Es ist der heißeste Tage des Jahres und meine Freundin Sandra und ich sind mit dem Cabrio unterwegs in der Eifel. Das Dach geöffnet, die Haare im Wind und die Klimaanlage so, dass die Füße kühl bleiben geht es irgendwann in Richtung Bad Münstereifel – wieder einmal… Im Kofferraum liegt meine auf Infrarot 830 Nanometer umgerüstete Nikon D300. Es ist das famose Nikon AF-S VR 16-85mm montiert, mein aktuelles Lieblingsobjektiv für das DX-Format.
Das Wetter ist heftig, vom wolkenlosen Himmel scheint die Sonne auf uns nieder, dass wir uns fühlen wie zwei Weintrauben im Übergangsstadium zur Rosine. Zubehör habe ich nicht dabei, auch keinen Batteriegriff oder Reserve-Akku. Einfach nur die D300 mit Objektiv, Streulichtblende, Akku und Speicherkarte. Der Akku ist zuletzt auf La Palma geladen worden. Das ist nicht nur über 4.000 Kilometer weit weg, das ist auch schon wieder mehrere Wochen her. Aber diese Nikon-Akkus sind inzwischen so gut, dass man auch mit einem halb leeren Akku noch mehrere hundert Fotos machen kann.
Der wolkenlose Himmel und das gnadenlos harte Sonnenlicht sind eigentlich völlig falsch wenn es um schöne Fotos geht. Aber Infrarot-Kameras ticken grundlegend anders. Hier kommt es gerade gut wenn viel Licht vorhanden ist. Viele Motive sehen besonders gut aus wenn sie direkt im Sonnenlicht sind. Dann kommt der „Infrarot-Effekt“ besonders stark zur Geltung. Hier zwei Beispiele. Das Werther Tor am Eingang der Stadt, einmal im Gegenlicht und einmal im Sonnenschein. Welche Variante gefällt Euch besser?
Quer durch diesen wunderschönen Ort fließt ein kleiner Bach und die vielen niedlichen Brücken sind für das Stadtbild sehr prägend. Ein wenig erinnert mich dieser Ort auch an das zauberhafte Monschau kurz vor der Grenze zu Belgien!
Die Burg oberhalb der Stadt ist nahezu allgegenwärtig. Von dort hat man mit einem leichten Teleobjektiv einen tollen Blick über die Stadt und kann sehr schön das Kurhaus am gegenüberliegenden Hang sehen.
Wenn mal ein Motiv trotz Weitwinkel nicht wirklich auf den Chip passt, dann darf man seine Kamera auch ruhig mal schief halten 🙂
Fazit
Trotz dem extrem heißen Tages mit bis zu 39°C hat es viel Spaß gemacht mit der Nikon D300 Infrarot-Fotografien zu erstellen. Diese Bilder sind einfach wie von einer anderen Welt. Die weißen Bäume die aussehen als wären sie mit frischem Schnee bedeckt faszinieren mich immer wieder. Übertreibt man es bei der RAW-Konvertierung nicht, so ergeben sich sehr scharfe Fotos mit vielen feinen Details und wundervoll weichen Grau-Stufen.
Und das beste, es geht rasend schnell. Nicht eines dieser Fotos ist mit einem Stativ aufgenommen. Einfach ISO-200, +2.0EV, RAW-Modus, Blende 8, Zeitautomatik einstellen und los geht es. Das macht viel Spaß und ist absolut kein Vergleich zum langwierigen Gefummel mit einer Kamera bei der man den Infrarot-Filter immer wieder an- und abschrauben muss. Nach einem halben Jahr und vielen hundert Fotos muss ich sagen, dieser Umbau hat sich trotz des Preises von etwa 570,- Euro mehr als gelohnt.
Bad Münstereifel, hier bin ich zur Schule gegangen. Interessant, den Ort mal in Infrarot zu sehen. Danke fürs Zeigen.
Wirkt herrlich surreal – gefällt mir sehr gut.
Bremen, den 3. August 2013
Hallo Ansgar,
ich danke Ihnen für den interessanten Artikel.
Den muß ich erst einmal verinnerlichen.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen
Hi Ansgar
kann mir vorstellen dass du deinen Spass hattest. Beim ersten Bild kann ich mich mit Infrarot anfreunden. Ansonsten weniger. Aber jeder hat ja seine Vorlieben;-) Aber es ist spannend mal Anderes zu zeigen als 1:1
Hoffe du fandest heute Abkühlung, der nächste Winter kommt bestimmt.
Liebe Grüsse aus der ebenfalls heissen Schweiz, Thee
Hallo, geniale Bilder!
Auf dem zweiten Bild ist beim Übergang vom Mauerwerk zum Dach hin eine hellere Stelle zu sehen, ebenso beim vorletzten Bild im Himmel. Sind das Lichtreflexe vom Objektiv?
Schöne Grüße aus der Oberpfalz,
Peter