Nikon D800 – Aufrüsten für das Pixelmonster

Seit Februar ist sie nun bestellt und leider noch lange nicht in Sicht, meine Nikon D800E. Um die lange Wartezeit etwas zu verkürzen habe ich bereits vor einigen Wochen mit den Vorbereitungen für den „Tag-X“ begonnen. Ein neues 17″ MacBook mit i7 CPU und flinker SSD ist da, neue hochauflösende Festbrennweiten stehen im Regal und zwei 64GB Ultra-DMA CF-Karten sind auch schon eingetrudelt. Nun müsste nur noch das Pixelmonster kommen und mein Leben wäre perfekt 🙂

Halt, noch nicht so ganz!! Im Vorfeld der Vorstellung der Nikon D4 wurde schon gemunkelt, dass die D4 eine Thunderbolt-Schnittstelle mitbringen könnte. Hat sie leider nicht, statt des neuen Apple-Standards ist bei der D4 und auch der D800 ’nur‘ ein USB 3.0 Anschluss vorgesehen – Steve Jobs würde sich im Grabe herum drehen, hätte er das noch erleben müssen! Wie dem auch sei, bei Apple-Notebooks spielt USB 3.0 keine Rolle, das hat der Meister so vorgegeben und das wird wahrscheinlich auch so bleiben, vorerst jedenfalls!

Füllt man die Speicherkarten des Pixelmonsterns mit tausenden von RAW-Bildern (‚das kostet ja nichts…‘) so steht man irgendwann vor der Herausforderung all den ‚Datenmüll‘ unter dem sich vielleicht 2 oder 3 gute Bilder verbergen auf eine Festplatte zu schaufeln. Windows-User mit einem aktuellen Notebook oder dicken Super-PC lachen sich jetzt einen ins Fäustchen, die fesch getypten Apple-Jünger schauen in die Röhre. Halt, nicht so ganz!!

HAMA USB 3.0 PCI Express Card mit 17" MacBook Pro

Beim Media-Markt habe ich mir vor einigen Wochen eine HAMA USB 3.0 Steckkarte für das 17″ MacBook Pro gekauft. Das hat zwar einen entsprechenden Steckplatz, dafür gibt es keinen SD-Card-Reader mehr. Angehörige der Steve-Jobs-Glaubensbewegung werden sich nun in fahrige Ausflüchte retten, aber es ist einfach blöd. Die kleinen 13″ MacBooks haben einen SD-Card-Reader, die ‚erwachsenen‘ Modelle nicht. Was soll der Unfug? Also habe ich mir auch noch einen SD-Card-Reader mit einer USB-Schnittstelle gekauft. Soweit so gut…

HAMA USB 3.0 PCI ExpressCard

HAMA ist ein Hersteller, der viele seiner Produkte in China und anderswo einkauft und nur noch sein Label drauf klebt. Fertig ist der USB 3.0 Controller! HAMA steht drauf aber es ist kein HAMA drin, es ist irgendwas anderes, nur was? Auf der HAMA-Webseite findet man keine Treiber für OS-X und wenn man das Ding einfach so in den neuen Mac hineinsteckt funktioniert es auch nicht. Was tun?

Ich recherchiere eine Weile im Internet und bleibe schließlich bei der Website des Herstellers LACIE hängen. Dort gibt es eine USB 3.0 PCI Express Karte für die ‚erwachsenen‘ Macs in einem richtigen Computer-Gehäuse. Sie haben ein Slot-Blech und passen sehr wahrscheinlich auch in jeden aktuellen Windows PC. Mit einer Steckkarte für mein neues MacBook hat das alles nichts zu tun aber dennoch könnte der Treiber passen. Also runterlasen, installieren, OS-X herunterfahren, USB 3.0 Karte rein und neu starten. Entgegen allen Befürchtungen kommt das OS-X sofort wieder ‚hoch‘ und meldet auch keine Fehler. Nun muss ich den neuen USB 3.0 Port testen. Nur wie? Meine externen USB 3.0 Festplatten brauchen zuviel Strom und laufen an dieser irgendwie hemdsärmelig wirkenden Lösung nicht. Aber da ist ja noch der USB-Cardreader, damit könnte ich es ausprobieren.

Und siehe da, die grüne LED des Card-Readers blinkt und einige Sekunden später wird die eingesteckte SD-Karte im ‚Finder‘ angezeigt. Und ich kann sogar darauf zugreifen und die Daten kopieren, großartig! Schnell mal die Systeminformation starten und schauen was es da jetzt zu lesen gibt…

LACIE Treiber unter OS-X mit HAMA USB 3.0 PCI Express Card

Wer vor ähnlichen ‚Operationen‘ mit seinem Mac steht, findet den Treiber hier. (http://www.lacie.com/products/product.htm?id=10493)

Die Nikon D800E könnte jetzt also kommen, aber leider muss ich mich wohl noch bis Mai gedulden. Aber vielleicht finde ich ja noch das eine oder andere Thema das sich in diesem Zusammenhang auftut 🙂

0 Kommentare zu „Nikon D800 – Aufrüsten für das Pixelmonster“

  1. Sehr guter Beitrag, stehe gerade vor dem gleichen Problem. Allerdings kann ich auf der verlinkten Seite kein Treiberdownload finden. Wurde dieser inzwischen entfernt?

  2. Danke für den Link. 🙂
    Spannend: gestern Abend hatte ich das Logo in der Tat zum anklicken da. Heute ist es wieder weg. Irgendwas mache ich falsch 😉 Egal, Treiber funktioniert und vielen Dank für die exzellente Pionierarbeit im Bezug auf USB 3 und Mac!
    Was Apple nicht leistet, leistet zum Glück Sie! 🙂

  3. Was ich nicht verstehe: Wenn das Apple Notebook keine USB3 Schnittstelle hat, dann ist auch der intern verbaute Bus nicht auf USB3-Tempo ausgelegt. Für mich klingt das, wie wenn ich eine extrerne FireWire 800 Platte an einen externen FW800-TO-USB2-Adapter lege und damit dann auf den Computer gehen. Da wird dann auch nicht in FW800-Tempo übertragen. Zurück zur HAMA-Geschichte: somit wäre ein 5 Euro teurer SD-Card-Reader mit USB2 im Endergebnis das gleiche wie die technisch verkomplizierte HAMA-Lösung. Denkfehler oder richtig?

    1. Der Bus der neuen MacBook-Familie ist auf die Geschwindigkeit von Thunderbolt ausgelegt und die ist deutlich höher als bei USB 3.0 und Firewire 800. Damit sollte die Datenübertragung zwischen HAMA USB 3.0 und Nikon D800 deutlich schneller sein als über die werksmäßig verbauten USB 2.0 Ports. Allerdings sollte man bedenken, dass die internen Notebook-Festplatten bei exzessiver Nutzung der D800 nach einigen Tagen aus allen Nähten platzen werden. Dann muss der Pixel-Wahnsinn weg, möglichst auf eine externe Festplatte. Und damit ist man wieder beim USB 3.0 Problem. Der HAMA Controller liefert nicht genug Strom für eine externe 2,5″ Festplatte, es muss also ein Modell mit separatem Netzteil her und damit ist das ganze tolle Apple Mac-Design zum Teufel. Kabel-Wirrwar, Mehrfachsteckdosen, all das ist der Preis für schnellen Datentransport. Oder man kauft sich eine Apple-Festplatte mit Thunderbolt. Damit wären wir wieder beim viel gehassten „Apple Closed Shop“. Hat man einmal mit diesem Apple-Zeugs angefangen muss man sich zähneknirschend auch auf den Rest einlassen, ansonsten ist es immer nur eine halbherzige Lösung die nicht schicker ist als eine gute Lösung unter Windows 7…

  4. Hast du schon mal einen Test gemacht, ob es wirklich schneller ist ?? Würde mich mal interessieren. Warum warum ist Apple bei USB so konservativ??

    1. Ich glaube das ist alles Teil der Strategie. Die Kunden sollen nicht nur einen Mac sondern weitere Apple Produkte kaufen! Daher setzt Apple aut Thunderbolt. Das ist auf dem Papier schneller und besser als das „schnöde“ USB 3.0. Wer sich einen Mac kauft bekommt immer gleich das große teure externe Thunderbolt-RAID mit angeboten. Sicher ist das ne tolle Sache, aber es könnte auch billiger sein. Aber was hätte Apple davon wenn die Kunden sich zum Mac einfach bei Amazon beliebiges Zubehör ordern könnten? Nichts!

      Die Leute bei Apple sind extrem ertragsorientiert, ohne einen Gewinn geht da gar nichts! Bei Google wird manchmal einfach etwas ausprobiert, später schaut man dann wie man das zu Geld machen kann. So etwas würde es bei Apple niemals geben!

      Ich denke mit USB 3.0 ist es ähnlich gelagert wie mit dem Adobe Flash-Player auf dem iPhone und iPad. Da hat Steve Jobs entschieden, dass es das nicht geben soll, basta! Heute ist klar warum, damit wird langfristig HTML5 zu Standard gemacht. Das ist genau das was Apple von Anfang an wollte und dieses Ziel haben sie schon fast erreicht! Selbst YouTube rückt inzwischen langsam vom Flash-Player ab. Noch ein bis zwei Jahre, dann ist Flash mausetot und millionen Webseiten müssen weltweit von Flash auf HTML5 umgestellt werden.

      Steve Jobs – Der Motor der Informationsindustrie…

  5. Wie sieht es nun mit der Geschwindigkeit aus? In finde Apple ist sehr abhängig von Google. Wenn Google die Youtube-App fürs Ipad eingestellt hätte, hätte Apple ein ziemliches Problem bekommen. Was für ein Handy hast du? Ich habe ein Android und bin wirklich sehr zufrieden damit. Samsungs Kies ist das einzige was nervt.

    1. Einen echten Geschwindigkeitsvergleich konnte ich noch nicht machen, weil ich meine D800E noch nicht habe 🙁 Ich habe ein HTC Desire HD II – eine geniales Ding – aber es kann nicht auf die Apple iCloud zugreifen – damit sind etwa 25.000 Titel die ich mühsam dort hineingeblasen habe nicht im Zugriff! Alle gekauften Tracks muss ich mühsam unter iTunes in MP3 konvertieren damit ich sie auf dem HTC hören kann.

      Das ist es was ich meine! Würde jemand für Android ein APP entwickeln mit dem man an seine iCloud Musik rankommt – ich glaube Apple würde diesen Hersteller verklagen! Diese ganze iCloud-Geschichte ist ja toll, aber so wie sie gemacht ist bewirkt sie eine noch stärkere Bindung der Kunden an die Apple-Geräte!

      Gemein ist auch, dass man die iCloud nicht erweitern kann! Wenn die 25.000 Titel drin sind ist sie voll! Dann kriegt man nur noch neue Musik hinein wenn man sie via iTunes einkauft, dann wird sie nämlich nicht gezählt! Damit behindert Apple andere Stores wie beispielsweise amazon! Was man dort kauft wird in der Apple iCloud „gezählt“ und ist damit „weniger wert“ als ein bei Apple gekaufter Titel.

      Ich mag ja die Produkte, aber die Apple Firmenpolitik in Teilbereichen echt zum kotzen…

      1. „Gemein ist auch, dass man die iCloud nicht erweitern kann!“

        Du meinst iTunes Match… ich dachte, man könnte das zweimal kaufen und somit erweitern?

        Und es stimmt auch nicht, dass Du die iTunes Songs nicht auf einem Android hören kannst, nur brauchst Du dazu eine andere App als den Standard-Musikplayer. Hier muss man auch Google fragen, warum sie keine Standard AAC Files abspielen wollen… Aber auch hier liegt es sicher daran, dass sie ihre eigenen Musik-Store pushen wollen.

        1. Sorry, iTunes-Match und die iCloud sind so eng verbunden, da kann man schon einmal durcheinander kommen 🙂 Sicher kann man auch iTunes Match ein zweites Mal lizenzieren, aber dafür braucht man eine zweite E-Mail-Adresse, ein zweites Apple-Konto und wahrscheinlich auch einen zweiten Zahlungsweg neben Paypal & Co. Im Endergebnis kann man dann 50.000 Songs in seiner Coud „matchen“ aber man kann nicht einfach umschalten. Will man bspw. am Apple-TV einen Song hören der in der „anderen“ Cloud „gematched“ ist, so muss man jedesmal den Account ändern und sich neu anmelden. Oder man kauft zwei Apple-TV und schaltet zwischen HDMI1 und HDMI2 um, aber wie macht man das dann mit der Fernbedienung? Das ist Infrarot und man muss jeweils das „andere“ Apple-TV ausschalten. Mein Fazit – DAS IST UNSINN 🙂 Und die Begrenzung auf 25.000 Songs ist genauso willkürlich wie man nur blöde 5 Computer gleichzeitig mit einem Apple-Account anmelden kann. Was soll der Blödsinn? Ich habe zwei Wohnungen und mein Sohn hat zwei Computer, ich selbst habe insgesamt fünf Computer/Notebooks an denen ich mal so mal so arbeite. Mein Sohn braucht damit schon seinen eigenen Account und der wird auch separat bezahlt. Meiner Meinung nach sind das alles kleine Helfer für die Gewinnmaximierung bei Apple – nicht mehr und nicht weniger!

          Und was soll ich sagen – das nervt mich total – auch wenn ich die Geräte als solche wirklich gut finde. Aber die Firmenpolitik ist alles andere als kundenfreundlich!

  6. Ja, ich gebe Dir vollkommen recht. All diese Beschränkungen sind komplett bescheuert, eben weil sie so willkürlich erscheinen. Und als End-User ist einem halt auch komplett Hupe, ob nun Apple, die Medienindustrie, irgendein Lizenzstreit oder der liebe Gott daran schuld ist. Für mich persönlich reichen die 25000 Titel aber generell nervt es. Da können mir irgendwelche Politiker noch so lange von gerechtem Interessenausgleich schwafeln… die haben einfach keine Ahnung, weil sie diese Problematiken gar nicht kennen.

  7. Und noch mal zum ursprünglichen Thema:

    Ich habe eine D800 vor zwei Wochen über Amazon bekommen und stand vor dem selben Problem wie Du: Wie bekomme ich die riesigen Dateien möglichst schnell in den Mac (MBP 17″ allerdings 2009er Modell).

    Also bin ich zu Gravis gelatscht und habe mir von Sonnet eine Express Card gekauft. Die kostet 59 Euro, also recht happiger Preis. Treiber muss man installieren, bietet Sonnet auf ihrer Website an. Nur: Nach Anschließen der D800 tauchen keine zu importierenden Bilder auf. Statt dessen läuft nach kurzer Zeit der Lüfter an, da der Prozessor sich auf 100% Auslastung zu bewegt. Schöner Mist!

    Dann heute wieder zu Gravis, all meinen Kram mitgenommen. Von Sonnet gibt es noch einen Card Reader für SD und CF gleichermaßen. Habe den dann im Laden an der Express Card testen dürfen und siehe da, es ging.

    Der Verkäufer war ziemlich verblüfft, da er (und ich auch) nicht verstehen kann, wo eigentlich der Unterschied zwischen einer Kamera (mit eigenem Strom) und einem per USB betriebenem Card Reader sein soll. Naja, jedenfalls hatte ich für weitere 45 Euro eine Lösung.

    Und ich kann Dir nur zustimmen, dass es einfach bekloppt ist, dass Apple momentan kein USB 3 unterstützt. Bisher hatte ich es nicht vermisst, da ich auch keine Geräte hatte. Wenn jetzt aber immer mehr Kameras mit USB 3 kommen, dann werden die gezwungen sein, das auch einzubauen…

  8. Hier noch ein paar Testergebnisse:

    – 10 Bilder (alle RAW) von SD Sandisk (class 10, 95 MB/s), 548,1 MB insgesamt
    – Kopiert wird auf MBP 17″ mit Samsung SSD 256 GB
    – Importieren mit „Digitale Bilder“

    1. Cardreader über USB 3: 13,0 sec
    2. Cardreader über USB 2: 16,3 sec
    3. D800 über USB 2: 30,1 sec

    Erstmal bin ich doch ziemlich erstaunt, dass es direkt von der Kamera sooo lahm ist. Und der Unterschied von USB2 zu USB3 ist nur 25%. Wobei das bei 10 Bildern noch nicht stört, bei 300 dann aber schon (das wäre das Maximum meiner SD Card mit RAWs…)

    Auf jeden Fall lohnt sich der Kauf des Card Readers. Die Express Card würde ich mit dem Wissen noch mal überdenken.

    Bin mal gespannt, was Du zu berichten hast.

    1. Hey Marcus, danke für Deine Testergebnisse! Interessant würe jetzt noch die D800 via USB 3.0 auszuprobieren. Aber ich habe mir auch angewöhnt die Karte(n) aus der Kamera zu rupfen und dann separat mit einem Cardreader auszulesen. Sobald meine D800E endlich ihren Weg zu mir gefunden hat werde ich berichten welche Vorteile der USB 3.0 Host-Controller mit sich bringt. Nochmals Danke!

  9. Die D800 per USB 3 am Mac läuft mit der Sonnet Express Card eben nicht. Da liegt irgendwo ein Problem vor… Treiber, Strom, was auch immer

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