NI Mikro Maschine – Unboxing

Es ist Wochenende und als ich daheim eintrudle finde ich eine Nachricht von DPD (Deutsche Paketdienst) in meinem Briefkasten. Eine Stunde später ist meine liebe Nachbarin daheim und ich kann meine neue „Mikro Maschine“ in Empfang nehmen. Der Karton ist riesig und als letztlich alles ausgepackt ist bin ich erstaunt wie wenig doch übrig bleibt.

Als ich das kleine Ding zum ersten Mal in der Hand halte fällt mir auf, dass es anders als erwartet nur einen USB-Anschluß hat. Keinen Kopfhörer-Anschluß und keinen Anschuss für ein Netzteil! Mir kommt die Diskussion mit meinem Freund Niklas in den Sinn. „Ich dachte immer das Ding sei nur ein Controller!“ – Wie Recht er doch hat – das Ding IST NUR EIN CONTROLLER!

Auch wenn es in Videos wie diesem hier ganz anders aussieht…

Später werde ich dann erkennen, dass „Maschine“ eigentlich zweigeteilt ist. Alles was an CPU-Power und Plattenplatz benötigt wird muss ein externer Computer bereitstellen. Die dort laufende Software lässt sich dann über den Maschine-Controller sehr weitreichend steuern. Bei meiner kleinen preiswerten „Mikro Maschine“ sind die Möglichkeiten etwas begrenzt, man muss hier immer mal wieder zur Maus oder dem Touchpad greifen. Bei der deutlich teureren großen „Maschine“ kann man nahezu alles direkt bearbeiten. Man kann Samples Schneiden, umdrehen und vieles mehr, alles direkt am Gerät ODER am Computer. Allerdings ist die Bedienung ebenso komplex wie die Möglichkeiten.

„NI Maschine“ ist kein Produkt das man sofort versteht und mit dem man einfach mal ein paar Stunden Spaß haben kann. Es ist ein ernst zu mehrendes komplexes Werkzeug für Menschen die professionell Musik machen wollen. Und dieses Musik ist auch ein wenig einseitig. Wer Country, Metal oder Klassik machen will, für den ist diese Maschine nicht geeignet. Wer aber flotte Grooves im 4/4-tel Takt mag und schwitzende Menschenmengen dazu animieren möchte ihre Körper im Rhythmus der Musik zu verbiegen, der liegt mit dieser Maschine genau richtig! 🙂

Ok, zurück zu meinem Unboxing… Beim Auspacken des Kartons kommen zwei DVDs und ein USB Kabel an Tageslicht – das war es auch schon… Also brauche ich doch einen Computer damit diese Maschine einen Pieps von sich gibt. Mein kleiner 13″ Mac mit i5 CPU ist kurz darauf via USB mit der Maschine verbunden. Hm, kein Licht kein Ton, nichts… Ich schiebe mal eine der beiden DVDs in das Laufwerk. Es gibt Installationsprogramme für Windows und OS-X. Die Installation benötigt fast 8GB wertvollen SSD Speicherplatz – uff… Nach der Installation muss der Mac neu gestartet werden. Dann wird der Inhalt der zweiten DVD installiert, wieder werden wertvolle Gigabytes meiner 256er SSD verbraten. Letztlich sind mehr als 10 GB belegt. Der freie Plattenplatz ist also wirklich beträchtlich zusammen geschrumpft…

Ich starte mal das Programm „Machine“ – das scheint „richtig“ zu sein – ok ich könnte auch die PDF-Bedienungsanleitungen lesen – aber die haben mehrere hundert Seiten und das will ich mir jetzt (noch) ersparen… An der Maschine leuchten alle Lampen in leichtem Orange auf – Yes!!

Doch dann fragt mich ein Dialog ob ich kaufen will, als Demo starten möchte oder die Software registrieren will. So wirklich geht es mir nicht in den Kopf. Ohne den Controller ist dieses Software wertlos. Warum diese Registrierungs-Orgie?

Ich starte zunächst als Demo und siehe da, diese Maschine funktioniert, auch wenn mir völlig unverständlich ist wie man sie zu bedienen hat. Beim Start der anderen Programme ist es ähnlich, Demo – Kaufen – Registrieren… Nachdem alles einmal ausprobiert ist will ich die Software registrieren, auf den DVD-Hüllen sind die zugehörigen Codes abgedruckt. Dazu gibt es das Programm ServiceCenter. Als ich es starte versucht es ein „Selbstupdate“ – ich muss grinsen – doch dieses Grinsen vergeht schnell – das Selbstupdate schlägt fehl. Ich versuche es noch einmal, aber es klappt wieder nicht. In der Fehlermeldung kann ich lesen, dass ich die neueste Version des Service Centers auf der Webseite von NI (Native Instruments) herunterladen muss.

Ok, das geht relativ schnell. Nach der Installation klappt dann auch die Registrierung. Allerdings muss ich immer wieder mein Administrator-Passwort eingeben, das nervt total! Dann geht ein Fenster auf in dem zu lesen ist, dass alles was ich gerade von den DVDs installiert habe schon wieder total veraltet ist. Es gibt UPDATES – fast 1,5 Gigabyte! Wäre ich auf einen popeligen UMTS-Stick angewiesen, so wäre mein monatliches „schnelles“ Volumen jetzt schon fast verbraucht. Mit dem guten Gefühl, dass mein DSL-Anschluß mit keinem „Vodafunk“-Produkt dieser Welt zu ersetzten ist starte ich die Downloads.

Eine Stunde später ist alles da. Der Reihe nach starte ich die Update-Installationen. Immer wieder muss ich mein Administrator-Kennwort eingeben und der Mac wird immer wieder neu gestartet. Das nervt total und ich fühle mich an alte Windows-95 Zeiten erinnert. Hey liebe NI-Entwickler: Könnte ihr nicht EIN großes Installationsprogramm schreiben das die „kleinen“ Installationen durchführt und danach EINMALIG den Rechner neu startet? Das kann doch nicht so schwer sein??

Als endlich alles registriert und upgedatet ist läuft endlich auch die Software. Das hatte ich mir alles einfacher vorgestellt und es war eine echte Geduldsprobe! Dafür werde ich aber mit hunderten cooler Grooves, toll klingender Sounds und einem wirklich guten Controller belohnt. Besonders die 16 großen PADs sind toll. Ich habe auch ein Akai MIDI-Masterkeyboard. Das hat auch einige PADs aber darauf macht das Spiel keinen Spaß, sie sind zu hart und man muss so fest darauf schlagen, dass die Finger schmerzen. Das ist bei der kleinen Maschine tausendmal besser. Ein Amerikaner würde sagen, dass dieses PADs „super responsive“ sind und damit hätte völlig recht. Es macht Spaß, auch wenn die ganze Maschine und der Tisch auf dem alles steht die Klopfgeräusche der Finger verstärkt. Später am Abend bekomme ich dann von meiner Freundin zu hören, dass ich das doch bitte sein lassen soll, weil man das Geklopfe bis ins Schlafzimmer hört und sie kein Auge zu tun kann. Ich breche meine Erkundungsrunde an dieser Stelle ab, eigentlich bin ich auch müde.

Hier einige Videos die sehr schön zeigen was diese kleine Maschine kann und was nicht…

Hier noch drei ausgezeichnet produzierte Tutorials!!

0 Kommentare zu „NI Mikro Maschine – Unboxing“

  1. Pingback: monkeyEcho vs. Trigger Finger – 0:1 – m-audio service? Yeah, sure. « productivemonkey

Schreibe einen Kommentar zu anscharius Kommentieren abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Translate »
Scroll to Top