Nikon D600 – FX für den schmalen Geldbeutel

 

Nikon D600 Ambience

Alle Jahre wieder schlagen die Wellen hoch wenn die Fangemeinde auf ein neues Nikon Kameramodell wartet. Das habe ich bei der Nikon D70 erlebt, es war bei der D2x nicht anders und auch bei D3,  D4 und zuletzt der D800 wurde wochenlang spekuliert und in Internet-Foren das „Für“ und „Wider“ der D800 versus D800E diskutiert. Letztlich haben alle Kameras das Licht er Welt erblickt und waren nach einer spannungsgeladenen Wartezeit von etwa 3 Monaten tatsächlich lieferbar.

Auf meine D800E habe ich fast vier Monate gewartet, mittlerweile gibt es zumindest die D800 bei MediaMarkt & Co. zu kaufen. Hier wird die D600 keine Ausnahme machen. Oder vielleicht doch?

Mit Kameras wie der D2x und der D800 hat Nikon echte Quantensprünge hingelegt. Die D600 wird aus rein technischer Perspektive nichts bieten was man nicht schon von der D3x oder der D800 kennt, mit einer großen Ausnahmen: DER PREIS

Und genau dieser wird ziemlich heiß sein! Schaut man sich derzeit auf den aktuellen Secondhand-Plattformen wie eBay & Co um, so kostet der Einstieg in das „Vollformat“ via Nikon D700 etwa 1.200 Euro. In etwa 3-4 Monaten wird man für rund 1.500 bis 1.600 Euro eine sehr ähnliche Kamera kaufen können, die allerdings die doppelte Auflösung haben wird und mit der man HD-Videos und feinster Qualität aufnehmen kann. Damit bahnt sich nach dem Schritt von 6MP auf 12MP den Nikon im Jahr 2005 mit der D2x getan hat, nun ein bezahlbarer Schritt von 12MP auf 24MP an.

Die Verwendung guter Objektive vorausgesetzt, kann mit der D600 auch ein weniger gut betuchter Fotoamateur künftig Bildmaterial erstellen, das sich für die Ausgabe in Formaten bis 100x150xm sehr gut eignet. Diese Kamera wird damit nicht nur preiswert sein, sondern den Run auf qualitativ hochwertige und edel gerahmte Prints verstärken. Bei Whitewall & Co. klatschen die Manager jetzt schon in die Hände. Denn welcher Fotoamateur will seine Prints künftig noch im Format 20x30cm ausgedruckt haben wollen? Mit der Fläche der Chips steigt fast zwangsläufig auch die Qualität und Größe der „Endprodukte“. Allerdings werden dabei die Quadratmeter-Preise für einen guten Fineart-Print stabil bleiben. Wer sich mit einer D600 oder D800 „bewaffnet“ wird künftig nicht nur mehr Geld für neue (FX-)Objektive Computer, Festplatten, Cardreader und so weiter ausgeben, auch die „Endprodukte“ werden größer und damit teurer.

All das muss aber gar nicht sein. Wer seine Bilder ohnehin nur im Web zeigt oder kleine Abzüge für sein privates Fotoalbum erstellt, der wird mit der D7000 oder der D700 auch künftig noch sehr gut arbeiten können. Und all das zu einem guten Preis! Die D7000 gibt es aktuell schon für etwa 850,- Euro. Damit kostet sie etwas mehr als die Hälfte dessen was für eine neue D600 über den Ladentisch gehen wird. Der Chip der D7000 ist nur halb so groß, aber die Objektive sind auch kleiner, leichter und preiswerter. Sie zeichnet tolle Videos auf und ihre 16.000.000 RGB-Pixel liefern genug Stoff für gute Prints im Format bis bspw. 60x90cm.

Wer trotz allem unbedingt im „Vollformat“ fotografieren möchte, der wird schon sehr bald eine gute gebrauchte D700 erwerben können. Die Preise werden in absehbarer Zeit unter 1.000 Euro fallen und damit wird der vorweihnachtliche „FX-Gabentisch“ reich gedeckt sein.

Das aktuelle Angebot gebrauchter Kameras mit sehr brauchbaren 12 MP sieht derzeit etwa so aus:

  • D300 ca. 600 Euro
  • D300s ca. 800 Euro
  • D2x ca. 800 Euro
  • D2xs ca. 900 Euro
  • D700 ca. 1.200 Euro (Neu ca. 1.600 Euro)
  • D3 ca. 1.800 Euro
  • D3s ca. 2.700 Euro
  • D3x ca. 3.300 Euro (24 MP)

Sobald die D600 auf dem Markt ist, wird sich hier hier eine Verschiebung um ca. 10-20% ergeben. Die neue Nikon D600 wird also einiges bewegen, der Einstieg ins „Vollformat“ wird spürbar preiswerter und auch DX Kameras (die nach wie vor hervorragende Ergebnisse liefern können) werden im Preis fallen. Schlechte Nachrichten für jeden Kamerabesitzer, gute Nachrichten für alle die es bald werden wollen!

Betrachtet man ausschließlich die erzielbare Bildqualität, so wird sich die D600 mit der D3x messen lassen können. Allerdings ist der Korpus einer D3 ungleich größer und robuster. Es macht eben noch immer einen Unterschied ob man eine reinrassige Profimaschine oder eine preiswerte Consumer-Kamera in der Hand hält. Da darf man sich nichts vormachen, das ist so, das war schon immer so und es wird auch so bleiben. So werden auch in Zukunft die teureren Profimodelle ihre Käufer finden.

Wer sich noch nicht schlüssig ist ob es unbedingt eine Nikon D600 sein muss oder ob es vielleicht auch eine D7000 „tut“ – für den habe ich hier ein Video das ich vor einigen Monaten fast ausschließlich mit einer Nikon D7000 erstellt habe. Es ist in Full-HD – also 1920×1080 Pixel groß. Leider ist von der ursprünglichen Dateigröße und damit Bildqualität nach dem YouTube-Upload nur etwa „ein Zehntel“ übrig geblieben. Aber man kann trotzdem erahnen was bereits in der D7000 „steckt“. Die neue Nikon D600 wird hier nochmals ordentlich einen „drauf setzen“!

0 Kommentare zu „Nikon D600 – FX für den schmalen Geldbeutel“

  1. Hi,

    mir gefällt diese Seite und ich finde immer wieder einige nützliche Infos. Aber gelegentlich ist es mir doch zu viel unkritische Lobhudelei. Wo genau ist denn Nikon wirklich technisch so wahnsinnig innovativ? Kann ich nicht erkennen. Überall sehr solide, eher konventionelle Hausmannskost – was ja auch nicht schlecht ist. Innovativ in den DSLR’s von Nikon ist hauptsächlich die Sensortechnik, und die stammt zu 100% aus dem Hause Sony. Die hatten übrigens schon vor Jahren eine Preisoffensive im Vollformat angekündigt, die leider bsiher ausblieb. Dass die D600 nun ein Schritt in diese Richtung ist, ist zu begrüßen, aber wenn sie wirklich keine Möglichkeit zur Microjustierung des AF hat, wie es bisher aussieht, ist das doch für so ziemlich jeden ernsthafteren Fotografen ein absolutes No-Go. D800, A99 und 5DMk3 sind einige Hunderter teurer, bieten aber alle auch eine ganze Menge mehr, im Vgl dazu ist die D600 nicht wirklich ein Schnäppchen.

    1. Hallo Hr. Forelle, ich sehe es ganz ähnlich. Die Stärke des Nikon-Systems ist die Kontinuität. An der D600 kann man Objektive aus dem Jahr 1972 verwenden und sie liefern sogar gute Ergebnisse. Besonders die Profikameras sind robust und gut gemacht, ebenso die Mehrzahl der hochwertigen Objektive. Im Bereich der Belichtungsmessung war Nikon schon immer sehr innovativ. Das iTTL-System ist noch immer ungeschlagen. Auch Features wie der selbst-kalibrierende Verschluss der F5 waren wegweisend und sehr innovativ. Die Anordnung der Bedienelemente und die damit verbundene Ergonomie sagen mir ebenfalls sehr zu. Außerdem ist der Kundendienst recht gut und deutlich weniger „hochnäsig“ als die Kollegen von Canon. Nicht umsonst arbeiten viele deutsche Fotohändler lieber mit Nikon zusammen.

      Alles in allem ist für mich das Nikon-System genau das was mir gefällt und was bezahlbar ist. Leica ist auch cool, aber exorbitant teuer und vergleichsweise konservativ. Neben Nikon stehe ich voll auf die mechanischen Hasselblads und die Mamiya RZ-67. Ebenfalls sehr gute und sehr professionelle Systeme mit überragenden Objektiven!

      Technisches Schickimicki ist nicht alles was zählt, daher tendiere ich eher zu Kameras wie der Nikon D600 als zu den neuen Sonys oder Canons 🙂

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