Tag 10 – Auf der Flucht vor dem Sturmtief
Der Wetterbericht verheißt für heute nicht viel gutes. Ein kräftiger Nordwind soll schwere Wolken mit sich bringen, für die Nordseite der Insel ist Regen angesagt. Was tun, daheim auf der Finca im Trockenen sitzen und abwarten bis es vorbei ist? Oder einfach rein ins Auto und mal schauen ob sich ein sonniges Eckchen auf dieser doch recht großen Insel finden lässt? Wir entschließen uns zur „Flucht nach Vorn“ oder besser gesagt „Auf nach Süden“.
Auf der Höhe von La Orotava beratschlagen wir uns kurz. Wollen wir eine halbe Stunde oder länger im täglichen Stau vor La Laguna stehen oder fahren wir über die Berge auf die andere Seite der Insel? Wir entscheiden uns gegen den Stau, den haben wir ab Januar in Deutschland wieder zur Genüge. Also runter von der Autobahn und auf ins Gebirge. Oberhalb von La Orotava halte ich kurz an und montiere die kleine GoPro auf die Windschutzscheibe. Es geht weiter, an einem Aussichtspunkt halten wir mal an um die GoPro zu kontrollieren. Und siehe da, das Unterwassergehäuse ist von Innen wieder einmal total beschlagen. So ein Mist, fährt man mit dem Ding weite Strecken bergauf so ändern sich die Temperaturen mitunter wirklich stark und damit kommt die kleine Kamera im geschlossenen Gehäuse nicht klar. Es gibt kleine Streifen aus Silica-Gel, diese könnte man in das Gehäuse legen um die Feuchtigkeit aufzunehmen. Aber die haben ich nicht! Alternativ könnte man eine offene Rückwand verwenden, aber die habe ich auch nicht dabei! Also bleibt nur alle paar Minuten anzuhalten, das Gehäuse zu öffnen und die Linse mit einem Stück Taschentuch zu trocknen. Das ist lästig und nervig, aber es geht leider nicht anders.
Der Weg durch die Berge und die Canadas del Teide zieht sich schier endlos dahin. Als wir unterhalb von Arona am Jungle Parque eintreffen ist es schon fast 11h. Der Park öffnet um 10h und schließt um 16h30. Der Eintrittspreis für Erwachsene beträgt 24 Euro pro Tag. Innerhalb des Parks gibt es viele Tiere zu sehen, man kann meist gut fotografieren und für das Leibliche Wohl wird auch gesorgt.
Heute habe ich endlich das dicke Nikon AF-S VR 4/200-400mm dabei. Dieses Monstrum habe ich nur für diesen Tag eingepackt. Weil ich dieses Ding mitnehmen wollte musste ich mir einen neuen Handgepäckkoffer kaufen und ihn mit der „dicken Linse“ und anderen Objektiven bestücken während der Fotorucksack mit allem nicht ganz wichtigen Zubehör im Koffer transportiert wurde.
Heute ist also endlich der Tag der Tag, heute ist „Telephoto-Day“!!
Später daheim auf unserer Finca habe ich fast 3.000 Bilder mit der D700 und etwa 100 Bilder mit der D7000 geschossen. Mit der D7000 und dem dicken Tele habe ich einige Video-Sequenzen in echter Blue-Ray-Qualität aufnehmen können. Eine Symbiose aus D700 und D7000 wäre genau DIE KAMERA für mich. Mit ein wenig Glück wird es sie zu meinem nächsten Geburtstag ja schon geben. Im April ist die neue Nikon D800 vielleicht endlich da, mal abwarten…
Solange sie nicht da ist, muss ich mit zwei Gehäusen hantieren, ständig wechseln und habe ständig Probleme mit Staub auf den Chips der Kameras. Zwar haben sie eine automatische Staubentfernung via Ultraschall. Aber diese Staubentfernung funktioniert meist nur sehr ungenügend. Sind die Staubpartikel ein wenig widerspenstig, so bleiben sie einfach auf dem Chip haften, ganz gleich wie stark er sich auch schüttelt. Oft wird an der Nikon D3 bemängelt, dass der Chip den Staub nicht abzuschütteln vermag. Aber mal ganz ehrlich, so wirklich gut funktioniert das eh nicht und wenn man sowieso den Chip putzen muss, dass braucht man auch keine Ultraschall-Schüttelfunktion 🙂
Daheim fallen mir immer wieder Staubkörner in den Bildern auf, besonders bei den Fotos auf denen man fliegendes Federvieh vor hellen Wolken sehen kann. Wirklich ärgerlich, aber ich habe heute ausschließlich im RAW-Format fotografiert und ein aktuelles „Staubkorrektur-Bild“ habe ich auch. Also kann ich später daheim in aller Ruhe mit Nikon Capture das eine oder andere RAW-Bild öffnen und mal schauen wie gut das automatische Retuschieren der Staubpartikel funktioniert.
Für heute bin ich jedenfalls erst einmal ziemlich froh und geschafft…
Ach ja, Regen habe wir keinen gehabt! Der Pico del Teide ist fast 4.000 Meter hoch und der Jungle Parque bei Aroma liegt bei Nordwind in seinem Windschatten. So haben wir zwar den ganzen Tag über Wolken gesehen, aber irgendwie nur um uns herum 🙂 Auf dem Rückweg hat es bei La Laguna ordentlich geschüttet, aber das war gar kein Problem, nun ist unser Mietwagen endlich wieder sauber 🙂
Herrliche Bilder, wertvolle Berichtschilderungen. So sollte das publikumsbezogene Bloggen aussehen. Herzlichen Dank für die investierte Zeit!