen Helden der E-Gitarre sieht.

In diesem Video zeigt er wie er seine vielfältigen Sounds kreiert und welche Amps und Effekte er verwendet. Interessant finde ich wie er hier immer wieder einen Lick nach dem anderen aus dem Ärmel schüttelt um den jeweiligen Amp oder Effekt zu demonstrieren. Ein Vollblutmusiker durch und durch…

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