Auf nach Kanab

Als ich endlich im Bett lande ist es dann fast 2h morgens – BLOGgen hält auf… Aber die Nacht ist weniger kalt, ich habe die ratternde Heizung auf 70°F gestellt – etwa 20° Celsius. Und ich bin nach der langen Off-Road-Strecke so erledigt, da höre ich selbst das Rattern nicht mehr 🙂

Am Morgen werde ich kurz vor 9h wach, zwei Minuten später geht der Wecker. Nach der Dusch geht es wieder gut, ich ziehe mich an und packe alles zusammen. Als ich fertig bin will ich gut gelaunt zum Frühstück rüber gehen. Doch da fällt mir ein, dass es das Frühstück nur bis 9h morgens gibt – verpasst! Na, dann muss es eben mal ohne gehen. In der Lobby dieses „Adventure-Hotel“ (so hat Steven Baldwin es gestern genannt) gibt es ja Kaffee – geht weg – kommt zurück – und der steht hier jetzt neben meinem Notebook. Schmeckt nicht so doll, es war nur noch ein Rest in der Kanne und der wird sicher schon seit Stunden warm gehalten – aber besser als nichts 🙂

Für heute habe ich mir vorgenommen nach Kanab zu fahren. Im Winter gibt es die Permits für die Wave in Kanab (Siehe mein BLOG von 2009). Wenn es mit dem Permit nicht  klappen sollte, kann ich noch die Corral Pink Sand Dunes in der Nähe von Kanab besuchen. Auch Zion ist nicht Weit, womit wir beim Thema wären. Für den Weg nach Kanab habe ich mir die nördliche Straße vorgenommen, also OBEN herum – für alle die Straßenkarten auf dem Beifahrersitz in Fahrtrichtung drehen 🙂 Von hier bis Kanab sind es rund 500 Kilometer – vielleicht auch etwas mehr oder weniger, je nachdem welche Abstecher man macht. Weite Strecken kann ich über gut ausgebaute Highways fahren und Las Vegas tangiere ich ganz weit oben, sorry – im Norden!

So, nun schaue ich mal ob ich via HRS ein Zimmer in Kanab buchen kann.

Update am frühen Abend

Hier habe ich noch ein paar Fotos dieses Ortes der im Internet vielfach als Ghost Town geführt wird. Er hat nur 20 Einwohner!

Man sieht hier auch ganz deutlich wie schmuddelig der Tahoe nach den vielen Pfützen jetzt ist.

Gestern war diese Parkreihe noch voll – ich bin der vorletzte Gast der heute abreist…

Wirklich auschecken kann ich nicht, es ist niemand mehr da! Also lege ich ein paar Dollar ins Zimmer und mache noch ein paar Fotos. Überall blättert hier die Farbe von den Wänden. Dieser marode Charm ist irgendwie auch cool 🙂

Da auf der Ecke ist das kleine Opernhaus. Es hat nur ein paar wenig Sitzreihen. Aber die Wände sind schön bemalt. Leider hat es geschlossen und ich kann keine Innenaufnahmen machen. Aber im Internet findet man viele entsprechende Fotos.

Falls es mal brennt gibt es einen Feuerwehrschlauch – ob der noch funktionieren würde?

Das Eingangsportal aus der Froschperspektive mit Nikon D2x und Tokina AT-X 4/12-24mm.

„Open After Performance“ – schaut man durch die Scheibe sieht man eine einzige Baustelle. Aber es soll noch Aufführungen geben! Ich glaube Marta Becket lebt hier sogar noch!

Ein ganz besonderer Ort, die Architektur erinnert mich an Mexico.

Die Fenster sind allesamt verhängt, ich denke hier spielt sich nicht mehr viel ab. Ist eben ein „Living Ghost Town“ – endlich mal eines in dem es sich auch lohnt den Fotoapparat auszupacken 🙂

Unterhalb des Turms kann man durch ein Gitter in den Hinterhof schauen. „PRIVATE AREA – KEEP OUT“

Dreht man sich im 90° nach links sieht man diese wirklich lange schattige Terrasse, eigentlich wirklich schön. Wenn nur noch alles so marode und baufällig wäre.

Mein Weg nach Kanab führt mich durch wirklich schöne und vielfältige Ecken des Süd-Westens der Vereinigten Staaten. Immer wieder schnappe ich mir die kleine Nikon P7000 und knipse einfach mal durch die Fenster. Die Ergebnisse finde ich wirklich atemberaubend. Wie macht das kleine Ding das nur?

Hier sieht man wieder Dreck von gestern bis an den Spiegel gespritzt ist.

Endlose Straßen bin zum Horizont. Das würde ich mir für Deutschland auch mal wünschen. Da steht immer irgendetwas im Weg, dass einem die Sicht versperrt.

Kurz vor Kanab verheißen die Regenwolken kein gutes Wetter für die nächsten Tage! Ob die Straße zur Wave wirklich passierbar ist, ich werde es herausfinden!

Die Fahrt ist problemlos, aber lang und anstrengend. Als ich am Nachmittag in Kanab eintreffe, bin ich ziemlich erledigt und habe kaum noch Lust auf weitere Aktivitäten. Die Buchung via www.hrs.com hat bestens geklappt. Ich bekomme ohne Mehrpreis ein schönes großes Zimmer mit zwei Betten, weit weg von der Straße im Hinterhof. Sandra könnte hier gut schlafen, aber ich denke sie schläft in ihrem eigenen Bett jetzt auch ganz gut.

Als es am  morgen um 11h Armagosa Opera House losgeht zeigt das Thermometer 7°C, ich bin etwa 600 Meter über dem Meeresspiegel. Während der Fahrt kommt häufig die Sonne heraus, die Temperatur steigt bis auf 22°C. Bei St. George geht es dann langsam aber sicher in höhere Ebenen. Das Garmin Colorado habe ich zusätzlich zum Telefon an die Windschutzscheibe montiert. So habe ich alles im Blick. Das Garmin zeigt die Details, das Telefon den Überblick in großem Maßstab. Auf dem Garmin kann ich die Höhe sehen. Ab St. George geht es auf etwa 1.500 Metern hinauf. Die Temperatur sinkt wieder. Als ich in Kanab eintreffe sind es nur 6°C – It’s Wintertime!

So, nun schneide ich mal mein „Fahrvideo“ 🙂

Ok, nach fast 180 Minuten Upload-Zeit ist mein „Video des Tages“ nun endlich online…

0 Kommentare zu „Auf nach Kanab“

  1. Hallo Ansgar,

    wunderschöne Fotos von einer faszinierenden Gegend. Da bekomm ich so richtig Fernweh.
    Auch die Bilder von der Ghost-Town sehen toll aus.

    Wir haben damals in Kanab in der Parry Lodge gewohnt. Ein recht nettes Motel, wo früher die ganzen Filmstars während der Dreharbeiten gewohnt haben.

    http://www.kanabguide.com/articleDetails.cfm?recordID=20

    Wir haben damals auch die „Frontier Movie Town“ in Kanab besucht. Ist so wie eine Art Museum über die alten Western-Filme.

    http://www.frontiermovietown.com/

    Ob man das jetzt interessant oder kitschig findet, ist sicher Ansichtssache. Und wie ich der Homepage entnommen hab, dürfte sich da auch seit unserem Besuch, was geändert haben. Ist ja auch schon 7 Jahre her.

    lg Gabi

  2. Hallo,

    ich bins nochmal.

    Vielleicht hat das upload Deines Videos so lange gedauert, weil es gestern in der Nacht (also in „unserer“ Nacht) eine Störung bei WordPress gab. Man konnte zwar lesen, aber nichts schreiben und hochladen.

    lg Gabi

  3. Hallo Ansgar,
    bin durch einige Fotos aus der Fotocommunity auf diese Seite aufmerksam gemacht worden. Gefällt mir total gut. Da ich auch schon zwei mal in der Ecke von LV bis Bryce und Zion unterwegs war, kann ich ganz gut nachvollziehen wie es Dir mit den Zeitzonen etc. ergangen ist. Habe mich dabei erwischt, daß ich den ganzen Vormittag on Deinem Blog gelesen habe. Wollte nur daß Du weißt: Es gibt hier draußen Menschen die Deine Sachen mit großer Freude lesen. Also: Weiter so. Bin schon auf den nächsten Bericht gespannt.
    LG Oliver

    1. Hallo Oliver, Du glaubst gar nicht wie ich mich über Deinen Kommentar gefreut habe 🙂 In den WordPress-Statistik kann man zwar sehen was wie oft aufgerufen wird, aber es ist doch sehr anonym. Ich wünschte, es gäbe viel mehr Feedback so wie Du es hier gemacht hast.

      Vielen Dank und viele Grüße aus Kanab,
      Ansgar

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