Teneriffa mit dem Motorrad erkunden

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Es ist geschafft, nach 45 Tagen bin ich mit meinem eigenen Motorrad auf Teneriffa angekommen. Was jetzt vor mir liegt klingt nach Sonne, Spaß und Abenteuer.

Als ich am Morgen aufwache klingelt kein Wecker, wie ungewohnt. Seit Wochen habe ich mich jeden Morgen von meinem Wecker um 7h aus dem Bett werfen lassen um mein tägliches Streckenpensum mit dem Motorrad noch vor Sonnenuntergang absolvieren zu können. Nun werde ich einfach wach weil mich die Sonne an der Nase kitzelt, das ist einfach wunderbar. Das Frühstück auf der Finca San Juan ist wie immer absolut unfassbar reichhaltig und von exzellenter Qualität. Ziemlich voll gefuttert versuche ich mal in kurzer Hose mit freiem Oberkörper und einem Glas Sekt in der Hand am Pool zu liegen. Aber schon nach 10 Minuten geht es mir auf die Nerven. Ich kann einfach nicht faul in der Sonne herumliegen, es geht mir auf den Geist. Sie Sonne blendet, der schwitzige Rücken klebt an der Liege, das ist alles nichts für mich. Letztlich bin ich mir sicher, gebräunte Haut wird bei Männern über 50 generell überbewertet und ich verlasse fluchtartig die Szenerie.

Später treffe ich mich mit meinem Freund Wolfgang, der schon seit mehreren Jahren auf Teneriffa lebt. Wolfgang hat einen DjI Phantom 2+ Quadcopter und wir wollen ein paar kurze Vide-Sequenzen filmen, in denen man mich mit meinem eigenen Motorrad auf Teneriffa sieht.

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Für die Filmaufnahmen hat sich Wolfgang die extrem enge und kurvenreiche Straße ausgesucht. Als der Quadcopter startklar ist, fahre ich immer mal wieder die Straße hinauf und herunter, wende und sause erneut unter dem Fluggerät hindurch. Wie das später aussehen wird, darauf bin ich schon sehr gespannt!

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Gern würden Wolfgang und ich nach unserer Video-Session noch ein Eis essen. Aber unser präferiertes Eiscafé in El Sauzal hat noch geschlossen. Trotzdem ist die Aussicht schier überwältigend.

Closed-Heladeria

Blue-Canarian-Sky

Also gibt es einen Kaffee weiter oben im Ort. Während wir dort sitzen gesellt sich ein Frau zu uns die hier auf der Insel lebt. Ich kenne sie noch aus dem vorletzten Jahr. Sie kommt aus Schottland und lebt schon seit vielen Jahren mit ihren beiden Söhnen hier auf Teneriffa. Es ist witzig, dass sie mit dem gleichen Hund am gleichen Tisch sitzt wie damals, als Wolfgang und ich auch ein Eis essen wollten und das Eiscafé ebenfalls geschlossen hatte. Es gibt Dinge im Leben, die ändern sich einfach nicht und das ist auch gut so!

Nach dem Kaffee verabschieden wir uns ich ich düse zurück zur Finca San Juan. Unterwegs werde ich von zwei Mädchen auf lauten Supersportlern überholt. Sie sind witzig, fahren mit rosa Schuhen und lassen die Haare im Wind wehen. Ich klemme mich mal dahinter und filme die beiden ein wenig. 

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Lange Zeit war die sehr gefährliche Straße zum Punta de Teno gesperrt. Während der letzten beiden Jahre wurde viel Geld und Arbeit in die Sicherung dieser sehr coolen Straße investiert. Wer den 7. Teil von „The Fast & The Furios“ kennt, der hat in der Eröffnungssequenz diese Straße noch in ihre ursprünglichen Zustand gesehen. Inzwischen sind dort überall massive Stahlnetze aufgestellt und an den Fels montiert worden um die Gefahr durch Steinschläge zu minimieren. Seit Abschluss dieser Arbeiten ist die Straße wieder geöffnet und nun herrscht bei schönem Wetter am Punta de Teno echter Hochbetrieb.

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Ich mag so große Menschenmengen nicht wirklich und zum Fotografieren ist das hier heute irgendwie nichts. Ich bin recht früh dran und müsste sicher noch 2 Stunden warten bis die Show beginnt. Während ich mich umschaue fällt mir auf, dass oben im Teno-Gebirge kaum Wolken zu sehen sind. Vielleicht wäre es eine gute Idee schnell dort hinauf zu fahren und vor dort aus den Sonnenuntergang über La Palma zu fotografieren.

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Schnell wende ich meine schwere BMW und mache mich auf den Weg nach Teno Alto. Dort angekommen sind überall dichte Nebelschwaden und die Sonne ist kaum zu sehen. Aber die Stimmung ist sehr unwirklich und irgendwie hat das auch was. Um einen schönen Sonnenuntergang fotografieren zu können müsse ich allerdings wissen wie ich ganz nach vorne an die Kante komme, an der es viele hundert Meter tief in den Abgrund geht. Aber diese Kante ist noch weit weg und wahrscheinlich auch nur zu Fuß zu erreichen. Ist man erst einmal dort, so muss man in der völligen Dunkelheit wieder zurück und das über grauenhafte Feldwege. Das ist mir mit dem Motorrad viel zu gefährlich. Im Team mit einem Allradauto könnte man solch eine Expedition wagen, aber allein in der Nacht mit meinem Sportmotorrad und glatten Straßenreifen mehrere Kilometer über Feldwege zu fahren, das ist mir heute zu heikel. Der Rückweg auf den extrem schlechten Straßen wird schon abenteuerlich genug werden.

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Also schieße ich schnell ein paar Fotos meiner schönen BMW und mache mich kurz vor Sonnenuntergang auf den Rückweg. Diese Entscheidung werde ich nicht bereuen!

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Hier habe ich einige Impressionen meines Rückwegs zur Finca San Juan. Meine GoPro 4 hatte ich diesmal OHNE Graufilter im Intervall-Modus, also jeweils ein Foto alle 10 Sekunden. So habe ich den gesamten Rückweg bis zum Parkplatz der Finca San Juan fotografieren können. Sehr cool ist dabei, dass er Akku der kleinen Kamera heute tatsächlich mehrere Stunden durchgehalten hat. Intervall-Fotos benötigen scheinbar deutlich weniger Strom als Video-Aufnahmen in Full-HD Qualität.

Hier sieht man den kleinen Ort Teno Alto und man sieht auch, dass es eine gute Entscheidung war NICHT zu versuchen zur vorderen Kante der Felsen vorzudringen sondern der Vernunft nachzugeben.

Endlich bei der Finca San Juan angekommen bin ich ziemlich erledigt, es war nun doch ein echt langer Tag. Sehr blöd ist jetzt ein kleines Missgeschick. Ich habe mir unterwegs etwas zu Essen und zu Trinken gekauft. Das ist zusammen mit meiner Fuji X-T1, einem TomTom Rider und meiner GoPro alles in meinem Tankrucksack. Leider habe ich vergessen genau diesen Rucksack vollständig zu schließen und als ich ihn am Tragegurt vom Motorrad nehme kullert mir auf dem dunklen Parkplatz fast alles vor die Füße. So ein Mist… Schnell raffe ich alles zusammen mit dem Effekt, dass danach mein Zimmerschlüssel verschwunden ist. Beim Zimmer angekommen suche ich alles ab, aber er ist nirgendwo zu finden. Auf der Finca ist schon alles verlassen und so bin ich mehr als froh, als ich meinen Zimmerschlüssel letztlich doch noch in meinem dunklen Tankrucksack finde. Bei meinem Missgeschick hatte ich ihn wohl in der Hand und habe ich dann versehentlich mit in den Tankrucksack gestopft. Hui, das ist nochmal gut gegangen…

Das Buch zum Abenteuer

Mein Buch zu dieser spannenden Fotoreise gibt es bei amazon.de als Kindle eBook zu kaufen. Auf 573 Seiten gibt es die vollständige Geschichte sowie 200 farbige Fotos, einige Karten und viele Tipps zum Thema Fotografie.

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