Mit fast 250,- Euro ist der Nikon FT-1 Adapter fast so teuer wie eine komplette Nikon 1 V1. Aber mit diesem Adapter können moderne AF-S Objektive an der Nikon 1 V1 mit leichten Einschränkungen genutzt werden. Gestern habe ich die Probe aufs Exempel gemacht und mit der Nikon 1 V1 und dem Nikon AF-S VR 18-200mm einige Testfotos und Zeitraffer-Sequenzen aufgenommen.
Daraus habe ich für Euch ein kleines Video erstellt. Damit sich nicht wieder alle möglichen YouTuber über ein Video in deutscher Sprache beschweren, habe ich das Video und alle Texteinblendungen in Englisch gehalten. Mein kleiner Mac hat allerdings ein deutsches OS-X, somit sind einige Screenshots eben auch auf Deutsch. Ich hoffe die Zuschauer aus den USA usw. werden mir dies nachsehen 🙂
Noch ein paar Hinweise zur Technik. Das Nikon AF-S VR 18-200mm ist besonders im Tele-Bereich, also bei 200mm Brennweite, nicht so scharf wie es sich viele Fotofans wünschen würden. Blendet man es aber auf Blende 8 oder gar Blende 11 ab, so lassen sich damit recht brauchbare Ergebnisse erzielen und man hat zugleich ein leistungsstarkes Supertele, das einer FX-Brennweite von satten 540mm entspricht!
Besonders bei Zeitraffer-Videos lassen sich so recht coole Effekte erzielen, weil man selbst weit entfernte Motive damit sehr einfach und halbwegs preiswert extrem groß abbilden kann. Dass man dafür ein stabiles Stativ braucht, dass erklärt sich wohl von selbst. Ansonsten fokussiert man auf das was man ablichten möchte und schaltet danach am Objektiv den Autofokus ab. Den VR kann man auch gleich abschalten, den braucht man nicht. Im Menü der Nikon 1 V1 wählt man anschließend seine Settings so aus wie es einem gefällt. Im oben verknüpften Beispiel habe ich als Fotomodus „Standard“ ausgewählt und dabei die Schärfe und Sättigung auf +1 gestellt. Danach habe ich das Delithing aktiviert und den kleinsten JPG-Modus eingestellt. Mehr braucht man für ein Zeitraffervideo ohnehin nicht. Danach startet man eine Intervall-Aufnahme mit bspw. 999 Bildern und einem Zeitintervall von 10 Sekunden. Das Display kann man nach dem Start der Bilderserie getrost abschalten. Das spart Strom und dank des großen Akkus, der bspw. auch in der Nikon D7000 oder D800 verwendet wird, nimmt die kleine Nikon 1 V1 hunderte Fotos mit nur einer Batterieladung auf.
Wer etwas faul ist, der kann alternativ die kleine Kamera auch einfach jeweils 20 Minuten am Stück filmen lassen und die Videosequenzen danach mit seiner Video-Bearbeitungssoftware beliebig beschleunigen.
Das hat aber zwei Nachteile:
- Es können nur 20 Minuten pro Sequenz aufgenommen werden.
- Bei wenig Licht wird das Bildrauschen im Videomodus sehr störend sichtbar.
Wer es ganz perfekt machen will, der kann auch im RAW-Modus arbeiten und in Verbindung mit Adobe Lightroom und der Software LRTimelapse von Gunther Wegner selbst das letzte Quäntchen „Flicker“ aus seinen Videos heraus rechnen lassen, aber das ist oft gar nicht notwendig.
Die Arbeit mit Einzelbildern und der erhöhte Aufwand für die Nachbearbeitung haben mehrere Vorteile:
- Sehr lange Zeiträume zwischen den Einzelbildern
- Sehr lange Gesamtzeiträume
- Gute Bildqualität auch bei wenig Licht
- Wahlweise JPG oder RAW-Modus
- Deflickering bspw. mit LRTimelapse möglich
- Sichtbar bessere Qualität und Auflösung
In der Mac-Welt gibt im App-Store zum Preis von 4,49 Euro es ein kleines Programm mit dem sich schöne Zeitraffervideos aus hunderten oder tausenden von Einzelbildern sehr einfach und schnell erstellen lassen. Das Programm heißt einfach „Time-Lapse“ und man sieht es auch im oben verknüpften Beispielvideo.
Das Schöne an der Nikon 1 V1 ist ihr überaus kompaktes Format. Wer seine Zeitraffer-Videos mit sanften Fahrten auf einem teuren „Slider“ aufwerten will, der wird sich über das geringe Gewicht und die lange Laufzeit des Akkus sehr freuen.
Wenn Ihr Fragen habt, könnt Ihr mir gern eine E-Mail schicken oder die Kommentarfunktion hier im BLOG verwenden.
Wäre der Adapter nicht so teuer, wäre die Nikon1 eine interessante Kamera für Videoaufnahmen, Zeitraffer und auch das ein oder andere Foto, wenn man die DSLR nicht mit kann. Aber wenn ich sehe, was für den Adapter verlangt wird, muss meine D7000 wohl weiter einsam in der Fototasche verbleiben. Hast du noch Hoffnungen auf eine Nachfolgerin der D700, die besser ausgestattet sein würde als die D600 und etwas sportlicher ist als die D800?
VG Nicolas
Irgendetwas wird kommen, ich rechne für die nächsten Wochen mit einer Nikon D400. Und sobald die D5 da ist, wird die D4 drastisch im Preis fallen. Dann werde ich vielleicht zuschlagen, mal sehen….
Das „Time-Lapse“ für Mac scheint ganz interessant zu sein. Ich hab persönlich schon mit Gunther Wegner zu tun gehabt und mir viel über LRtimelapse erzählen lassen. Das ermöglicht schon sehr gleichmäßig belichtete Videos am Ende.
Hallo, tolles Video. Hat die Nikon 1 ein eingebautes Intervalometer? Also kann man bspw. sagen: mach ein Bild alles 5 min etc.?
Ja das hat sie und das macht sie soooo cool. Bei der Nikon 1 V2 gibt es das leider nicht mehr und das ist mehr als ärgerlich!! Ciao, Ansgar