Fotoschule – Teil 5

Die Sommerpause ist beendet und ich nutze derzeit die dunklen kalten Winterabende für das eine oder andere YouTube-Video. Gleichzeitig wird natürlich wieder viel experimentiert. Dieses Video habe ich nach längerer Zeit mal wieder mit meiner Panasonic HC-X909 aufgenommen, also mit einer „richtigen“ Videokamera. Als Mikrofon habe ich wieder ein Ansteck-Mikrofon des Herstellers König verwendet, das es bei amazon.de für schlappe 4,20 Euro zu kaufen gibt.

Mit diesem kleinen billigen Mikrofon gelingen überraschend gute Tonspuren und dies ohne weiteres Zutun. Ich habe lediglich das Mikrofonkabel mit einem zweiten Kabel verlängert. Die Tonspur  die ihr im Video hört ist völlig unbearbeitet und ich finde sie gar nicht schlecht!

Im direkten Vergleich zum letzten Video muss ich sagen, dass mir die Video-Qualität der Nikon 1 V1 deutlich besser gefällt. Allerdings ist die Panasonic HC-X909 Videokamera sehr viel flexibler und einfacher zu bedienen. Besonders der dreh- und schwenkbare Monitor macht es äußerst einfach die Kamera korrekt aufzustellen. Außerdem ist die Bedienung mit der kleinen Infrarot-Fernbedienung ist traumhaft einfach. So kann man ohne großes Tam Tam immer wieder schnell die Perspektive wechseln und einzelne Details schön groß aufnehmen. Das macht wirklich Spaß und man ist mit dieser Kamera um Größenordnungen schneller am Ziel als beim Einsatz einer „Fotokamera die auch filmen kann“.

Das im Video erwähnte kleine Filterset gibt es hier:

Hier habe ich noch ein Foto der Nikon 1 V1 das ich eben mit der Nikon D700 und dem alten Ai 2,0/85mm in Verbindung mit einem einfachen Zwischenring aufgenommen habe. Dieses Foto zeigt sehr schön, dass sich die alten Objektive durchaus an modernen Kameras verwenden lassen.

Nikon_1V1_FT1_AiS_14_50mm_1920px

Meiner Meinung nach spielen diese alten Linsen besonders bei Videoproduktionen ihren wahren Stärken aus. Durch die butterweich laufenden Fokusringe gelingen mit alten Ai und AiS Objektiven gefühlvolle „Schärfefahrten“ die mit aktuellen Objektiven wegen der meist etwas „hakeligen“ Fokusringe und der geringen Wege kaum möglich sind.

Hier nochmals die Unterschiede der Objektive:

  1. MF – Objektive: Sie wurden ab ca. 1959 mit „Hasenohren“ angeboten und passen nur an sehr wenigen aktuellen digitalen Spiegelreflex-Kameras.
  2. Ai – Objektive: Zeichnen sich durch den etwas „zerklüfteten Blendenring“ aus und können an allen aktuellen Kameras verwendet werden.
  3. AiS – Objetkive: Man erkennt sie an einer gefrästen kleinen „Delle“ auf der Rückseite des Objektive. Sie sind meist einige Jahre aktueller und können wie die Ai Objektive an praktisch allen aktuellen Kameras verwendet werden.
  4. AF – Objektive: Sie benötigen Kameras mit eingebautem Autofokus-Motor. Der Autofokus ist meist etwas langsamer und mit lauteren Geräuschen verbunden. Sie können umgekehrt an allen traditionellen Kameras ohne Autofokus benutzt werden die keine „Hasenhohren“ benötigen.
  5. AF-D Objektive: Das „D“ steht für „Distance“ und ermöglicht besser Belichtungsergebnisse im Blitzlicht-Betrieb sofern das Blitzlicht D-TTL oder iTTL beherrscht.
  6. AF-S Objektive: Haben einen einbauten „Silent Wave“ Antrieb für den Autofokus (Ultraschall-Motor) und funktionieren an vielen digitalen Nikon Spiegelreflexkameras wie u.a. F6, F5, F4, F100, F90, F90, F75
  7. G-Typen: Objektive ohne Blendenring, funktionieren an alten Kameras wie Nikon F4 oder F801 nur eingeschränkt. Am besten mit der Programmautomatik die ggfs. geshtiftet werden kann.
  8. VR-Objektive: „Vibration Reduction“ für die Vermeidung von Verwacklungsunschärfen bei etwas längeren Belichtungszeiten. Je nach Konstruktion werden zwei bis vierfach längere Belichtungszeiten möglich. Bei der Arbeit mit Stativen sollte man den VR abschalten damit die Objektive korrekt zentriert sind.
    Achtung: Der VR verbraucht viel Strom und saugt schnell den Akku leer wenn der Autofokus häufig aktiviert aber kein Foto aufgenommen wird.

Die meisten MF-Objektive können auf Ai umgebaut werden. Dazu muss man den Blendenring entfernen und eine Kerbe einfeilen. Die Position der Kerbe entnimmt man nach Möglichkeit einem AiS-Objetkiv mit gleicher Lichtstärke.

Mit den folgenden Objektive habe ich bei der Nutzung an modernen Spiegelreflex-Kameras sehr gute Erfahrungen gemacht:

  • AiS 2,8/55mm Micro-Nikkor
  • AiS 1,4/50mm
  • AiS 1,8/50mm
  • Ai 2,0/50mm
  • MF 1,2/50mm (Ai-Umbau)
  • AiS 2,0/85mm
  • AiS 2,0/105mm
  • AiS 2,8/135mm
  • AiS 2,8/20mm
  • AiS 2,0/35mm
  • AiS 2,8/18mm
  • AiS 2,8/28mm
  • AiS 2,8/24mm
  • AiS 3,5/35-70mm
  • AiS 4/80-210mm

3 Kommentare zu „Fotoschule – Teil 5“

  1. Jan-Henrik Sellin

    Hallo Ansgar, schon lange bin ich regelmäßiger Besucher Deiner Seite. Bei diesem Beitrag sind mir zwei Dinge aufgefallen: Der Name „Nikkor“ wird schon seit 1932 von der Fa. Nippon Kogaku als Warenzeichen für die, von ihnen hergestellten Objektive benutzt. Diesen Name mussten in den 60er Jahren für einige Zeit die Nikon F Modelle wegen, des von Dir auch erwähnten Einspruchs der Fa. Zeiss, tragen.
    Du erklärst zwar, dass man Ai S Objektive an der Kerbe im Bajonett erkennen kann, aber viel deutlicher ist, dass die kleinste Blende bei diesen Objektiven immer orange ist. Den Zweck von Ai S Objektiven unterschlägst Du auch 😉 (Programmautomatik bei der FA). Außerdem vergisst Du zu erwähnen, dass die kleinste Blende bei AF Objektiven verriegelbar ist.
    Genug gemeckert, sonst gefällt mir Deine Seite sehr gut!
    Viele Grüße, Jan

    1. Hallo Jan, da habe ich wohl die Dinge vergessen die für mich einfach total selbstverständlich sind. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich für die Videos kein Geld bekomme und daher alls frei weg von der Leber erzähle, oft nach einem langen Arbeitstag. So ganz ohne Script kann dann schon mal etwas durchrutschen. Aber dafür gibt es ja aufmerksame Zuschauer wie Dich 🙂

      Vielen Dank für Deinen Hinweis und viele Grüße,
      Ansgar

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