Feierabendtour





Am Wochenende gibt es in meiner Heimatstadt die Erstkommunion meiner kleinen Nichte. Dementsprechend fallen die kulinarischen Köstlichkeiten recht überschwänglich aus. Gegen 17h geht es mit Sandra und meinem Sohn wieder los. Erst bringen wir Sandra nach Hause, dann wird mein Sohn bei der Mama abgesetzt, anschließend geht es zu mir nach Haus. Dort werden schnell ein paar Anziehsachen zusammen gepackt und um 20h30 bin ich dann unterwegs auf der blauen BMW in Richtung Süden. Es geht nach Mainz. Noch 50 Minuten, dann wird es dunkel, vor mir liegen etwa 150 Kilometer. Der Bordcomputer zeigt eine „Restlaufzeit“ von 289 Kilometern an, das sollte reichen. Dort wo es geht gebe ich auf der Autobahn kräftig Gas. Die Nadel tanzt zwischen 180 und 230 Km/h. Ohne Gehörschutz wäre da nichts zu machen! Nach etwa 70 Kilometern sind von den ursprünglich errechneten 289 Kilometern nur noch etwa 70 Kilometer übrig, das könnte wirklich eng werden. Fährt man nicht im „Schleichgang“ durch die Gegend, so steigt der Spritverbrauch von ca. 5 Liter auf knapp 9 Liter/100 Km!! Also muss ich doch noch tanken. An der Tankstelle muss ich dringend die vielen toten Fliegen vom meinem Visier waschen. Als ich bezahlt habe und wieder startklar bin, ist die Sonne untergegangen.

Das neue getönte Visier an meinem Schuberth S1 Pro schließt nicht vernünftig und so zieht es im Helm wie verrückt. Klappt man die im Helm zusätzlich eingebaute Sonnenblende vor die Augen, so zieht es nicht mehr auf die Augen, aber es ist dann echt finster. Pest oder Cholera, freie Sicht oder eine Bindehautentzündung? Ich entscheide mich gegen die gute Sicht und fahre die letzen Kilometer mit 80 km/h hinter einem LKW her. So komme ich auch ohne große Fernsicht heil in Mainz an. Aber es ist schon spät und der Tag war lang und anstrengend. Hinter mir liegen etliche Stunden im Auto und auf dem Motorrad – ich bin ziemlich platt.

Da ich der einzige Gast bin, gibt es am Montagmorgen kein Frühstück und so kann ich schon um kurz vor 8h im Büro sein, ganz praktisch! Etwa 10 Stunden später geht es kurz zu meinem Physiotherapeuten, meine verspannten Schultern freuen sich und es vertreibt die ständigen Kopfschmerzen. Danach dann ab zu Louis. Mal sehen, ob die nicht ein klares Visier für meinen Helm haben. Das Visier haben sie und es gibt auch eine neue Visier-Mechanik. Am neuen getönten Visier sind schon wieder zwei ganz winzig kleine Plastik-Ecken abgebrochen und so springt es immer gleich aus der Führung wenn man es versehentlich komplett öffnet. Überaus blöd ist das wenn man an einer Ampel steht, das Visier öffnet und es dann plötzlich in der Hand hat. Doof, wirklich doof!

Das neue Visier passt dann auch besser und es zieht hoffentlich nicht mehr so doll in den Helm. Ich kaufe mir noch ein Reinigungsspray für die Innenpolster, inzwischen ist das wirklich mal wieder nötig. Vor dem Verlassen des Ladens fallen mir dann noch zwei Spiegel auf. Sie kosten 39 Euro pro Stück und sind deutlich kleiner und windschnittiger als die großen „Fliegenklatschen“ an meiner K1200. Gesehen, gekauft. Weil ich kein Werkzeug habe, nehme ich gleich noch ein paar Schraubenschlüssel mit, davon kann man(n) eh nie genug haben 🙂 Vor der Montage gibt es an der ESSO Tankstelle gegenüber von Louis noch schnell einen Hotdog und einen Muffin. Dann werden die Spiegel montiert. Gut sieht das aus, da muss man doch gleich eine kleine Tour machen 🙂 Gesagt getan, rein in die Klamotten und rauf auf den „Bock“.

Es geht über B9 nach Nierstein, dann in Richtung Süd-Westen. Das Thermometer zeigt 30°C – es ist krachig warm, da tut der Fahrtwind richtig gut. Schräg vor mit bahnt sich ein traumhafter Sonnenuntergang an. Zwischendurch halte ich kurz mal an und nehme mit dem Handy ein paar kurze Video-Sequenzen auf. Das Thermometer zeigt nun entspannte 25°C, ich genieße die Landschaft in vollen Zügen. Es geht durch kleine Weindörfer rüber zum Rhein und wieder zurück nach Mainz. Unten am Rhein sind es dann wieder 28°C – hui – der Sommer ist da! In Mainz angekommen bin ich wieder ziemlich platt, was für ein schöner Tag.

0 Kommentare zu „Feierabendtour“

  1. Als es los ging war sie frisch gewaschen, am Ende der Tour klebten etwa 2.000.000 Insekten dran. Auf diesem Foto sind es nur etwa 800.000 Insekten, Motten, Käfer, uahhh…

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