In diesen Tagen werden die ersten Exemplare der neuen Nikon D7100 an die Händler ausgeliefert. Dass eine Kamera immer nur so gut ist wie das Objektiv und der Fotograf der beides verwendet, das sollte jedem klar sein. Die Kamera allein macht keine guten Bilder und mit schlechten Objektiven lassen sich keine detailreichen scharfen Fotos erstellen. Doch welches Objektiv ist für die neue Nikon D7100 die „perfekte Linse“? Meiner Meinung nach ist das Angebot sehr guter DX Objektive recht gut, da man als DX-Fotograf auch alle FX-Linsen verwenden kann.
Am 3. März 2009 konnte ich gemeinsam mit meinem Freund Wolfgang das Coyote Buttes North Areal in Arizona besuchen. In meinem Rucksack hatte ich:
- Nikon D300
- Nikon F100 mit Fuji Velvia 50 und Kodak Ektar 100
- Nikon AF-S VR 2.8/70-200mm
- Nikon AF-S 2.8/17-55mm
- Nikon AF-D 2.8/10,5mm
- Tokina AT-X PRO 4/12-24mm
- Lensbaby II
All diese Objektive ermöglichen Fotos in allerbester Qualität, das Lensbaby vielleicht ausgenommen. Es hat andere Qualitäten, aber später mehr dazu…
(Alle Fotos sind 1000 Pixel breit oder hoch, einfach anklicken…)
Heute ist mir bei der Sichtung der mittlerweile 4 Jahre Bildergebnisse wieder einmal aufgefallen, dass ich auch bei diesem Trip die überwiegende Zahl der Fotos mit dem famosen Nikon AF-S 2.8/17-55mm aufgenommen habe. Dieses Objektiv ist einfach perfekt und neben der überragenden optischen Qualität auch noch „robust wie ein Panzer“.
Wer sich eine Nikon D7100 gönnt und auf der Suche nach dem absolut perfekten Midrange Zoom Objektiv ist, der kommt an dieser Linse nur sehr schwer vorbei. Wer zusätzlich ein sehr gutes Weitwinkel-Zoom sucht, der ist mit dem Tokina 4/12-24 oder auch der 11-16mm Variante sehr gut bedient. Wer ein Fisheye für die D7100 sucht, dem sei das wunderbare Nikon AF-D 2.8/10,5mm sehr empfohlen. Im Telebereich liefern sowohl das etwas ältere AF-S VR 2.8/70-200 als auch die neuerer Version perfekte Bildergebnisse. Eigentlich sind es FX-Objektive und so gibt es bei der D7100 weder Probleme mit Randunschärfen oder unschönen Vignettierungen der Bildränder. „Wer im DX-Bereich mit FX-Linsen fotografiert, der verwendet nur das Gute der eingebauten Gläser, also nur das dicke Glas aus der Mitte!!!“ – Mit diesen Worten hat das mal ein guter Freund auf den Punkt gebracht und Recht hat er!
Schauen wir uns einige Fotos an die mit dem AF-S 2.8/17-55 mm und der Nikon D300 im März 2009 in der berühmten „Wave“ in Arizona entstanden sind.
Das erste Foto besticht nicht gerade durch gute Farben und überragende Schärfe. Wie kommt das? Ganz einfach, hier habe ich absichtlich eine recht schludrige RAW-Konvertierung mit Snapseed durchgeführt. Dieses Beispiel soll zeigen, dass das wirklich gute Foto auch bei der Nikon D7100 nicht wie von allein auf der Speicherkarte landet. Wer wirklich perfekte Bildergebnisse mit der D7100 erzielen will, der kommt neben der richtigen Aufnahmetechnik und den perfekten Objektiven um die Arbeit im RAW-Modus und die anschließende Konvertierung nicht herum.
Auf diesem Fotos kann man übrigens das Areal rund um „The Wave“ schon in der Ferne erkennen. Es liegt im V-förmigen Einschnitt an der oberen Bildmitte.
Hier zum Vergleich ein korrekt konvertiertes RAW-Bild das nur wenige Augenblicke später bei gleichem Licht entstanden ist. Zwischen diesen beiden Fotos liegen Welten, oder?
Hier nun eine Reihe von Fotos dieses wunderschönen Trips. Alle Fotos enthalten die vollständigen EXIF-Daten. Wer sich für die Details interessiert kann, der kann dort alles nachlesen.
Hier jetzt ein Fotos das ich mit dem Lensbaby II aufgenommen habe. Es gibt mir bei diesem Bild darum das Zentrum zu betonen und den Rest des Bildes in Unschärfe zu hüllen. Sieht man genau hin, so fällt die sehr gute Schärfe im Zentrum des Bildes auf, währen die Ränder leicht unscharf abgebildet werden, Dieser Effekt ist bei Nutzung des Lensbaby II im FX-Format übrigens deutlich ausgeprägter!
Hier jetzt ein Foto das ich bei Blende 11 und 19mm Brennweite mit dem Tokina AT-X Pro 4/12-24mm aufgenommen habe. Es ist scharf bis in das letzte Sandkorn hinein und lässt keinerlei Wünsche offen. Auch an der neuen Nikon D1700 wird dieses Objektiv stets ein verlässlicher Partner sein!
Hier nun ein Foto im Hochformat das ich mit dem Nikon AF-D 2.8/10,5mm Fisheye aufgenommen habe. Eigentlich war es krumm wie eine Banane, aber die automatische Objektivkorrektur von Adobe Camera RAW 6.7 hat das Bild wunderbar entzerrt und so entsteht ein sehr schöner für extrem kurze Brennweiten typischer „Sogeffekt“ mit nahezu unendlicher Tiefenschärfe.
Zum Vergleich noch eine ähnliche Perspektive die mit dem AF-S 2.8/17-55mm bei 23mm Brennweite aufgenommen ist. Man erkennt den Schärfeabfall zum Hintergrund. Dies ist auf die eingestellte Blende 5,6 zurückzuführen und ist durchaus als gestalterisches Mittel gedacht, auch DX-Kameras bieten durchaus Spielraum für die kreative Nutzung der Hyperfokal-Distanz!
Fazit
DX-Kameras gehören noch lange nicht zum alten Eisen und mit dem AF-S 2.8/17-55mm IF-ED hat Nikon ein Midrange Zoomobjektiv im Programm das sich mit Festbrennweiten von ZEISS & Co. durchaus messen kann. Wer ein sehr hochwertiges „Immerdrauf“ für seine neue Nikon D7100 sucht liegt mit dieser Linse genau richtig.
Aktuell gibt es dieses Objektiv bei amazon.de zum Preis von 1242,- Euro zu kaufen.
Hallo Ansgar,
Geschmack ist ja bekanntlich verschieden und ich finde gerade das erste Foto am natürlichsten, ein wenig wie die Farbgebung von Kodakdiafilmen.
Die anderen Fotos sind mir zu gesättigt und sehen eher unrealistisch aus.
Aber jedem das Seine, trotzdem klasse Motive in einer einzigartigen Landschaft.
Stefan
Hallo Stefan,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Die Farben sind immer wieder ein Problem. Auf meinem Mac Book sehen sie toll aus, auf dem Notebook meiner Freundin sind sie knallbunt wie eine HARIBO Colorado Mischung. Ausgedruckt auf Photopapier mit K3-Pigmenttinte sehen sie etwa so aus wie auf meinem Mac.
Das gesamte Arizona Hochplateau hat sehr viele schöne Locations zu bieten. Das ganze Areal ist sehr hoch gelegen, die Luft ist besonders im Frühling und Winter sehr klar und das Licht damit manchmal fast einzigartig.
Ciao, Ansgar
Hallo Ansgar,
tolle Seite mit wertvollen Tips hast Du da. Du präferierst bei Deinen Arbeiten ja das Tokina 12-24 oder 11-16. Andere Fotografen halten das 10-24 Nikkor für die bessere Linse. Ich stehe vor der Wahl des „richtigen“ Objektivs für mich. Es kommt mir auf die beste Bildqualität an, der Preis ist erst einmal zweitrangig (ok, das 2,8/14-24 soll es nun doch nicht sein :-)). Ach ja, es geht um DX. Bin schon sehr auf Deine Antwort gespannt
Gruß Detlev
Hi Detlev,
das Nikon 10-24 ist auch ein tolles Objektiv und es kann alles was das Tokina auch kann und zusätzlich ist es im Weitwinkelbereich noch stärker. Ich habe mich für das Tokina entschieden, weil es deutlich robuster gebaut ist, erheblich preiswerter ist und doe gleiche Bildqualität liefert. Für den extremen Weitwinkel habe ich das AF-D 2.8/10,5mm – dies ist im Gegensatz zum Nikon 10-24mm ein Fisheye und liefert meiner Meinung nach die interessanteren Perspektiven. Zur Abrundung habe ich noch ein sehr preiswertes Samyang mit 8mm Brennweite. Das ist ziemlich speziell aber ich mag es inzwischen sehr gern.
Im Einzelfall muss jeder für sich entscheien welches Objektiv er kauft. Ich habe mich für das Tokina entschieden, aber as Nikon tut es natürlich auch. Als ich es mir damals bei Foto Gregor in Köln eingehend angeschaut habe, war für meinen Geschmack zu viel Plastik dran.
Ein weiterer interessanter Nebeneffekt ist, dass man das Tokina 12-24 zwischen 20 und 24mm recht gut im Vollformat verwenden kann. Ich habe es bspw. auf der USA-Reise 2009 sehr oft an der Nikon F100 als Weitwinkel benutzt. Die Ergebnisse waren durch die Bank sehr brauchbar.
Ciao, Ansgar
Hallo Detlev, hallo Ansgar,
ich habe mir vor 5 Monaten das Nikkor 10-24 gekauft (vlg der Artikel mit meinem Video von damals). Ich bin mit der Linse wirklich sehr zufrieden und das Plastik stört mich nicht wirklich. Die Schärfe geht wirklich sehr in Ordnung und auch im Gegenlich leistet das Objektiv gute Dienste. Mittlerweile ist es aufgrund des sehr brauchbaren Brennweitenbereichs zu meinem Immerdrauf für Landschaft, Reise, Report und Messen geworden. Filmen tue ich damit auch sehr gerne, auch wenn dies nicht so anspruchsvoll ist, da die Auflösung ja viel niedriger ist 😉 Bin wirklich sehr zufrieden und kann es ohne schlechtes Gewissen weiter empfehlen. Die 749€ haben sich bei mir gelohnt.
Viele Grüße
Nicolas
Der Sensor der D7100 hat eine erschreckende Pixeldichte. Der Sensor der D800 sieht noch konservativ i.V. aus. Ich vermute alle diese Zooms werden an der D7100 recht schwache Randauflösung haben.
Hey – die Pixeldichter der D800 und D700 ist doch die gleiche. Die 800er hat nur eben den größeren Sensor. Irgendwie macht dein Argument keinen Sinn.
Schönen Gruß
Schick schick schick! 😉 Mit dem Gedanken mir die Linse noch ins Nikon Boot zu holen spiele ich ja schon länger. Ich werde mir das nochmal im Detail ansehen. Wobei ich mit meinen beiden Festbrennweiten. 35mm/1.8 und 50mm/1.4 den „Standardbereiche“ immer gut überbrücken konnte. Für reisen wär es sicherlich aber nicht schlecht.
😉
Hallo Ansgar,
vielen Dank für Deine Antwort zum 10-24mm. Ich werde mir die Tokinas 12-24 und 11-16 mal ansehen. Heute habe ich aber noch eine Frage zum Live View. Dieser soll im Comsumerbereich bei der D 5200 noch am Besten geeignet sein (der der D 800 ist natürlich noch besser, die liegt aber außerhalb meines Budgets). Ich will den Live View in der Landschaftsfotografie und für Makros draußen einsetzen. Ist der Monitor da überhaupt gut einzusehen, oder macht die Sonne sowieso Alles zunoichte? Alternativ zur D 5200 überlege ich den Erwerb der D 7100 oder D 7000.
Hallo Ansgar,
Ich möchte das 17-55 an der D7100 vorwiegend für die Portrait und Hochzeit soto gratis verwenden. Was meinst Du zu der Linse. Wäre diese dafür geeignet oder doch lieber eine Festbrennweiten? Danke für Deine Antwort
Hallo Ansgar,
Ich möchte das 17-55 an der D7100 vorwiegend für die Portrait und Hochzeitsfotografie verwenden. Was meinst Du zu der Linse. Wäre diese dafür geeignet oder doch lieber eine Festbrennweiten? Danke für Deine Antwort
Hallo Werner, das 2.8/17-55 ist sicher auch für Hochzeiten eine Empfehlung. Habe es selbst schon bei Hochzeiten verwendet! Zusätzlich empfiehlt sich etwas mit schönem Bokeh, ich setze hier nach wie vor auf das alte Nikon Af-D 1.4/85mm. Diese Linse stellt die Personen ein einer Näeh von etwa 3-4 Meter wunderbar frei und ist so perfekt für Portraits und kleine Gruppen. Also Brautpaar mit Eltern usw., allerdings braucht man dann “etwas Abstand”. Auf einer freien Wiese usw. ist das aber meist kein Problem. Sehr gut ist auch das AF-S VR 55-300mm, es ist derzeit schon für 220,- Euro zu haben und eignet sich perfekt dafür einzelne Personen aus einer größeren Menge gezielt “herauszupicken”. Das Bokeh des 55-300 ist besonders bei großer Blende ab ca. 150mm sehr brauchbar! Ciao, Ansgar
Hallo Ansgar,
in mindestens einem namhaften Fotomagazin wird das 17-55mm 2,8 nicht für die D7100 empfohlen. Wie stehst Du zu dieser Aussage?
Hallo Thomas, meiner Meinung nach sind nur hochwertige Festbrennweiten eine Alternative. Meine Exemplar des 2,8/17-55 ist perfekt. Bist Du sicher, dass Du Dich nicht verlesen hast? es gibt auch einfache Kitobjektive mit 18-55mm Brennweite – die sind deutlich weniger leistungsfähig! Das AF-S 2,8/17-55 ist das ZEISS unter den DX-Zoom Objektiven. Meiner Meinung nach noch immer konkurrenzlos gut!!
Ciao, Ansgar
Ich Denke über ein Zoom nach, habe die D7100 und würde gerne ein sehr gutes Zoom dazu kaufen. Jetzt schwanke ich zwischen dem 70-200 f2.8 VRII und dem 70-200 f4, es sollen damit Kinder und Hunde beim spielen Fotografiert werden. Das Anstrengende Teil für das Objektiv wird aber wohl der Sport, es sollen auch Handball und Fussballbilder entstehen. Jetzt meine Frage dazu, meinst du das f4 reicht dafür? Und wie sieht es aus wenn ich später fürs Fussball eine größere Brennweite brauche und eine Konverter dazwischen hänge denke dann ist mit dem f4 schnell Feierabend?
Hi Jens, Du siehst es schon ganz richtig. Beim Teleconverter wird es dann schwierig. Das 2,8er hat auch große Vorzeile bezüglich Autofokus und wenig Lixht in Turnhallen etc. Ich würde immer das 2,8 nehmen, solange das Gekd dafür reicht und das Gewicht erträglich ist. Ciao, Ansgar
Also ich denke, wer sich das Nikon 17-55m leisten kann bzw. bereit ist ~1300€ dafür zu zahlen, der kauft sich auch eine FX DSLR 😉
Es ist ja nicht nur das eine Objektiv! Meiner Meinung nach ist eine Nikon D7100 besonders gut für die Tierfotografie geeignet. Hier ist der Crop-Faktor ein Segen und wer beispielsweise das AF-S DX 55-300mm an seine D7100 montiert wird mit diesem sehr preiswerten Objektiv viel Freude haben. Für eine FX Kamera wird man für ca. 220,- Euro kein vergleichbares Telezoom bekommen! Auch leistet ein sehr gutes Weitwinkel wie das Nikon AF-S DX 10-24mm mit ca. 730 Euro an einer D7100 fast das gleiche was man mit einer D610 und dem AF-S 2,8/14-24mm erzielt. Allerdings zum halben Preis!!
Das DX System ist noch lange nicht tot und wenn man eine DX Kamera dort einsetzt wo sie ihre Stärken hat, dann wird man damit wehre gute Fotos machen können.
Ich habe fast alles was beim viel gerühmten Vollformat als gut und wichtig betrachtet wird und ich muss sagen, es liegt meist im Safe herum weil es einfach zu schwer für weitere Reisen ist und selbst auf schönen Wanderungen innerhalb Deutschlands eher eine Last als ein Segen ist. Auch wenn die Kameras des Micro-Four-Thirds Systems häufig wegen ihrer kleinen Sensoren gescholten werden, ich mag sie und bin von den Bildergebnissen immer wieder überrascht. Klar ist eine Nikon D810 fr 3.500 Euro bei ISO-3200 besser als eine Olympus OM-D E-M10 für 699,- Euro, aber gemessen am Unterschied in Preis und Gewicht ist der Unterschied gar nicht so groß und einige Dinge können die kleinen Kameras sogar viel besser. Sie haben eine WiFi eingebaut, haben schwenkbare Displays und die Olympus OM-D E-M1 ist mit 10 Bildern/Sekunde fast so schnell wie eine Nikon D4s.
Wer eine aktuelle Kamera so einsetzt wie sie am besten funktioniert, der wird damit viel Freude haben. Dabei ist es völlig gleichgültig ob es eine FX, DX, CX, oder MFT Kamera ist. Gute Fotos machen sie alle, wenn derjenige der sie bedient weiß was er tut. Statt über das letzte Quentchen Bildqualität nachzudenken sollte man lieber ein paar schicke Objektive kaufen und vom gesparten Geld einige unvergessliche Reisen machen.
Hallo
Du hast ja sowas von recht. Sprichst mir aus der Seele!!!
Lg Tom