Olympus OM-D E-M5 Mark II – Hands-On und Bedienungsanleitung

Olympus-OMD-EM5-Mark-II

Mit der Olympus OM-D E-M5 ist seit März 2012 eine wunderbar kompakte Systemkamera verfügbar die in den vergangenen Jahren viele Freunde gewonnen hat. Im Oktober 2013 stellte der Hersteller mit der Olympus OM-D E-M1 ein Update der E-M5 vor. Das neue Modell war nicht nur deutlich teurer, sondern legte auch bei der ohnehin guten Bildqualität nochmals zu. Dies wurde wie bei der Nikon D800E durch einen geänderten Anti-Alisasing Filter erreicht. Bereits im Januar 2014 wurde mit der Olympus OM-D E-M10 eine weitere Kamera vorgestellt, die im Design der inzwischen schon etwas älteren E-M5 sehr ähnelt, aber mit etwa 799,- Euro inkl. 12-42mm Zoom-Objektiv bei ähnlicher Bildqualität sehr viel preiswerter ist. Obwohl im Funktionsumfang etwas beschnitten fand auch die E-M10 viele Freunde. Häufige Argument für die E-M10 (und gegen die E-M1) waren die ähnliche Bildqualität und die Möglichkeit vom gesparten Geld einige sehr gute Objektive kaufen zu können. So hat sich die E-M10 unter den weniger finanzkräftigen Fotofans fiele Freunde gefunden, während die deutlich teurere E-M1 sogar bei einigen professionellen Fotografen sehr gut ankam. Inzwischen ist es nichts ungewöhnliches mehr, wenn selbst Profis zu Shootings an entlegenen Orte auf eine Olympus OM-D E-M1 in Verbindung mit einigen Objektiven setzen.

Im Februar 2015 wurde mit der  Olympus OM-D E-M5 Mark II der in vielen Belangen verbesserte Nachfolger E-M5 zum Preis von 1099,- Euro für den Korpus oder 1299,- Euro in Verbindung mit dem Zuiko 12-50mm Zoom-Objektiv vorgestellt. Obwohl ich bereits eine E-M10, E-M5 und eine E-M1 in meinem Fuhrpark habe, war ich beim Lesen der ersten Pressemeldungen regelrecht elektrisiert. Der schwedische Hersteller Hasselblad hat bereits im Jahr 2011 mit der H4D-200MS zum Preis von damals 38.000,- Euro eine Kamera vorgestellt, die mittels „Sensorshift“ aus einem 50-Megapixel Mittelformatrückteil satte 200-Megapixel heraus zu kitzeln vermag.

Diesem Vorbild sind die Olympus-Ingenieure gefolgt und mein erster Gedanke beim Lesen der Pressemitteilung war „endlich eine Hasselblad H4D für arme Leute – YES“…

Kaum hatte ich den Artikel gelesen habe ich mir „mein Exemplar“ der neuen Olympus OM-D E-M5 Mark II beim Bonner Cityfotocenter bestellt. Gestern war es dann soweit, mit einem kurzen Anruf teilte mir Herr Balmes mit, dass er „endlich mal wieder eine Kamera für mich hat“. Ungemein praktisch war es, dass meine Freundin Sandra und ich sowieso gerade in der Bonner City unterwegs waren. Um 15h durfte ich das neue Wunderding dann endlich in meinen Händen halten. Nachdem wir ein wenig beim Preis gefeilscht haben, habe ich das Cityfotocenter mehr als glücklich mit der nagelneuen Olympus OM-D E-M5 Mark II samt Zuiko 12-50mm und dem Panasonic 2,5/14mm Pancake verlassen.

Olympus-OMD-EM5-Mark-II-Lumix-14mm

Daheim konnte ich die neue Kamera gleich mehrere Stunden lang ausprobieren und ich muss sagen, dass mich dieses kleine Ding mehr als begeistert. Waren die älteren Modelle eher für die Fotografie gedacht und weniger gut für die Aufnahme von Videos geeignet, so ist die neue E-M5 Mark II eine unglaublich gute Videokamera, die meiner Meinung nach an die sehr gute Panasonic GH3 spielend heranreicht und sie in einigen Belangen sogar übertrifft.

40 Megapixel

Später am Abend kam dann allerdings große Ernüchterung auf als ich begann den neuen Modus mit 40 Megapixeln zu testen! Aktiviert am diesen Modus, so ist eine Aufzeichnung der Fotos im RAW-Modus scheinbar nicht möglich! Die Kamera rechnet mit mehr als akzeptabler Qualität aus 8 Einzelbildern eine extrem große JPG-Datei zusammen. Dass hier die Verwendung eines Stativs Pflicht ist versteht sich von selbst, dass in diesem Modus jedoch nur JPG-Dateien gespeichert werden können ist meiner Meinung nach ziemlich traurig. Kann das wirklich wahr sein? Als überzeugter RAW-Shooter habe ich mich bislang um Weißabgleich, Schärfe, Kontrast, Dynamik, Rauschunterdrückung usw. NIEMALS während meiner Shootings gekümmert, denn sie sind einfach nicht wichtig weil man diese Einstellungen später in Ruhe am heimischen Computer erledigen kann.

Will man nun mit der E-M5 Mark II ein wirklich hochwertiges Foto mit 40 Megapixeln aufnehmen, so muss man sich vor der Aufnahme sehr gut überlegen wie man diese Kamera eingestellt, denn die Möglichkeiten der nachträglichen Bearbeitung der JPG-Dateien sind immer sehr eingeschränkt. Das ist wirklich schade und daher rate ich jedem der diese Kamera kaufen möchte, vor dem Kauf einen Blick in die Bedienungsanleitung zu werfen, die ich hier für Euch verknüpft habe.

Update

Ich habe nun einen Blick in die Bedienungsanleitung geworfen und folgendes entdeckt:

Olympus-OMD-EM5-Formats

Es scheint also doch möglich zu sein hochauflösende Bilder im RAW-Format aufzuzeichnen, warum nur hat es bei meinen ersten Versuchen nicht funktioniert?

Bei meinen ersten nächtlichen Testfotos hatte ich im „Aufnahme Menü 1“ als Dateiformat SN+RAW eingestellt, also ein „Small-JPG int Normaler Qualität + RAW-Datei“. Im Aufnahme Menü 2 habe ich ein paar Stunden später das erste mal die „Hochaufl. Aufnahme“ aktiviert. Dabei ist mir entgangen, dass im „Aufnahme Menü 1“ aus SN+RAW plötzlich „SLF“ geworden war. In dieser Einstellung nimmt die Olympus OM-D E-M5 im hoch auflösenden Modus tatsächlich nur eine 40 Megapixel große JPG-Datei auf. Aktiviert man im „Aufnahme Menü 2“ jedoch „SLF+RAW„, so wird zusätzlich zum JPG noch eine etwa 134 MB große Raw-Datei mit der Endung „ORF“ gespeichert. Es funktioniert also doch, man kann mit dieser Kamera hochauflösende Bilder im RAW-Format aufnehmen, nur wie kann man sie in ein „normales“ JPG konvertieren? Mein Adobe Camera RAW Version 8.5 kann es jedenfalls noch nicht. Es muss also ein Update her und das habe ich bislang noch nicht gefunden. Nach einer 60 minütigen erfolglosen Suche habe ich den Eindruck als wäre diese Kamera so brandneu, dass es noch keine passende Version von Adobe Camera RAW zu geben scheint! Hier ist also derzeit etwas Geduld gefragt…

Mit der neuesten Version 1.4.2 der Software OLYMPUS Viewer 3 erhält man beim Versuch eine hochauflösende RAW-Datei zu speichern derzeit nur diese Fehlermeldung:

Bildschirmfoto 2015-02-28 um 19.17.33

Hier habe ich einige der technischen Daten der neuen Kamera für Euch zusammengestellt. Ein ausführlicher Test mit Fotos und Videos wird in den nächsten Wochen folgen.

Sensor CMOS-Sensor 4/3″ 17,3 x 13,0 mm (Cropfaktor 2,0)
17,2 Megapixel (physikalisch) und 16,1 Megapixel (effektiv)
Pixelpitch 3,6 µm
Fotoauflösung
4.608 x 3.456 Pixel (4:3)
2.560 x 1.440 Pixel (16:9)
1.024 x 768 Pixel (4:3)
640 x 480 Pixel (4:3)
Panorama Stich-Panorama-Assistent (Die Einzelbilder müssen extern zusammengefügt werden)
Bildformate JPG, RAW
Farbtiefe 36 Bit
Metadaten Exif (Version 2.2), DCF-Standard
Videoauflösung
1.920 x 1.080 (16:9) 30 fps p
1.280 x 720 (16:9) 30 fps p
640 x 480 (4:3) 30 fps p
Maximale Aufnahmedauer 1.799 Sekunden
Videoformat
MOV (Codec H.264)
AVI (Codec Motion JPEG)

Objektiv

Objektivanschluss
Micro Four Thirds
Autofokus-Funktionen Einzel-Autofokus, kontinuierlicher Autofokus, Verfolgungs-Autofokus, Manuell, AFL-Funktion, AF-Hilfslicht (LED), Fokuslupe
Schärfenkontrolle Live View

Sucher und Monitor

Monitor 3,0″ (7,6 cm) OLED Monitor mit 610.000 Bildpunkten, entspiegelt, Helligkeit einstellbar, Farbe einstellbar, neigbar um 90° nach oben und 45° nach unten, mit Touchscreen
Videosucher Videosucher (100 % Bildfeldabdeckung) mit 1.440.000 Bildpunkten, 1,2-fach Vergrößerungsfaktor, Dioptrienausgleich (-4,0 bis 2,0 dpt)

Belichtung

Belichtungsmessung Mittenbetonte Integralmessung, Matrix/Mehrfeld-Messung über 324 Felder, Spotmessung
Belichtungszeiten 1/4.000 bis 60 s (Automatik)
Bulb mit maximal 1.800 s Belichtungszeit
Belichtungssteuerung Vollautomatisch, Programmautomatik (mit Programm-Shift), Blendenautomatik, Zeitautomatik, Manuell
Belichtungsreihenfunktion Belichtungsreihenfunktion mit maximal 7 Aufnahmen, Schrittweite von 1/3 bis 1 EV, HDR-Funktion
Belichtungskorrektur -3,0 bis +3,0 EV mit Schrittgröße von 1/3 bis 1/1 EV
Lichtempfindlichkeit ISO 200 bis ISO 25.600 (Automatik)
ISO 100 bis ISO 25.600 (manuell)
Fernzugriff Fernauslösung vom Computer (nein), Kabelauslöser
Motive Automatik, diverse Motivprogramme, Dokumente, Feuerwerk, Kinder, Landschaft, Makro, Nachtaufnahme, Nachtporträt, Porträt, Sonnenuntergang, Sport, Strand/Schnee, 3 weitere Motivprogramme
Bildeffekte Fischauge, Lochkamera, Miniatureffekt, Weichzeichnung, Cross Process, Dramatischer Ton und neun weitere Effekte, Körniger Film, Pop Art
Weißabgleich Automatik, Wolken, Sonne, Weißabgleichsbelichtungsreihe, Feinabstimmung, Schatten, Blitzlicht, Unterwasser, Leuchtstofflampe, Glühlampenlicht, von 2.000 bis 14.000 K, Manuell 2 Speicherplätze
Farbraum Adobe RGB, sRGB
Serienaufnahmen Serienbildfunktion max. 9,0 Bilder/s bei höchster Auflösung und max. 70 gespeicherten Fotos, Bei JPG Aufnahmen 9 Bilder pro Sekunde bei maximaler Auflösung, solange bis die Speicherkarte voll ist
Selbstauslöser Selbstauslöser mit Abstand von 2 s, Besonderheiten: oder 10 s (wahlweise)
Timer Timer/Intervallaufnahmen, Startzeit einstellbar
Aufnahmefunktionen Spiegelvorauslösung, AEL-Funktion, AFL-Funktion, Live-Histogramm

Blitzgerät

Blitz Standard Mittenkontakt, Olympus/Panasonic (auch Leica-Kompaktkamera) Blitzschuh, Kleiner Aufsteckblitz FL-LM2 im Lieferumfang
Blitzreichweite Blitzsynchronzeit 1/250 s
Blitzfunktionen Automatik, Aufhellblitz, Blitz ein, Blitz aus, Highspeed Synchronisation, Langzeitsynchronisation, Blitzen auf den zweiten Verschlussvorhang, manuelle Blitzleistung (4 Stufen), Rote-Augen-Reduktion durch Vorblitz, Masterfunktion (4 Kanäle und 4 Gruppen), Blitzbelichtungskorrektur von -3,0 EV bis +3,0 EV

Ausstattung

Bildstabilisator Sensor-Shift (optisch)
Speicher Kartenschacht 1: SD Card
Mikrofon Stereo
Netzteilanschluss ja
Stromversorgung 1 x Olympus BLN-1 (Lithiumionen (Li-Ion), 7,2 V, 1.220 mAh)
330 Bilder nach CIPA-Standard
Wiedergabe-Funktionen Bild schützen, Spitzlichter / Schattenwarnung, Wiedergabe-Histogramm, Wiedergabe-Lupe, Bildindex
Gesichtserkennung Gesichtserkennung
Bildparameter Schärfe, Kontrast, Farbsättigung, Rauschunterdrückung
Sonder-Funktionen Elektronische Wasserwage, Gitter einblendbar, Pixelmapping, Orientierungssensor, Live View, Benutzerprofile mit 4 Benutzerprofilen
Anschlüsse Videoausgang (HDMI-Ausgang Micro (Typ D))
Unterstützte Direkt-Druck-Verfahren PictBridge
Stativgewinde 1/4″ nicht in optischer Achse
Gehäuse Spritzwasserschutz
Besonderheiten und Sonstiges Sensorreinigungssystem
Augensensor zur Umschaltung von Monitor zu Sucherbetrieb
800 auswählbare AF-Messpunkte wenn die Sucherlupenfunktion aktiviert ist
Art-Filter Belichtungsreihe
Video-Effekt Echo und Multi-Echo
Stereo-Mikrofon
drei stufiger Rauschfilter
Live-Bulb-Funktion

Größe und Gewicht

Abmessungen B x H x T 121 x 90 x 42 mm
Gewicht 425 g (betriebsbereit)

Sonstiges

mitgeliefertes Zubehör Olympus BC-2 Sonstiges Zubehör
Olympus BCN-1 Ladegerät für Spezialakkus
Olympus BLN-1 Spezialakku
Olympus CB-AVC3 Audio- / Videokabel
Olympus CB-USB6 USB-Kabel
Olympus FL-LM2 Sonstiges Blitzgerôt
Ladegerät BCM-1
USB-Anschlusskabel
AV-Kabel
Tragegurt
Bildbearbeitungssoftware Olympus Master Software für Windows und für Macintosh
optionales Zubehör Olympus AC-1 Netzgerät
Olympus BLN-1 Spezialakku
CF- und SD- Speicherkarten
Augenmuschel EP-11, Blitzgeräte FL-50R, FL-36R, FL-300R, FL600R

Update

Inzwischen ist Version 8.8 von Adobe Camera RAW verfügbar. Einfach HIER KLICKEN, downloaden und installieren. Damit können auch die hochauflösenden 65 Megapixel RAW-Dateien der Olympus OM-D E-M5 Mark II verarbeitet werden.

5 Kommentare zu „Olympus OM-D E-M5 Mark II – Hands-On und Bedienungsanleitung“

  1. Wenn ich auf die Bedienungsanleitung (s. 66) über Deinen Link gehe, lese ich, dass man die Hochauflösungsbilder auch als RAW + JPEG machen kann. In Deinem Artikel steht, dass RAW nicht geht. Vielleicht ein Betriebssystemproblem, da bei spätene Updates korrigiert wird?

    1. Hi Noby, ich habe jetzt mal nachgeschaut und tatsächlich, die Kamera kann ca. 134 MB große RAW-Dateien aufzeichnen! Aber man muss es explizit einstellen. Die Untermenüs für das Dateiformat und das „Hochauflösende Format“ sind in unterschiedlichen Hauptmenüs vergraben. Und wird der hochauflösende Modus das allererste Mal aktiviert, so muss man scheinbar im Menü für das Dateiformat SLF+RAW auswählen. Danach klappt es dann auch mit dem Nachbarn. Was leider aktuell noch nicht klappt ist eine RAW-Konvertierung dieser Dateien. Ich bin aktuell nicht auf der Suche nach einer Software mit der ich diese Dateien öffnen kann. Es bleibt spannend…

      1. Wenn man keine gescheiten RAW aufnahmen machen kann währe das ein guter Grund dass ich diese Kamera selber nicht anschaffe. Ich habe auch eine D800 und überlege gerade mir eine Sony A7R zu kaufen. Danke für den Bericht. Ich glaube ich bleibe bei der Sony.

  2. Ansgar, Tony Northrup hat dies Kamera unter die Lupe genommen und hat festgestellt das er sie nicht für Landschaft Fotos benutzen kann nur architekturalische oder Werbung Bilder und dann nur wenn die Kamera an einem Stativ ist. Schau Dir das an . Lass mir wissen was Du denkst

    Gruss
    Hans

  3. Hallo Hans, der Highres Mode ist nur mit Stativ sinnvoll, hier werden ja 8 Einzelbilder aufgenommen und verrechnet. In der Landschaftsfotografie benutze ich ohnehin fast immer ein Stativ. Meine Nikon D800E ist trotzdem besser, aber mit Zubehör für viele Reisen zu groß und zu schwer. Da ist es besser man hat die neue Olympus dabei als gar keine Kamera 🙂

Schreibe einen Kommentar zu Hans Habereder Kommentieren abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Translate »
Scroll to Top