Mit der Nikon D300 durch Norwegen

Inzwischen ist es schon eine Weile her, aber gerade sind mir einige Bilder der 2009er Reise durch Süd-Norwegen in die Hände gefallen die ich Euch gern am Stück zeigen würde. Die meisten dieser Bilder sind mit einer Nikon D300 und dem Tokina AT-X PRO 4/12-24 oder dem Nikon AF-S 2.8/17-55mm gemacht. Über einen wirklich langen Zeitraum waren das an der Nikon D300 meine meistbenutzten Objektive. Alle Bilder sind 1000 Pixel breit oder hoch. Also einfach anklicken um sie etwas größer zu sehen.

Starten wir mit einer kleinen Abendstimmung die während der Anreise bei einem kleinen Zwischenstopp in Schweden entstanden ist. Wirklich gut gefällt mir hier der Abendhimmel und wie sich die Kinder als Silhouetten im Wasser abheben.

Kurz hinter Oslo finden wir dann die ersten Fjorde. Begleitet von ständigem Nieselregen fahren wir mit unserem Wohnmobil immer weiter in Richtung Westen. Die Landschaft ist trotz oder vielleicht gerade wegen des Regens großartig.

Ist man müde und neigt sich der Tag dem Ende zu sucht man sich einen schönen See und parkt einfach dort wo es am schönsten ist. In Norwegen gilt das „Jedermanns-Recht“. Solange man keinen Müll zurück lässt darf man überall eine Nacht lang bleiben. Großartig!

Hier ein Blick in einen Fjord den ich von einem Parkplatz direkt am Wasser aus fotografiert habe. Mein Sohn und ich waren etwas länger als zwei Wochen mit einem wirklich coolen Wohnmobil unterwegs. Leider war das Ding so riesig, dass man fast nie dort anhalten konnte wo es wirklich toll aussah. Ein echter Nachteil dieser „Wüstenschiffe“. Hier mag ich die für diese Reise typische leicht verregnete Stimmung und die Abstufung der Felswände an beiden Seiten des Fjordes. Ich denke, dieses Bild ist irgendwo am Hardanger-Fjord entstanden.

Auch hier erinnere ich mich mehr genau wann und wo es war, aber hier flossen zwei Fjorde ineinander und der Himmel sah einfach nur bedrohlich aus. Die besten Bilder macht man wirklich bei schlechtem Wetter!

An dieses Bild kann ich mich auch noch gut erinnern. Es ist in der Nähe von Grimstad entstanden. Wir hatten unser Wohnmobil auf einem wirklich abgelegenen Camping-Platz am äußersten Zipfel einer Halbinsel geparkt und sind zum Sonnenuntergang ein wenig auf den Felsen am Meer herum geklettert. Mein Sohn hatte meine D60 samt 18-200er Superzoom dabei, ich die D300 mit 2.8/17-55 und 4/12-24. Ich habe ihm noch zugerufen, dass er vorsichtig sein soll, denn die Felsbrocken waren glitschig. Kurz drauf lag ich dann selbst auf der Nase und die Gegenlichtblende meines Nikon AF-S 2.8/17-55 war nur noch ein Stückchen Plastikschrott. Aber dieses Foto war es wert!!

An diesem Bild mag ich den fast unwirklichen Charakter sehr gern. Der kleine Bootsschuppen sieht fast aus als wäre er mit einem 3D-Programm „hinein gerendert“.

Sehr gut erinnere ich mich auch noch an die Nacht an einem der großen Wasserfälle. Ich glaube es war der „Langfoss“. Während mein Sohn im Wohnmobil auf dem Parkplatz schlief bin ich mit einer Taschenlampe, der D300, meinem Stativ, einem Kabelauslöser und einem Lappen an diesem Wasserfall herum geklettert. Mit dem Lappen musste ich alle par Minuten die Liste meines AF-S 2.8/17-55mm Objektives trocken wischen. Dieser Wasserfall ist so groß, das im Umkreis von 100 Metern die ganze Luft mit feinen Nieselregen erfüllt ist. Dieses Bild ist etwa 30 Sekunden lang belichtet. Dadurch sieht es fast aus als wäre es ein verregneter Tag. Aber es war tatsächlich lange nach Einbruch der Nacht!

Hier habe ich ein Foto von der gegenüberliegenden Seite des Fjordes. Rechts neben dem einsamen Holzhaus ergießt sich ein kleiner Fluß in den Fjord.

Sehr typisch sind die vielen kleinen Dörfer inmitten versteckter Täler, oftmals direkt an einem Fluss gelegen, der von den Bergen herab immer wieder durch kleine Wasserfälle gespeist wird. Ein ganz zauberhaftes Land!

Richtig doll angetan hat es mit die „Hardangervidda“ – Europas größte Hochebene und der Quell der Energie für viele Norwegische Wasserkraftwerke. Das Wetter war stürmisch, es war selbst im Hochsommer kalt und feucht. Am Horizont konnten wir Schnee und kleine Gletscherzungen erkennen. Ein einziger Traum!

Meine Mamiya 645 hatte ich auch im Gepäck, ebenso wie eine Reihe passender Objektive vom Superweitwinkel bis zum 300er Tele. Beim ersten Film war dann aber die kleine Spezial-Batterie leer und so blieb diese gesamte Mittelformat-Ausrüstung während der gesamten Reise ungenutzt. Was für ein Ärger! Aber ich hatte noch meine gute alte Rolleiflex 3.5F dabei!! Und etliche Rollen Fuji Velvia 50. Alle zu belichten habe ich letztlich nicht geschafft. Wir waren einfach zu viele Stunden unterwegs und mit dem großen Wohnmobil konnten man fast nirgendwo wirklich sicher parken. Ein echtes Manko, hier wäre ein kleiner PKW besser geeignet gewesen. Aber unsere Freiheit bei der Reiseplanung hätte dies im Gegenzug stark eingeschränkt. So waren wir „vogelfrei“ und konnten tun und lassen was wir wollten. Auch nicht schlecht!

Hier einige der Fotos die mit der schönen alten Rolleiflex auf Fuji Velvia 50 entstanden sind. Man beachte auf dem folgenden Bild die winzig klein wirkende Autofähre!!

Entlang des Harangier Fjordes kann man eigentlich alle paar Kilometer anhalten und wird immer wieder schöne Motive finden. Überall sind Obstplantagen links und rechts der Straße. Es gibt „unbemannte“ Stände mit toller Obstauslage. Man nimmt sich einen Beutel mit knackigen frischen Kirschen und steckt ein paar Kronen in eine kleine Blechdose. Wirklich großartig wie diese Menschen mit dem Verkauf ihrer Obsternte umgehen.

Großartig auch, dass man fast überall direkt ans Wasser heran kann. Fast nichts ist abgesperrt. In Bayern am Starnberger See oder am Ammer See sind dagegen weite Teile des Ufers in privater Hand und nicht zugänglich. Das ist in Norwegen gänzlich anders!

Auf dem Rückweg haben wir in der Nähe von Hannover den Vogelpark Walsrode besucht. Hier kam dann auch das famose Nikon AF-S VR 2.8/70-200mm samt 1.7x Teleconverter mal zum Einsatz!

Als wir nach gut zwei Wochen zurück in Bonn sind haben wir fast 2.000 Kilometer hinter uns gebracht und beim Verleiher wird eine krasse Nachzahlung fällig. Zwar waren wir 15 Tage unterwegs und ab 15-Tagen gibt es keine Kilometerbegrenzung. Aber er kommt mir mit dem Argument, dass wir nur 14 Tage bezahlt hätten und der erste Tag „auf ihn“ gegangen sei. So muss ich fast 600 Euro nachzahlen. Auf dem Heimweg bin ich stinksauer und immer wenn er mir heute noch Werbematerial zuschickt würde ich ihn am liebsten in der Luft zerreißen. Was für ein blöder Arsch…

Aber die Reise war trotzdem großartig und ich würde es jederzeit wieder machen. Aber dann mit einer zuvor vertraglich festgelegten unbegrenzten Kilometerpauschale!

Auch würde ich beim nächsten Mal versuchen nach Stavanger oder Bergen zu fliegen und von dort aus mit einem Wohnmobil in Richtung Nordkap zu fahren. Hier ist die Herausforderung einen Vermieter zu finden der einem nicht auch das Fell über die Ohren zieht und im Gegenzug ein vollständig eingerichtetes Wohnmobil zur Verfügung stellt. In unserem Wohnmobil gab es nicht einmal einen Salzstreuer! Wir mussten alles, wirklich alles mitbringen! Am Tag vor der Rückgabe habe ich stundenlang das Wohnmobil geschrubbt um mir dann später anhören zu müssen, dass es nicht sauber genug sei und dass die „Endreinigung“ nochmals mit 100 Euro veranschlagt wird.

Caravan Center Lütz bei St. Augustin – einmal und nie wieder!

4 Kommentare zu „Mit der Nikon D300 durch Norwegen“

  1. Leider reiten viel zu viel auf der Nikon D800 Welle. Ist schade, wenn man dies nötig hat damit man auf einem aufmerksam wird. Vielleicht sollte man dann etwas anderes tun!

  2. Auf einer Nikon D800-Welle kann man aus einem Grund nicht reiten, weil es diese noch nicht zu kaufen gibt. Das wäre so als ob ich auf einem Pferd reiten würde, das noch gar nicht geboren ist.
    Ich selbst arbeite mit Nikon D300s , und muss sagen ein gutes Werkzeug. Gerade wenn man sehr leise arbeiten muss, ist diese Kamera perfekt.
    Das mit dem Caravan Center hat sich sowieso erledigt, den neu sind die Kilometer erst ab 21 Tagen frei. Ich würde ihm die Werbung gegen Portorückerstattung , oder gar gegen Nachnahme zurücksenden.

    1. Erst vor ein paar Minuten hatte ich meine D300 in der Hand und nun ist der Chip wieder blitze blank. Sie kann zwar nicht filmen, aber ansonsten ist sie wirklich großartig, da stimme ich Dir zu. Hat man noch den Batteriegriff angeschraubt fühlt sie sich groß und wertig an. In Verbindung mit dem AF-S 2.8/17-55mm ist die Bildqualität zumindest bis ISO-400 sehr gut. Kann man mit ISO-100 und und einem AiS 2.8/55mm Macro fotografieren ist es komplett knackscharf bis in die letzte Ecke, es gibt keine Verzeichnungen oder sonstige Abbildungsfehler. Ich denke, auch bei der D4 oder D800 ist das nicht anders. Das Objektiv ist Teil des Ganzen und wird viel zu oft vernachlässigt.

      Warum eine Kamera für 10.000 Euro mit 50.000.000 Pixel benutzen und dann ein 28-300mm Zoom daran verwenden? Die Leute bei Zeiss und Hasselblad haben das verstanden. Zeiss baut hochwertige Objektive u.a. für das Nikon-Bajonett. Ein Zoom ist nicht dabei, sie werden wissen warum! 🙂

      Viele Grüße,
      Ansgar

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