Nikon D800 – MacBook 17″ SSD Tuning

Die Nikon D800E ist jetzt schon seit einigen Wochen vorbestellt. Bis sie lieferbar ist werden wohl noch mindestens 4 Wochen vergehen. Zeit genug sich für das Pixelmonster zu rüsten!

Nach dem Kauf eines 13″ MacBook Pro im Jahr 2010 habe ich dieses kleine Ding irgendwie lieb gewonnen. Es passt in die Koffer meines Motorrads, der Akku hält superlange, das Display ist toll, die Tastatur schreibt sich gut und ist für „dunkle Abende im Hotel“ angenehm beleuchtet, außerdem funktioniert die Bedienung über Gesten mit mehreren Fingern auf dem großen Touchpad wirklich gut. Alles in allem ist solch ein Mac eine runde Sache. Wäre da nicht die etwas zu kleine 256GB Festplatte die darüber hinaus auch nur mit 5400 U/min rotiert. Öffnet man auf diesem Computer eine RAW-Datei aus der Nikon D700 mit Photoshop CS5, dann dauert das schon eine ganze Weile. Es ist schon ok, aber man muss doch immer warten. Wirklich zügig geht das nicht, außerdem könnte für die anspruchsvolle Bearbeitung das Display irgendwie größer sein.

Wenn im April die D800E endlich da ist, dann hat sie die dreifache Auflösung meiner D700. Die Datenmengen werden sich also verdreifachen und das wird für mein kleines MacBook Pro eine harte Nuss werden. Was tun? Bereits seit Wochen habe ich überlegt, ob ich mir vielleicht ein ganz leistungsstarkes aktuelles Notebook kaufen soll, damit die Freude an der Arbeit mit der D800E nicht getrübt wird. Nur was soll man kaufen?

Apple hat erst im letzten Herbst seine MacBook Pro Reihe „renoviert“, die Geräte sind also etwa in der Mitte ihres Lebenszyklusses. In etwa einem halben Jahr wird eine neue Generation mit einem noch höher auflösenden Display erwartet. Doch bis diese Geräte wirklich lieferbar sind kann es auch ein paar Monate später werden. Also könnte man im März 2012 ein 17″ MacBook Pro eigentlich kaufen, warum nicht?

Schauen wir doch mal in den Online-Store:

Dort ist man sehr schnell sehr ernüchtert, denn das große MacBook Pro ist wirklich teuer. Nimmt man noch eine 256GB SSD dazu, so kostet das Ding schlappe 3.000 Euro – uff…

Am letzten Wochenende verschlägt es meine Freundin und mich dann in den MediaMarkt. In der Notebook-Ecke steht der Mac den ich mir wünschen würde. Nach einem kurzen Plausch mit dem Verkäufer ist klar, das Ding ist gekauft. Statt 2.499 Euro kostet es 2.199 Euro – es gibt noch genau EIN EXEMPLAR – Bingo!

Daheim freue ich mich an der spürbar besseren Performance. Photoshop, Nikon Capture und vieles mehr sind nach einer Weile installiert. Nun könnte man zusätzlich via Bootcamp noch Windows 7 drauf spielen, dann wäre es perfekt. Die OS-X Partition lässt sich via Festplatten-Dienstprogramm ganz einfach verkleinern, der Bootcamp-Assistent macht das sogar automatisch. Er schlägt 20GB vor, das erscheint mir für eine nackte „Notinstallation“ von Windows 7 ganz ok zu sein. Bis auf Elster-Formular, Microsoft Visual-Studio und Microsoft Office will ich dort eigentlich nichts laufen lassen. Ok, Magic Video Deluxe wäre noch spannend, aber warten wir mal ab…

Ich hole meine etwa zwei Jahre alte Windows 7 Ultimate Edition aus dem Schrank. Nach etwa 30 Minuten ist es installiert. Die Apple-Treiber funktionieren inzwischen wirklich gut und dieses Windows 7 erscheint mir stabil und zuverlässig zu sein – prima! Dann findet das Windows über 100 Updates – oh je – die DVD ist wirklich alt. Nach etlichen Neustarts ist es dann etwa drei Stunden später alles auf dem aktuellen Stand. Aber meine 20 GB Partition ist jetzt voll. Was tun? Ich lösche alle Wiederherstellungspunkte usw. Das bringt „Erleichterung“ aber hilft nicht wirklich. Ein Office und ein Visual Studio passen da nicht mehr drauf!

Also schaue ich im Web wie sich das Problem lösen lässt. Schnell wird klar, ich brauche für 19,99$ das Programm WinClone. Mit diesem Programm erstelle ich unter OS-X eine Kopie derWindows 7 Partition auf eine externe Festplatte. Diese ist mit NTFS formatiert,  was kein Problem darstellt, da ich bereits den Paragon NTFS Treiber installiert habe. Nach etwa 30 Minuten ist das Windows kopiert. Ich lösche die Windows 7 Partition, verkleinere die OS-X Partition und kurz darauf habe ich eine 50 GB große NTFS Partition für Windows 7. Weitere 30 Minuten später ist das Windows wieder zurück kopiert und startet auf Anhieb.

Drückt man kurz nach dem Start die Alt-Taste so kann man bequem zwischen OS-X und Windows 7 wählen. Unter Windows 7 gibt es von Apple die Bootcamp-Steuerung, dort kann man festlegen welches Betriebssystem primär gestartet werden soll, also ohne Alt & Co – super!

Doch dieser Mac könnte schneller sein. Die Festplatte hat auch nur 5400 U/min, eine SSD wäre schon eine feine Sache… Am Ende des ersten Arbeitstages der neuen Arbeitswoche bestelle ich mir dann bei amazon.de eine Samsung SSD aus der Serie 830 mit 256GB Speicherplatz. Dazu noch von der Firma HARDWRK einen Umbausatz für den Mac. Damit kann ich das interne DVD-Laufwerk in ein externes USB-Gehäuse verpacken und mit einer Festplatte ersetzen. Der Spaß kostet nur 79 Euro, das ist ein Deal!

Als es am Donnerstagnachmittag wieder heim geht ist das Wetter großartig. Und während ich in meinem Cabrio am Rhein das schöne Leben genieße bin ich gespannt ob ich daheim das eine oder andere Paket vorfinden werde.

Und ich finde etwas vor! Es ist gleich eine ganze Batterie von Paketen. Die neue Belkin Notebooktasche ist auch schon da, YES!

Nachdem die Post sortiert und eine kaltes Bier geöffnet ist geht es am Abend an den Umbau meines eigentlich noch nagelneuen 17″ MacBook Pro… Mit den beiden Schraubendrehern, welche die Firma HARDWRK mitliefert, lässt sich das Unterteil des MacBooks gut entfernen. Es klebt ein wenig am Gehäuse, hier hilft der kleine mitgelieferte Elektronik-Spatel. Danach wird der Notebook-Akku abgeklemmt, besser ist das! Die Festplatte wird von einem kleinen Kunststoffbügel mit zwei Schrauben gehalten und ist nach einigen Minuten gegen die neue SAMSUNG SSD ausgetauscht. Man muss ein wenig aufpassen, dass man keines der wirklich winzig kleinen Kabel beschädigt!

Auf diesem Foto ist der DVD-Player schon ausgebaut.

Das geöffnete MacBook Pro

Nun wird die originale 750GB Festplatte in den Einbaurahmen gesetzt. Das funktioniert genauso wie bei meinem alten DELL Notebook, das ich vor einigen Monaten in gleicher Art und Weise getunt habe.

Was genau zu tun ist geht aus der gut gemachten Einbauanleitung hervor. Alles ist ganz einfach, man sollte aber wirklich vorsichtig mit den winzig kleinen Steckern umgehen!

Nach etwa 30 Minuten ist alles fertig und der Mac kann wieder zusammen geschraubt werden.

Als nächster Arbeitsschritt wird der DVD-Player noch in das HARDWRK USB-Gehäuse verpackt. Das dauert nur wenige Augenblicke und sieht irgendwie richtig schick aus.

Dann kommt der große Augenblick, wird dieser Mac starten oder geht nun eine Installations-Orgie los wie man sie von Windows-Computern gewohnt ist. Ich schalte ihn ein, halte die Alt-Taste gedrückt und siehe da, die originale 750GB Festplatte wird im DVD-Slot sofort erkannt und der Mac startet sogar von dieser Partition, genial!

Beim Versuch das OS-X mit dem Festplatten-Dienstprogramm dann auf die neue SSD zu kopieren wird klar, dass dies nur über die Recovery-Console geht. Also den Mac herunterfahren, die Alt-Taste gedrückt halten und den „Reparaturmodus“ anwerfen.

Ist der Reparaturmodus gestartet, kann man von hier aus das Festplatten-Dienstprogramm aufrufen. Nun kann man die OS-X Partition sehr einfach auf die neue SSD kopieren.

Das alles dauert etwa wieder 30 Minuten, danach startet der Mac pfeilschnell von der neuen SSD – ich bin begeistert! Nun kopiere ich unter OS-X mit WinClone die Windows 7 Partition von der 750GB Festplatte auf eine externe USB-Platte, das dauert wieder etwa 30 Minuten. Danach wird im Festplatten-Dienstprogramm die OS-X Partition auf der SSD von 255 auf 200GB verkleinert, das geht mit ein paar Mausklicks und funktioniert problemlos. Anschließend lege ich im freien Bereich auf der SSD eine mit NTFS formatierte Partition für Windows 7 an. Zuletzt wird die Windows 7 Installation mit WinClone von der externen Festplatte auf die SSD zurück kopiert.

Nun starte ich mal dies mal das und bin wirklich begeistert wie flink der Mac jetzt ist. Diese SSD ist der absolute Turbo-Booster und ist sein Geld wirklich wert. Letztlich habe ich nun ein Notebook das es bei Apple so nicht geben würde und es ist viele hundert Euro billiger als im Apple Store!

Und die Performance ist wirklich gut, das zeigt sich auch nachdem unter Windows 7 den Leistungsindex aktualisiert ist. Die Werte für CPU und Festplatte sind großartig. Nun haben wir noch einen etwas langsamen Arbeitsspeicher. Aber wenn man ehrlich ist, das sollte klein Problem sein, der ist schnell genug…

Sobald etwas Zeit ist erstelle ich einen kurzes YouTube Video auf dem ihr dann sehen könnte wie der Mac jetzt startet und mit welcher enormen Geschwindigkeit jetzt Programme gestartet und Bilddaten geladen werden können.

Abschließend bin ich jetzt „computer-technisch“ auf die neue Nikon D800E vorbereitet. Nun brauche ich noch neue Objektive, oder?

Nein, die brauche ich nicht, die habe ich schon. In meinem „Fuhrpark“ sind diverse gute Macro-Objektive, etliche Festbrennweiten, das neue AF-S VR 16-35mm, das 70-200VR, das 200-400VR, das 28-70VR, das AF-S 1.4/50mm, AF-D 2.8/60mm, AF-D 1.4/85mm und und und… Damit sollte ich klar kommen, zusätzlich gibt es noch das Sigma EX 3.5/180mm sowie das 2.8/105mm Macro. Damit habe ich die „rattenscharfen“ Linsen nach denen der gierige Chip der D800E verlangt.

Ob sie diesem Appetit gerecht werden können, das wird sich in etwa 4 Wochen zeigen – hoffentlich – für die D4 hat Nikon bereits eine Verspätung um einige Wochen angekündigt und sich dafür entschuldigt. Mal sehen ob sie den Zeitplan für die D800E einhalten können.

Es bleibt spannend!

0 Kommentare zu „Nikon D800 – MacBook 17″ SSD Tuning“

  1. Ich finde es enorm, was Du Dir da immer alles antust. 😉
    Ich habe und hatte ja noch nie irgendein Apple Produkt und darum frage ich mich, warum man sich ein Apple Notebook kauft, wenn man dann erst noch einiges an Geld und Zeit investieren muss, um es so zu haben, wie man will. Vor allem sind die Geräte ja doch recht teuer und von dem Umstand, dass man dazu ja doch einiges an technischen Know-How haben muss, ganz zu schweigen.
    Laufen die Apple Geräte dann wirklich um vieles besser, sodass sich der viele Aufwand lohnt?

    LG Gabi

    1. Hi Gabi, ich habe schon als kleiner Junge immer alle Elektrogeräte zerlegt und wieder zusammen gebaut. Manchmal haben sie danach sogar noch funktioniert 🙂 Das ist einfach ein natürlicher Spieltrieb, es ist auch Teil meines Berufs, da muss ich ständig irgendwelche neuen Dinge ausprobieren. Als ich noch die Schulbank gedrückt habe ging mir die Schule auf die Nerven und ich habe dem Tag entgegen gefiebert an dem die langweilige Lernerei endlich ein Ende hat. Hatte sie aber nicht und das ist auch gut so. So bleibt das Leben spannend und abwechslungsreich.

      Ein Tag ohne neue Ideen, Eindrücke oder Dinge die man nie zuvor getan hat ist eigentlich ein verlorener Tag. Daher auch mein BLOG mit den vielen Dingen die ich immer wieder neu ausprobiere.

      Während ich das hier schreibe läuft gerade auf meinem kleinen Mac ein Backup. Der bekommt morgen auch eine SSD 🙂

      1. Naja, lernen ist ja nur dann langweilig, wenn man was lernen muss, das einem nicht interessiert. Sobald man eigene Interessen verfolgt, lernt man ja gerne und auch relativ leicht dazu. 🙂
        Wenn ich 10 oder 20 Jahre später auf die Welt gekommen wäre, bin ich mir sicher, dass ich irgendeinen technischen Beruf gelernt hätte oder irgendwas mit Computer gemacht hätte. Zu meiner Zeit stellte sich diese Frage leider noch nicht.
        Heute tut es mir verdammt leid, dass ich mich mit all dem „Computer-Zeugs“ 🙂 zu wenig auskenne. Ich muss mich halt immer mehr schlecht als recht, „durchwurschteln“ – um es auf gut wienerisch auszudrücken. 🙂
        lg Gabi

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