Fuji X100 – Silvester am Rhein

Es ist der letzte Tag des Jahres und das Wetter ist gar nicht so schmuddelig wie ich es kurz vor der Heimreise von Teneriffa befürchtet habe. Nach dem Frühstück zieht es uns hinaus in die Natur, mit dabei ist wieder meine kleine Fuji X100. Das Gehirn braucht Sauerstoff und wir wollen mal wieder so richtig durchatmen. Mit dem Auto geht es in Richtung Königswinter, unser Ziel ist die Baustelle am ältesten Ausflugsziel der Deutschen – der Drachenfels. Wir parken oberhalb von Königswinter auf der Anhöhe gleich neben dem Lemmerzbad. Vorbei am Kucksteinhäuschen geht es den Berg hinauf. Bei Burg Drachenfels legen wir einen kurzen Stopp ein. Wie erwartet ist alles geschlossen, es ist der letzte Tag des Tages. Aber ich schieße trotzdem mit der kleinen Fuji X100 einige RAW-Bilder. Später bei der RAW-Konvertierung mit Adobe Camera-RAW bin ich wieder einmal überrascht was alles in dieser kleinen Kamera steckt. Von außen ein cooler Retro-Look, innen feinste Fototechnik auf höchstem Niveau. Diese kleine Kamera macht so richtig Laune. Man kann keine Objektive wechseln, aber das lichtstarke 23mm Objektiv löst in Verbindung mit dem recht großen Chip im APS-Format selbst feinste Details auf.

(Alle Bilder sind 1000 Pixel breit oder hoch, einfach in einem neuen Tab öffnen…)

Burg Drachenfels - Fuji X100

Angesichts der Ergebnisse bereue ich es nicht, dass ich mich an diesem Tag nicht mit meiner Nikon D800E und den vielen Objektiven abgeschleppt habe. Diese kleine Fuji X100 trägt nicht auf und findet zur Not auch mal in der Jackentasche ihren Platz. Sie ist ein perfekter unauffälliger Begleiter für den kleinen Spaziergang am Sonntagnachmittag.

Burg Drachenfels - Fuji X100

Zahnradbahn am Drachenfels - Fuji X100

Als wir den Fußweg hinauf zum Restaurant auf dem Drachenfels unterhalb der Ruine erreichen ist dieser geschlossen. Regen und Frost haben in den letzten Monaten den ein oder anderen Steinschlag ausgelöst. Zur Sicherheit wurde dieser wunderschöne Panoramaweg geschlossen, schade. Wir beschließen umzukehren und machen noch kurz beim Winzerhäuschen halt.

Am Drachenfels mit Fuji X100

Mit dem Auto geht es weiter an der Rhein-Promenade in Königswinter entlang. Dort sind wir überrascht, dass der Rhein kurz davor ist die Promenade zu überspülen. Die Fließgeschwindigkeit ist hoch, überall hängen Gestrüpp und Holzreste in den Anlegern der Ausflugsdampfer.

DSCF4219_BW_1000px

DSCF4221_BW_1000px

DSCF4229_BW_1000px

Wer hier ins Wasser stürzt würde sofort von den Fluten fortgerissen und schnell ertrinken. Umso mehr wundert es mich, dass hier bei Königswinter keinerlei Sicherungen oder Absperrungen zu sehen sein. Wer hier mit seinen Kindern unterwegs ist sollte gut auf sie aufpassen!!

Unsere Fahrt führt uns weiter auf die Erpeler Ley. Dies ist der Fels oberhalb der im zweiten Weltkrieg so heftig umkämpften Brücke von Remagen. Die Aussicht ist grandios aber es ist furchtbar windig, am Himmel hängen schwere Regenwolken. Eigentlich kein Wetter für tolle Fotos könnte man denken, aber RAW-Bilder die Fuji X100 bieten enorme Reserven. Zuerst sieht alles blass und fahl aus, aber mit ein paar Kniffen entstehen in Photoshop CS5 schöne Kompositionen in Schwarz & Weiss. Einmal mehr wird klar, schlechtes Wetter ist gutes Fotowetter.

Auf der Erpeler Ley - Fuji X100

Von der Erpeler Ley hat man nicht nur einen schönen Blick ins Wohnzimmer von Thomas Gottschalk, man kann auch die schöne Apollinaris-Kirche sehr gut am anderen Rheinufer erkennen. Herr Gottschalk wohnt „zwei Zentimeter“ weiter rheinabwärts also „rechts“ der Apollinaris-Kirche. Meines Wissens steht dieses außergewöhnliche Anwesen derzeit zum Verkauf.

DSCF4282_BW_1000px

DSCF4310_BW_1000px

DSCF4318_BW_1000px

Nach der blutigen Schlacht um die Eisenbahnbrücke bei Remagen stürzte sie schließlich ein, als die amerikanischen Soldaten Panzer und anderes Material über die Brücke an das östliche Rheinufer transportierten. Viele Soldaten starben in den kalten Fluten des Rheins und mir zeigt diese Geschichte einmal mehr wie sinnlos viele Schlachten des zweiten Weltkrieges letztlich waren.

Die Brücke wurde nie wieder aufgebaut. Die Einfahrt zum Eisenbahntunnel unterhalb der Erpeler Ley ist heute mit einem großen Tor versperrt. Von Zeit zu Zeit finden im geschichtsträchtigen verlassenen Tunnel kleine Theateraufführungen statt. Als stumme Zeugen des Wahnsinns sind die beiden Brückenköpfe beiderseits des Rheins geblieben. Wer hier ganz genau hinschaut kann den westlichen Brückenkopf erkennen. Dort ist heute ein Friedensmuseum untergebracht. Im Tal weiter hinten ganz links im Bild befindet sich eine Kriegsgräberstätte.

DSCF4333_BW_1000px

Unser Silvesterausflug führt uns weiter nach Altwied, wir kehren in der idyllisch direkt an der Wied gelegenen Laubachsmühle ein (www.laubachsmuehle.de). Frisch gestärkt treten wir eine Stunde später unsere Heimreise nach Bonn an und freuen uns auf einen schönen ruhigen Silvesterabend mit Raclette und vielen kleinen Köstlichkeiten.

Als am Neujahrstag dann Gelegenheit ist die Fotos zu sichten wird mir klar, neben der famosen Nikon D800E ist für mich die supergute Fuji X100 DIE Entdeckung des Jahres 2012!

Fuji Finepix X100

Wer sich für diese tolle Kamera interessiert, findet hier weitere Informationen:

0 Kommentare zu „Fuji X100 – Silvester am Rhein“

    1. Danke für den Hinweis, den Artikel habe ich wieder einmal auf meinem Mac geschrieben und der verwendet die gleiche Rechtschreibkorrektur wie das iPhone. Man muss echt höllisch aufpassen, dass das was man schreibt später auch noch einen Sinn ergibt 🙂

      Schatz & Weiss – irgendwie ganz witzig – eine neue Form der Fotografie 🙂

  1. Pingback: Fuji X100 oder Fuji X20 kaufen?

Schreibe einen Kommentar zu udosstory Kommentieren abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Translate »
Scroll to Top