Hier noch ein paar Luftaufnahmen die kurz vor der Landung in Las Vegas mit der Nikon P7000 entstanden sind.
Hier ein Bild unseres Zimmers im Furnace Creek Resort – Auch mit der Nikon P7000 aus der Hüfte geknipst:
Die Zeitverschiebung steckt uns in den Knochen und am Morgen nach unserer ersten Nacht im Furnace Creek Ressort sind wir früh wach und irgendwie doch ziemlich fertig. Die trockene Luft im Flieger hat mir sehr zugesetzt, die Nase sitzt zu, ich habe Kopfschmerzen. Ab unter die Dusche und schon sieht die Welt ein wenig sonniger aus. Noch vor dem Frühstück geniessen wir die Stille in der kleinen Oase direkt vor unserer Terrasse. Es erinnert mich doch sehr an Teneriffa. Die Luft ist kalt und klar, die künstlich angelegten kleinen Bachläufe plätschern vor sich hin und zwei Gärtner geben sich viel Mühe, dass alles wirklich gut aussieht.
Nach einer kleinen Fotosession mit der Nikon D300 & 2.8/17-55 und Nikon P7000 sind wir so etwa um 8h beim Frühstück. Das Frühstück kostet natürlich extra, fast so wie Herr Schreeb vom Quartier 65 es schon vermutet hatte. Die Preise im Furnace Creek Ressort sind wirklich jenseits von gut und böse. Aber man darf auch nicht vergessen, dass es ein toll gepflegte Anlage ist, mitten in der Wüste liegt und auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Touristen die zum Saufen und Feiern dort hin kommen gibt es keine, nicht zuletzt wegen der hohen Preise und das ist dann vielleicht auch schon wieder sehr gut so wie es ist.
Wir bekommen einen sehr schön Tisch mit Blick in das Tal und die verschneiten Berge am Horizont zugewiesen, großartig dieses Panorama! Das Prozedere ist wie am Vorabend, die Kellner stellen sich vor, sagen wofür sie zuständig sind und nennen uns ihren Namen. „My Name is Dave!“ Das habe ich in Deutschland noch nicht erlebt. Es gibt einen Vorschlag was wir essen könnten und was der Tipp des Tages ist. Ich wähle den „French Toast“. Als dieser dann eintrifft bin ich mehr als überrascht. In der Speisekarte stand etwas von „English Muffin“ – im letzten Jahr bei Denny’s waren das kleine Brötchen, was mich sehr verwundert hat. Hier ist es wirklich so etwas wie ein Muffin, nur platt gedrückt und das gleich in dreifacher Ausfertigung. Dazu gibt es ein Kompott aus Himbeeren und EINE Erdbeere. Wow!
Einer der Kellner tut nichts anderes als die ganze Zeit mit einer Art offener Kaffeekanne aus Edelstahl herum zu laufen und den Gästen Eiswasser nach zu schenken. Dass er im Anmarsch ist hört man am Klirren der Eiswürfel! Es gibt wie gewohnt Kaffee bis zum Umfallen und der schmeckt sogar recht gut. Kein vergleich zu dem was es auf den Kanaren als Kaffee zu trinken gibt – ein sehr wohltuender Kontrast.
Nach dem Essen blogge ich noch ganz kurz über mein HTC Desire HD. Trotz der krassen Preise gibt es kein kostenfreies WLAN, eigentlich echt traurig. Nach einer Weile habe ich es tatsächlich geschafft mich via Handy und Kreditkarte ins Internet zu verbinden. Das klappt sogar erstaunlich gut, kostet aber 10,95 Dollar pro Tag. Bei einem Zimmerpreis von 340 $ + Steuern könnte es auch kostenlos sein, oder?
Na egal, ich kann den Daheimgebliebenen kurz mitteilen, dass wir heil angekommen sind.
Danach packen wir unsere Koffer, checken aus und bekommen noch ein paar Tipps was wir uns anschauen könnten. Die Betreuung ist hier wirklich sehr zuvorkommend und überaus professionell. Danach halten ein kleines Schwätzchen mit dem älteren Herren der die Autos einparkt. Er ist echt witzig und trägt eine lustige Baseballkappe mit vier kleinen weißen Leuchtdioden an der Vorderkante der „Gegenlichtblende“. Es ist eine Art „Headlamp“ und sicher sehr hilfreich wenn Gäste spät in der Dunkelheit ankommen.
Es geht los, wir biegen nach rechts ab in Richtung „Tal des Todes“. Die Amerikaner neigen ja dazu ihren Sehenswürdigkeiten so vollmundige Namen zu geben. „Goldplatz des Teufels“ ist eines meiner persönlichen Highlights 🙂
Nach ein paar hundert Metern sind wir schon beim Visitor Center an der Furnace Creek Ranch. Ich gehe mal hinein und bekomme die Übersichtskarte die ich am Vorabend bei der Registrierung am „Kiosk“ vergessen habe. Den 20$ Abschnitt für eine Woche Dealt Valley kann ich sogar Eintauschen. Gegen einen Aufpreis von 60$ bekomme ich einen neuen „Annual National Park Pass“. Das ist alles gar kein Problem und die drei Ranger sind so was von freundlich. Sie fragen woher ich komme, seit wann ich hier bin, wußte ich nicht genau, dass ich in Amerika bin, es könnte auch eine versteckte psychologische Untersuchung in einer neurologischen Klinik sein 🙂 Aber wie dem auch sei, ich mag es total wie nett und zuvorkommend die Leute hier alle sind!
Vom Visitor Center aus hat man einen schönen Blick auf das Furnace Creek Resort.
Vor dem Visitor Center beraten wir uns kurz wie es weiter gehen soll. Wir entscheiden uns nach Beatty im Nordosten zu fahren. Via Handy und Google Maps habe ich eine Stunde zuvor „gesehen“, dass es dort ein paar Motels gibt und dass die Preise bei etwa 75$ pro Nacht liegen sollen. Ein paar Geschäfte und Restaurants scheint es auch zu geben. Vielleicht keine schlechte „Basis“ für die kommenden Tage. Auf dem Weg dorthin überqueren wir einen Pass mit 1300 Metern Höhe, die Temperatur schwankt zwischen 15°C auf -50m und 3°C auf 1300m. Richtig gelesen, -50 Meter – Death Valley ist der tiefste Punkt der vereinigten Staaten. Und ich muss ein wenig grinsen als das GPS sich nicht entscheiden kann ob wir -1m oder +1m haben. Die Straße ist ein wenig hügelig und das GPS „springt“ ständig hin und her, ganz witzig.
In Beatty angekommen steuern wir das erste Motel auf der linken Seite an. Davor steht ein Typ der ein wenig wie ein Obdachloser ausschaut. Auf seiner Nase wachsen mindestens so viele Haare wie es Palmen in der Oase von Furnace Creek gibt, ihm fehlen ein paar Zähne und die Brille sieht aus als wäre sie bei der Herstellung von French Fries mit in der Fritteuse gewesen. Er fragt ob er helfen kann und ich verstehe ihn sogar sehr gut! Er ist so etwas wie der Hausmeister und er erzählt mir, dass das Office erst um 15h geöffnet hat. Wenn wir nicht warten wollen gibt es aber noch viele andere Motels. Er zählt sie alle auf und gibt sich viel Mühe mir zu erklären wo ich sie finden kann. Wir verabschieden uns und ich fahre einfach einfach ein Stück die Straße hinunter, da auf der rechten Seite ist das nächste Motel. Gegen über ist ein Saloon, es gibt ein paar Geschäfte, es ist doch alles ganz nett hier. Ein Zimmer bekommen wir sofort und es kostet auch nur 119$ für zwei Nächte inkl. Steuern. Es gibt einen Internet-Zugang per Netzwerkkabel, zwei große Betten, einen Kühlschrank, eine Kaffeemaschine, Herz was willst Du mehr. Ach ja, es ist alles sauber, frisch gestrichen und ein Flatscreen-TV steht auch auf der kleinen Kommode – fein!
Wir packen aus und Sandra stellt das Bier das sie am Vortag in Pahrump gekauft hat in den Kühlschrank. Kurz frisch machen und dann weiter. Wir wollen zu Scotty Castle. Ich habe gelesen, dass es ein leicht skurriles Schloss ist, das sich ein etwa durch geknallter Typ von seiner vielen Kohle errichtet hat bis er dann plötzlich verarmte. Er hat danach wohl noch viele Jahre in seinem Schloss in der Wüste gelebt und es Jahr für Jahr in Eigenregie ein wenig ausgebaut. Heute ist es ein Museum das vielen Touristen ein Schmunzeln abringt.
Kurz vor dem Abzweig zu Scotty’s Castle finden wir eine Horde Esel die dort frei leben. Sie sind sehr scheu, aber mit dem langen Tele kann ich doch ein paar schöne Fotos machen. Die Dirtroad-Abkürzung ist ein Reinfall, nach ein paar Meilen ist die Straße gesperrt. So wie es aussieht geht sie durch die Berge und dort liegt noch Schnee, wahrscheinlich ist es matschig und nicht wirklich passier bar. Wir drehen um und sind leicht irritiert als wir das um 180° gedreht Schild mit der Aufschrift „Road Closed“ sehen. Welcher Spaßbolzen das wohl herum gedreht hat?
Egal, wir nehmen die Hauptstraße und überqueren wieder den 1300 Meter hohen Pass durch die Berge. Dann geht es nach rechts in Richtung Stovepipe Wells. Am Morgen habe ich via Handy gesehen, dass es dort ein Restaurant und diverse andere nützliche Infrastruktur geben soll. Als wir eintreffen ist es eigentlich nur ein paar Häuser, ein Parkplatz für Wohnmobile und viel viel freie Fläche drumherum.
Im General Store gibt es ein Sandwich und einen ganz leckeren Softdrink der solcher viel zu viel Zucker enthält. Wir machen ein paar Knipsbilder und es geht weiter zum Mosaic Canyon.
Der Canyon ist wirklich schön, wenn auch nicht sehr lang. Die Wanderung dauert hin und zurück vielleicht eine Stunde, aber es macht Spaß endlich ein wenig an der frischen klaren Luft zu sein. Im Hochsommer möchte ich das hier allerdings nicht erleben. In der Sonne haben wir das Gefühl im Sommerurlaub zu sein, ob wohl es nur etwa 18°C sind. Im Schatten ist es sofort ganz anders, aber dennoch angenehm. Im Sommer werden hier oft locker Temperaturen von 50°C gemessen, dann möchte ich nicht hier sein und dann macht das Tal seinem Namen sicher auch alle Ehre!
Um 15h geht es in Richtung Zabriskie Point. Als wir nach etwa einer Stunde ankommen steht die Sonne noch sehr hoch und wir machen einen kleinen Ab Stecher durch den 20 Mule Team Canyon der wirklich lohnenswert ist! Anschließend schauen wir noch kurz ob der Weg hoch zum Dante’s View geöffnet ist – er ist es! Aber es sind hin und zurück etwa 40 Kilometer, wenn wir das jetzt machen verpassen wir den Sonnenuntergang am Zabriskie Point, also machen wir eine Schleuderwende wie sie Starsky & Hutch nicht besser hin bekommen hätten und flitzen die paar Meilen zurück bis zur „Sammelstelle für ambitionierte Fotografen“. Und dort sind wir nicht allein! Neben uns hält ein Truck mit abschließbarer Ladefläche. Drin sitzen drei Herren im fortgeschrittenen Alter. Sie wuchten riesige Rucksäcke auf die Schultern und schleppen sie die paar Meter zum Aussichtspunkt hinauf. Dort oben angekommen ächzt und stöhnt der älteste der drei unter dem Gewicht seines Gepäcks. Als er es endlich abgelegt hat kramt er ein echt schweres Gitzo Stativ und eine Fachkamera heraus. In seinem Rucksack liegen Belichtungsmesser und jede Menge Planfilm-Cassetten. Er diskutiert mit einem seiner Kumpels welche Perspektive die Beste ist, dabei hält er ein Passepartout im Format 40x30cm hoch. Beide schauen sie durch diesen leeren Papprahmen und überlegen wohin sie ihre Kameras ausrichten sollen. Schließlich kramen die beiden anderen Typen auch ihre Linhoff Fachkameras heraus, sie montieren Mattscheiben mit einem Gitterraster von 1cm x 1cm. Da man auf diesen Mattscheiben ungefähr soviel erkennen kann wie die andere Fotografen auf den Display ihrer kleinen 99$ Knipsen haben sie große Säcke dabei die sie an den Kameras befestigen um das Umgebungslicht abzuschirmen. Einer der beiden setzt eine Lupe auf die Mattscheibe um so perfekt scharf stellen zu können. Der andere hat eine Lupen-Brille wie ein Zahnarzt. Die montieren Weitwinkelobjektive und setzen Centerfilter davor. Täten sie das nicht, so wären die Bilder in der Mitte deutlich heller als am Bildrand. Es ist schon witzig, diese Typen wollen vermeiden, dass es Vignettierungen gibt und die anderen Fotofreak hinter ihnen werden genau das später am Notebook mit Photoshop künstlich hinzufügen, verkehrte Welt!
Während die Drei auf das perfekte Licht warten renne ich schweißgebadet di Hügel hinauf und hinab und knipse ein Motiv nach dem anderen. Als wir bei Anbruch der Dunkelheim zum Parkplatz kommen haben die drei etwa 18 Stück Planfilm belichtet. Auf meiner Speicherkarte haben sich etliche GB mit Bilderkrams angesammelt. Wer wohl die besseren Fotos gemacht hat? Ich denke, die Drei haben im Vergleich zu mir noch einen gewissen Vorsprung…
In völliger Dunkelheit geht es zurück nach Beatty, die Fahrt dauert etwa eine Stunde. Als wir dort eintrudeln habe ich rasende Kopfschmerzen, der lange Flug und das ganze Heiß & Kalt machen mich fertig. Das Zimmer im Motel ist auch total ausgekühlt, eine wirkliche Heizung gibt es nicht, nur ein lautes Gebläse das lauwarme Luft in den Raum pustet. Ziemlich schnell liegen wir im Bett, ich habe Schüttelfrost und versuche langsam warm zu werden. Verkehrte Welt, mittags geschwitzt und abends voll durchgefroren – aber das ist eben South-Amerika.
Ich muss noch daran denke wie mich Sandra gefragt hat was sie zum Anziehen einpacken soll und ich gesagt habe „Was für WARM und was für KALT“. Damals hat sie den Kopf geschüttelt und gedacht ich wolle sie verulken. Aber es ist wirklich wahr, man braucht hier kleidungstechnisch einfach beides – WARM & KALT
Am nächsten Morgen bin ich froh, dass ich meine Freunde Aspirin und Aspirin dabei habe. Eine heiße Dusche mit einer gefühlten Dauer von 60 Minuten hilft auf die Beine zu kommen. Sandra ist schon seit 5h30 wach und sichtet ihre Fotobeute. Sie hat ihren BLOG schon fast fertig geschrieben als ich klamm und aufgewärmt das Reich des Wassers verlasse. Ich schnappe mir kurz meinen kleinen MAC und sitze während ich das hier schreibe bei einem Becher Kaffee (Styropor) im Bett. Das Bett lohnt einer Erwähnung, es ist fast einen Meter hoch und besteht aus zwei aufeinander gestapelten Matratzen!!
Danach gibt es Frühstück, dann wird dieser Artikel publiziert und anschließend geht es los zu Scotty’s Castle…
Hier zwei Fotos die zeigen wie ein gesundes überaus cholesterinarmes Frühstück aussehen kann 🙂
Ich wünsch dir noch viel Spaß und lese gespannt deine Berichte. Wir sind nun eine Wo wieder in good old Germany, Jetlag ist überwunden und genießen das gute Deutsche Brot…
Ich habe mit Spannung deine Story gelesen.
Da hast du ja schon was erlebt.
Das mit dem Auto ist ja blöd gelaufen, schade das du keinen Cherokee bekommen hast. Ist auch mein Favorit.
Ist der BMW deiner?? :-))
Oder was hast du jetzt für ein Auto?
Klasse Fotos gibt es schon zu sehen, Karina und ich würden am liebsten jetzt schon starten.
Viel Spaß noch und halt mich auf dem Laufenden.
Gruß Udo