Nikon D800 – Erste Bilder

Langsam oder sicher werden die Tage kälter und die Nächte länger, schon bald steht der Weihnachtsmann vor der Tür. Ob er für den einen oder anderen ganz arg braven Fotofreak eine Nikon D800 in seinem Sack haben wird ist jedoch ungewiss. Allerdings wurden in den letzen Tagen zwei Fotos bekannt die sehr wahrscheinlich einen Prototypen der neuen Nikon D800 zeigen.

Schauen wir uns diese beiden Fotos mal im Detail an (Quelle: http://nikonrumors.com).

Interessant finde ich, das auf der Oberseite ganz in der Nähe des Auslösers ein rot markierter Aufnahmeknopf für Video-Sequenzen zu sehen ist. Dies entspricht ein wenig dem Konzept der neuen Nikon D5100. Gleich daneben findet sich ein „Altbekannter aus Zeiten der Nikon D1“ wieder, der „Mode-Button“. Buttons für Blitz und Bracketing sind rechts neben dem Objektiv zu sehen, das sieht aus wie bei der D7000. Neben den Anschlüssen für ein Blitz-Synchronkabel sehen wir eine Öffnung für ein eingebautes Mikrofon, so wie bspw. bei der Nikon D300s. Aber es ist nur ein Mikrofon zu erkennen, ich bin gespannt wie man damit eine Stereo-Tonspur aufzeichnen wird.

Der Wählhebel für den Autofokus wurde wie bei der D7000 um 90° gedreht und kann nun mit dem linken Ringfinger betätigt werden, eigentlich ganz praktisch. Mitten drin sehen wir wie bei der Nikon D7000 einen Knopf. Diesen wird man drücken und dann mit dem vorderen und hinteren Wählrad die „Spielarten“ des Autofokussystems einstellen können.

Neben den Hilfslicht für das Fokussieren in dunkler Umgebung sehen wir noch ein integriertes Blitzlicht. Alles in allem sieht das doch sehr nach der D7000 aus und ich denke wer die D7000 bedienen kann wird mit der D800 spontan klar kommen.

Schauen wir uns die Rückseite an. Hier fällt zuerst das große Okular ins Auge. Es erinnert sehr an D3 oder D700. Es gibt einen Okularverschluss und ein Einstellrad für eine Dioptrien-Korrektur. Zwischen Spot-, Matrix- und mittenbetonter Belichtungsmessung wird man wie bei der Nikon D100 mit einem kleinen Drehwähler umschalten. Wirklich erfreulich finde ich, dass die Bedienknöpfe schön groß geblieben sind. Bei der F5 sind sie klein und fummelig, hier sie alles so aus als wäre es weiterhin genauso wie wir es uns wünschen – prima!

Weitere Überraschungen erwarten uns nicht. Der (optionale) Batteriegriff sieht aus wie bei der D7000 oder der D300/700. Es gibt einen Info-Button. Das ist kennen wir auch von der D7000, hier ist es sehr praktisch wenn man im Live-View-Modus einen künstlichen Horizont oder ein Gittermuster einblenden kann. So wie es aussieht unterscheidet die D800 zwischen einem Live-View für Foto und Video – man darf gespannt sein. Alle anderen Bedienelemente kennen wir von der D7000.

Die Abdeckung für die Speicherkarten ist auf der rechten Gehäuseseite zu erkennen. Wie bei D700 und D7000 gibt es keine explizite Verriegelung mehr. Dafür kann man diese Fächer gut öffnen und es sieht aus als wäre die D800 wie die D7000 mit zwei SD-Karten-Slots ausgestattet.

Okay, was sagen uns nun diese Fotos?

Eigentlich nichts was wir nicht schon wissen oder ahnen. Die D800 wird sich mit einigen kleinen Änderungen bedienen lassen wie eine D7000. Und ich vermute, dass die Pixel auf dem Chip der D800 eine ähnliche Packungsdichte wie bei der D7000 haben werden.Der Chip ist rund doppelt so groß, damit sollten doppelt so viele Pixel drauf passen, es sollten rein technisch gesehen 32 Megapixel machbar sein. Inwiefern dies Pixelmonster Spaß dann machen wird, werden wir sehen. Sehr wahrscheinlich wird man sich passend zur D800 einen neuen Computer und neue Festplatten kaufen müssen.

Letztlich wird diese Kamera etwa das dreifache der D7000 kosten aber nicht das dreifache leisten. Wer seine Bilder im wesentlichen im Web präsentiert und keine Drucke erstellen muss die größer als 60×90 cm sind, der hätte meiner Meinung nach mit der D7000 ein wirklich brauchbare Alternative. Vom gesparten Geld kann man sich das famose 16-85mm AF-S VR, das AF-S 2.8/40mm Makro und das AF-S VR 55-300mm leisten. So hat man zum Preis der D800 eine komplette Fotoausrüstung, bei der sicher auch noch ein Polfilter drin sein sollte.

Was man sich letztlich kauft, muss jeder selbst entscheiden. Im Vergleich zur D800 hat die D7000 derzeit jedoch einen riesigen Vorteil – SIE IST REAL 🙂

2 Kommentare zu „Nikon D800 – Erste Bilder“

  1. Hallo! Eine tolle und rundum informative Seite haben Sie aufgebaut. 🙂 Konnte mich prima durch alle nötigen Informationen der D800 klicken. Nun habe ich eine Frage: Derzeit fahre ich noch mit Canon 60D (also Crop- Cam), möchte aber nach nun zwei Jahren viel Street-, Portrait und Landschaftsfotografie in das Vollformat- Gebiet aufsteigen und überlege, ob ich nicht wegen der höheren Auflösung und natürlich auch Preises auf Nikon D800 umsteigen soll. Mir wurde bisher nur die relativ schwere Aneignung des Weissabgleichs und die schnelle Erreichung der verträglichen ISO- Werte zum Bedenken nahegelegt. Ziel ist es bei mir, teilweise auch Panorama- Bilder für meine Wohnung auszudrucken bzw. zu erstellen. Die Nikon hatte ich schon mehrmals in der Hand, die Canon 5DIII noch nicht. Aber irgendwie machen mich bei Canon die 22 Megapixel gegenüber der 36 von Nikon ein wenig stuzig, wenn ich Panoramabilder auch mal ausdrucken will.. . Können Sie mir einen Tipp geben?

    1. Hallo Manuel, grundsätzlich kann man mit allen modernen Kameras tolle Fotos machen. Es ist eine Frage des Geschmacks und der Weltanschauung womit man fotografiert. Ich habe beispielsweise eine kleine Fuji X100 Sucherkamera mit 12 MPix und ich liebe sie. Aber sie kann eben nicht alles und daher fotografiere ich auch gern mit anderen Kameras. Mit der Nikon D800 machst Du in keinem Fall etwas verkehrt. Dieses Kamera ist ein professionelles Arbeitsgerät und in Verbindung mit den richtigen Objektiven gibt es aktuell nichts besseres.

      Aber man muss trotzdem wissen was man tut! Für perfekte Fotos braucht man perfektes Licht und tolle Motive, dann noch den richtigen Zeitpunkt und den richtigen Bildausschnitt. Wenn zusätzlich die Kamera noch passend eingestellt ist, so kann man mit praktische allen Kameras großartige Bilder schießen. Ich würde sagen, dass ein wirklich großartiges Fotos nur zu etwa 20% von der verwendeten Kamera abhängt. Alles Andere sind Vorbereitung, Erfahrung und eine Prise GLÜCK.

      Wenn sich die Nikon D800 für Dich gut anfühlt und sie inkl. mehrerer Objektive nicht zu teuer ist, dann kauf sie Dir! Ähnlich gute Fotos kann man aber auch mit einer Nikon D7000 machen. Sobald man echt große Prints aus beiden Kameras nebeneinander mit einem Abstand von 2-3 Metern betrachtet verschwinden die Unterschiede. Geht man ganz nah ran, so ist die D800 klar im Vorteil, aber wer macht das schon 🙂

      Ciao, Ansgar

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