Route des Grandes Alpes II

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Es ist der 22. Tag meiner großen Tour, ich habe schon so viel gesehen und bin doch noch so unendlich weit von Teneriffa entfernt. Daher muss es heute mal ein paar Kilometer weiter gen Süden gehen, sonst schaffe ich es nicht rechtzeitig bis nach Teneriffa. Am Abend zuvor habe ich im Hotel EDELWEISS in Cesana eingecheckt. Bei meinem abendlichen Spaziergang sah das etwa so aus.

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Als ich am nächsten Morgen aus dem Fenster schaue, haben sich die Wolken verzogen und es ist ein neuer wunderschöner neuer Sommertag, wieder einmal.

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Nach dem Frühstück geht es erneut daran alle meine Gepäckstücke hin und her zu schleppen und mir ist längst klar geworden, dass ich viel zu viel Gepäck dabei habe. Spätestens wenn meine Sandra mich auf Teneriffa besuchen kommt, kann sie einiges davon mit nach Hause nehmen. So kann ich den Rest der Reise mit deutlich reduziertem Gepäck zurücklegen, das wird einiges vereinfachen!

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Nachdem ich startklar bin bezahle ich noch schnell meine Rechnung. Das Zimmer kostet 60,- Euro die Nacht. Das leckere sehr üppige Abendessen samt Bier & Co. schlägt mit 30 Euro zu buche. Cesana liegt nur ein paar Kilometer östlich von Briançon. Während ich auf einer schönen Passstraße nach Briançon fahre fällt mir auf, dass ich dringend tanken müsste. Über das Schnellmenü meines TomTom Urban Rider aktiviere ich eine Route zur nächstgelegenen Tankstelle. Diese Tankstelle liegt am Ortsausgang von Briançon. Als ich gerade von meinem Motorrad steige traue ich meinen Augen kaum, direkt auf mich zu kommt eine Honda Africa Twin gerollt. Es sind Pascal und Yann, es gibt Zufälle die sind einfach cool!

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Wir haben uns zwei Tage zuvor beim Hotel in Bourg Saint-Maurice kennengelernt und den Abend bei einem guten Essen verbracht. Am nächsten Tag haben wir uns aus den Augen verloren. Und nun, zwei Tage später treffen wir uns durch Zufall im großen Frankreich an einer Tankstelle wieder. Das ist eine sehr schöne Überraschung und ich freue mich sehr, dass wir noch ein paar hundert Kilometer gemeinsam durch die Alpen fahren können. Pascal hat eine Route ausgearbeitet und ich muss einfach nur hinterher fahren um die schönsten Ecken Südfrankreichs von einem Franzosen gezeigt zu bekommen. Das hat einen gewissen Charme!

Hier ist der Track den ich mit meinem TomTom Urban Rider aufgezeichnet habe.

In diesem Bild sieht man den Weg von Cesana nach Briançon. Eine Tour die so schön startet kann nur gut werden 🙂

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Gemeinsam geht es von Pass zu Pass und immer wieder halten wir kurz an, machen ein paar Fotos, trinken einen Kaffee und düsen wieder weiter.

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Yann schlägt sich als Beifahrer wirklich tapfer, obwohl die Sitzbank der Africa Twin nicht gerade bequem ist. Er betont immer wieder, dass das nächste Motorrad das sein Vater kauft, eine BMW R1200 GS sein sollte.

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Ich selbst fotografiere heute nur wenig. Meist sind es ein paar Selfies und Knipsbilder die mit meinem Telefon entstehen. Wenn man nicht allein ist, nervt es die Mitfahrer meistens, wenn man ständig anhält um hier und dort zu fotografieren. So schon es ist gemeinsam Motorrad zu fahren, so schädlich ist es für die fotografische Ausbeute. Wenn die Fotografie im Vordergrund steht, kann man eigentlich nur allein reisen, oder man braucht Mitreisende, die mindestens genauso verrückt sind wie man selbst.

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Hier noch einige Impressionen dieses genialen Tages.

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An einem der Aussichtspunkte komme ich mit zwei Biker aus Italien ins Gespräch. Sie fahren auch BMWs und wir machen eine Reihe von Fotos und Selfies. Die beiden sind echt gut drauf und ich bin total glücklich, dass ich als Biker aus Deutschland hier überall so unglaublich freundlich und positiv aufgenommen werde. Irgendwie ist Europa in den letzten Jahrzehnten doch zusammen gewachsen. Auch wenn ewig Gestrige und Deutschlands Eurokritiker das nicht wahrhaben wollen. Vielleicht sollten sie mal eine ausgedehnte Motorradtour machen statt immer nur „Ausländer raus“ zu johlen. Danach hätten sie vielleicht geblickt welchen Blödsinn sie daheim in Deutschland verzapfen.

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Hier habe ich das letzte, extrem geile Stück der Strecke. Es ist nur eine schmale Nebenstraße, die sich aber gewaltig hinauf ins Gebirge schraubt. Über viele Kilometer hinweg haben wir hier nur ein handvoll Autos und einige wenige andere Biker gesehen. Dieser Streckenabschnitt ist ein echter Geheimtipp!

Am Ende des Tages checken wir im Hotel Le Chastellan in Valberg ein. Das Gebäude ist schon recht alt, ich glaube irgendwo etwas von 1946 gesehen zu haben. Doch die Zimmer sind in gutem Zustand und das Restaurant sehr schön eingerichtet.

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Mein Vorrat an sauberen T-Shirts geht langsam aber sicher zu Ende. Daher wasche ich schnell drei Shirts im Badezimmer durch und hänge sie so gut es geht zum Trocknen auf.

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Um 19:30 gibt es eine echt gutes Abendessen. Pascal, Yann und ich unterhalten uns über Autos, Motorräder, Angela Merkel, die französische Politik und natürlich über Francois Hollande. Pascal erzählt mir, dass die meisten Franzosen ihn ablehnen und ihn für einen Idioten halten. Sein Spitzname innerhalb Frankreichs ist „Flamby„. So heißt in Frankreich ein Wackelpudding mit Karamellgeschmack, der Ähnlichkeit mit Hollandes Hüftpartie haben soll.

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Nach dem Essen würde ich gern zahlen, aber Pascal sagt nur „Flamby paid that“. Es dauert eine Weile bist der Groschen bei mir fällt, er setzt unser gemeinsames Essen von der Steuer ab, denn er ist ebenfalls selbständig. Ok, merci Flamby…

Das Buch zur Reise

Mein Buch zu diesem großen Abenteuer gibt es bei amazon.de als Kindle eBook zu kaufen. Es hat 573 Seiten und 200 farbige Fotos und Karten.

Bis zum 8. Dezember ist es für nur 2,99 Euro erhältlich.

100DaysOfFreedomCover

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