Hochwassertourismus

Es ist Sonntag und die Folgen der Kiefer-OP gehören langsam zu meinem alltäglichen Leben. Bei n-tv würde man sagen “Ansgar versucht trotz aller Schmerzen zur Normalität zurück zu kehren.”

Nach dem Frühstück geht es mal wieder vor die Türe, ganz vorsichtig, bloß den Blutdruck nicht pushen damit die Wunde nicht wieder zu bluten beginnt. Das Wetter ist durchwachsen, aber der Winter macht eine Pause. Wäre da nicht dieses “Melonengesicht” – man könnte fast ne Runde mit dem Moped drehen. Einmal Café Fahrtwind hin und zurück – das wäre großartig – aber frisch operiert ist das nicht wirklich angesagt.

Statt dessen gehen wir im Gänsemarsch runter zur Rheinaue um mal zu schauen wie dort die Hochwassersituation ausschaut. Ich habe meine kleine 99 Euro Hosentaschenkamera dabei und mache ein paar langweilige Knipsbilder mit mehr oder weniger dokumentarischem Charakter.

Später am Mac spiele ich ein wenig damit herum und es gefällt mir ganz gut, wenn man einen Gausschen Weichzeichner in eine zweite Ebene über das Bild legt. Danach die Farbsättigung absurd erhöhen und die Deckkraft auf 20% stellen. So ergibt sich ein fast impressionistischer Look. Mir gefällt’s 🙂

Wo im letzten Sommer die sportiven Bonner abends Volleyball gespielt haben ist heute ein kleiner See mit direktem Zugang zum Rhein – krass…

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Der obere Fußweg am Rhein steht unter Wasser, der unsere Weg ist komplett verschwunden. Man sieht keine Bänke, keine Mülltonnen, es ist einfach alles weg.

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Das Kassenhäuschen der Bonner Personen Schiffahrt unterhalb des Posttower ist ebenfalls weitgehend in den Fluten verschwunden…

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Vorbei am 1992 aufgeschwommenen “Schürmannbau” der heute die Deutsche Welle beherbergt geht es dann wieder heim.

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Am Schürmannbau gibt steht der große Frühjahrsputz noch bevor…

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Arbeiten tun heute scheinbar nur die umweltbewussten Fahrrad fahrenden Mitarbeiter 🙂

Ein wenig später stehen wir dann vor dem früheren Abgeordneten-Hochhaus. Im Hintergrund der neue Plenarsaal von Günther Benisch. Ich bin überrascht, was sich hier alles tut. Den Kran sehe ich immer vom Küchenfenster aus und eigentlich hätte ich gedacht er würde zur still liegenden Baustelle des Bonner Congress Center gehören. Aber falsch gedacht! Am gegenüber liegenden Congress Center hat sich viel getan, es sieht inzwischen aus als würde es doch noch fertig. Aber mit Großprojekten in Schräglage kennt sich die Stadt Bonn ja aus. War nicht auch der Schürmannbau nach dem Hochwasser über Jahre hinweg eine verlassene Großbaustelle?

Später daheim heißt es dann Koffer packen. Morgen geht es wieder an die Arbeit, trotz Veilchen und dicker Lippe.

Sechs Wochen noch – dann soll es wieder nach Las Vegas gehen. Ich bin gespannt ob mein kaputter Zahn diese Reise no
ch übersteht…

Ich werde berichten 😉

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