GPS

Im Zuge meiner Vorbereitungen für die USA-Reise 2009 habe ich mir bei Globetrotter in Köln ein Garmin Colorado 300 gekauft. Ahnung hatte ich bis dahin überaupt nicht und kannte nur die üblichen Navigationssysteme die in Autos Handys usw. integriert sein. bei meinem Freund Wolfgang konnte ich mir dann Ende 2008 das Colorado 300 von Garmin mal „live“ anschauen. Ich war begeistert und so war schnell klar welches GPS ich mir kaufen würde.

Der Kauf beim Globetrotter in Köln war eine kleine Überraschung. Ich habe einen Verkäufer erwischt, der sicht bestens auskannte und sogar Entwicklungspartner von Garmin ist. Er konnte alle Vorzüge und Nachteile der unterschiedlichen Systeme bestens erklären. Letztlich kam heraus, dass das Colorado 300 wirklich das ist was ich wollte. Er hat das neue Gerät ausgepackt, den Kompass kalibriert und danach ein Firmware-Update installiert. Im Web hatte ich zuvor viel negatives über das Colorado gelesen. Wahrscheinlich ist das Gerät einfach ein paar Wochen oder Monate zu früh auf den Markt gekommen. Daher waren Empfangsqualität und Präzision bei der Navigation noch suboptimal. Mit dem Update war dann aber gleich allse behoben. Der Verkäufer hat mir auch alles an Karten was ich für die USA-Reise brauchte gleich via Mapsource auf das Gerät kopiert.

So hatte ich dann die wesentlichen Teile des USA-City-Navigators für Nevada, Utah und Arizona gleich auf dem Gerät, ein toller Service!

Zusätzlich habe ich eine Tasche und einen Car-Kit gekauft. Alles zusammen lag so bei etwa 500 Euro. Ein stolzer Preis, aber ich habe es bislang nicht bereit.

Hier ein kleiner Überblick über gerät und Zubehörangebot.

Bei der Suche nach weiterem Kartenmaterial bin ich dann auf diese Seite hier gestoßen: www.gpsfiledepot.com

Dort gibt es ein großes Angebot unterschiedlichster topografischer Karten für alle USA-Fans. Ich habe mir die Karten für Kalifornien, nevada, Utah, Arizona, Colorado und New Mexico heruntergeladen und unter Windows Vista 32-Bit auf meinem „Urlaubsnotebook“ installiert. Danach waren die Karten via Garmin Mapsource sichtbar und ich konnte genau die Teile auf das Gerät kopieren die ich für richtig hielt.

Topografische Karten sind in der Regel nicht routing-fähig. Das bedeutetm, dass das Gerät keine Hinweise geben kann wann man wo abzubiegen hat. Das hat mich zunächst ein wenig verwirrt. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran und eigentlich braucht man dieses Feature beim Wandern auch nicht. Mit der Zeit habe ich gelernt, dass man das Colorado 300 grundsätzlich sogar komplett ohne Kartenmaterial benutzen kann. Es kommt einfach drauf an was man will. Die Karten sind hilfreich bei der Orientierung usw. Um zu einer einer spezielle Foto-Location zu gelangen und anschließend das Auto schnell wieder zu finden braucht man sie nicht unbedingt. Wichtiger ist hier die Planung! Bevor es los geht sollte man wissen wohin es geht und sich via Mapsource, Google-Maps oder Bings-Maps einige Wegpunkte zurecht legen. Hilfreich sind hier kurze sinnvolle Namen. Mittels der Luftlinien-Navigation zeigt das Colorado 300 dann jeder Zeit wunderbar in welche Himmelsrichtung es geht.

Allein damit lässt sich fast alles finden was man zuvor identifiziert hat. In schwierigem Gelände sind dann die topografischen Karten hilfreich weil man dort sehr schön sehen kann ob ein Fluß oder Canyon zu überwinden sind.

Das Gerät kann den Weg den man abgewandert hat sehr schön aufzeichnen. Er wird dann als schwarze Linie dargestellt und man kann dieser im Zweifel auf dem Rückweg einfach folgen. Bei den An- und Abfahrten zu diversen Fotolocations wie dem White-Pocket oder den Coyote-Buttes-South war dies ganz hilfreich.

Während der Wanderung kann man jederzeit durch Drücken des großen runden Multifuktionsrades einen Wegpunkt setzen und diesen auch benennen. Heute setze ich mir in der Regel beim Verlassen des Autos einen Wegpunkt. So kann ich jederzeit sehen wie weit es bis zu Wasser Keksen und anderen Leckereien ist. Auf einer mehrstündigen Wanderung eine feine Sache, es hilft auch nörgelnde Begleiterinnen zu motivieren!

„Du Schatz, es sind nur noch 1300 Meter bis zum Auto, Kopf hoch!!“ 🙂

Aber das Colorado hat noch mehr zu bieten! Es gibt viele interessante Features wie das Barometer, den Kompass, das Thermometer usw. Viele Sichten sind konfiguriertbar. Das Gerät kann für die Navigation in der Luft und auf dem Wasser genutzt werden. Nach einer Weile nimmt man GPS-fähige Handies wie das NOKIA N95 nicht mehr wirklich ernst.

Auf den diversen Wanderungen in den Wüstengegenden im Südwesten der USA hätte ich das Gerät meistens nicht gebraucht. Denn fast alle Wege sind gut ausgschildert, es gibt oft breite Trampelpfade und wenn man sich nicht zu weit vom Auto bewegt findet man meist auch wieder zurück. Wichtig ist meiner Meinung nach in jedem Fall eine gewisse Vorbereitung via Google Earth & Co. Wenn man eine ungefähre Vorstellung hat wie das Gelände aussieht findet man sich oft auch gut ohne GPS zurecht. Aber es gibt einem doch ein Stück Sicherheit.

Richtig cool finde ich es, wenn ich mir später am Abend genau anschauen kann wo ich war. Alle Fotos können mit diversen Tools nachträglich mit Geo-Tags angereichert werden. Man kann KMZ-Dateien erstellen die auch Bilder enthalten können. Damit hat man dann virtuelle Rundgänge die man via Google Earth anschauen kann. Das macht nicht nur Spaß, das hilft auch anderen diese Locations zu finden. Gibt es Feedback ist die Freude dann um so größer.

Das Gehäuse ist nahezu wasserdicht und macht einen sehr griffigen und robusten Eindruck. Das Display kann man ohne Hintergrundbeleuchtung im Gegensatz zu den meisten anderen Geräten via (N95, iPhone & Co.) sehr gut ablesen. Je heller die Sonen scheint umso besser ist es lesbar, genial! Hier ist meiner Meinung nach auch ein Vorteil gegenüber den Nachfolger, die einen Touchscreen verwenden. Dieser besteht aus Folien die elektrisch leitfähig sind und leicht zusammen gedrückt werden müssen um eine Funktion zu aktivieren. Die Folien reduzieren den Kontrast und verschlechtern die Lesbarkeit. Beim Colorado 300 muss man sich im Gegenzug mit der Bedienung über das große Multifuntkionsrad anfreunden. Was besser ist muss jeder selbst entscheiden. Ich mag das helle klare Display lieber und komme mit dem Rädchen gut klar.

Für die Aufbereitung der Track verwendet ich Mapsource und das kostenlose „GPS-Trackanalyse.NET“, das es hier gibt:

http://www.gps-freeware.de

Mit diesen Tools habe ich alle Tracks usw. aufgearbeitet die in meinem BLOG zu finden sind.

Der Workflow ist einfach. Das Colorado 300 wird via Mini-USB-Stecker an das Notebook angeschlossen. Windows-User starten dann Mapsource. Das Colorado erstellt aus den gespeicherten Wegpunkten eine GPX-Datei. Diese kann man sich dann via Mapsource auf das Notebook kopieren. Sind noch einzelne „unsinnige“ Wegpunkt dabei usw. kann man diese ganz einfach löschen. Alle Tracks lassen sich auf der Karten einblenden, auch wenn dies andere Karten als die innerhalb des Gerätes sind. Hat man bspw. auf den Notebook nur eine weltweite Basiskarte, so kann man trotzdem schauen wo man denn war. Nach dem Speichern als GPX-Datei kann man dann via Trackanalyse-Tool Höhendiagramme anschauen, Statistiken sehen und einzelne Tracks gezielt als KMZ-Datei für die Ansicht mit Google-Earth speichern. Sehr cool!

Die Routenplanung am Gerät ist meiner Meinung nach eine mittlere Katastrophe. Ohne Mapsource ist man hier aufgeschmissen. Mit Mapsource ist es allerdings wirklich einfach! Man sollte jedoch bedenken, dass eine manuell geplante Route nicht aus hunderten von Wegpunkten bestehen soll. Ich habe bei meinen ersten Versuchen ganz minutiös alle paar hundert Meter einen Wegpunkt in Mapsource gesetzt. Alles Blödsinn! Für die Anfahrt reichen Markierungen an wichtigen Abzweigen. Sinnvoll ist es auch getrennte Routen für die Anfahrt mit dem Auto und die Wanderung zur Photolocation zu erstellen. Hier hat es sich bewährt kurze sprechende Bezeichner zu wählen, weil das Display sehr lange Texte nicht gut darstellen kann.

Hier habe ich ein paar Screenshots die zeigen wie die Auswertung funktioniert:

Den Track aus diesem Beispiel habe ich hier abgelegt – für alle die mal selbst üben wollen.

Für alle Schnellmerker: Diese GPX-Datei habe ich NICHT mit dem Garmin Colorado 300 sondern mit meinem HTC Desire HD aufgezeichnet. Da gibt es ein gutes Tool mit dem schönen Namen „MyTracks“ 🙂

Das Trackanalyse-Tool kann aber mehr, es kann beispielsweises auch GPX-Dateien anzeigen die eine Route enthalten. Das sieht dann ganz spannend aus. Hier habe ich mal als Beispiel den Weg von Page zur Wave in den Coyote Buttes North:

Der Weg zur Wave in den Coyote Buttes North

Wer mag kann auch dieses File öffnen und damit ein wenig herum spielen. Es ist hier abgelegt.

Eine KMZ-Datei dieser Wanderung gibt es hier.

Ok, das war es dann erst einmal. Später vielleicht mehr. Vorschläge zu Korrektur, Erweiterung und Verbesserung sind jederzeit herzlich willkommen.

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