USA-2014 – Von Lone Pine nach Lee Vining

IMAG0688

Nach der Nacht am Mobius Arch sichte ich noch kurz die Beute und schreibe ich im Motel noch schnell meinen Artikel des Tages. Gegen 8h geht es dann schon los nach Lee Vining am Mono Lake. Mein Weg wird mich über Bishop führen, ein sehr niedlicher kleiner Ort mit urigen Geschäften und einem wirklich großen Supermarkt namens „KMART“. Der Weg ist nicht so richtig weit, heute stehen nur ein paar hundert Kilometer auf dem Programm.

IMAG0708

In Bishop angekommen steuere ich gleich den KMART an. Irgendwie habe ich wieder einmal viel zuviel Zeugs dabei, aber eine Sache fehlt und das ist blöd, ich habe kein Mini-USB Kabel. Statt dessen habe ich versehentlich ZWEI Micro-USB Kabel eingepackt. Nun kann ich meine GoPro HD HERO 3+ nur im Auto aufladen, das funktioniert mit der Stromversorgung für mein Garmin Colorado 300 sehr gut. Aber eigentlich würde ich gern mal das anschauen was ich inzwischen mit meiner GoPro alles aufgenommen habe. Aber das geht derzeit entweder gar nicht oder nur umständlich über eine lokale WLAN-Verbindung.

Im KMART gibt es alle Arten von Kabeln, nur nicht das was ich suche. Als ich den Laden verlasse habe ich vier frische Batterien für meine Taschenlampe dabei, außerdem eine Packung „WetOnes“, also feuchte Tücher die man für alles Mögliche benutzen kann. Wenn also die Finger mal wieder nach Benzin riechen, nach dem Schälen einer Apfelsine alles klebt oder tausend tote Fliegen die GoPro beim Blick auf die Straße behindern, dann sind diese feuchten Tücher manchmal einfach Gold wert!

Im KMART gibt es eine umverschlüsseltes WLAN mit dem schönen Namen „Guests“. Dort logge ich mich kurz mit meinem Telefon ein, akzeptiere die Bedingungen und finde in meinen E-Mails einen GPS Wegpunkt der für mich den Tag bestimmen wird. Diesen Wegpunkt übertrage ich schnell in mein GPS und schon geht es wieder los. Der Wegpunkt gehört zu einer bislang noch relativ wenig bekannten Location. Es ist eine alte Malerei von indianischen Ureinwohnern. Das Kunstwerk ist in einem Gewirr aus Felsblöcken versteckt und wurde schon mehrfach von hirntoten Vandalen heimgesucht. Aber es hat nicht nur ein paar hundert Jahre überstanden, es hat auch diese Hirntoten überstanden – bis jetzt!

Dieses schöne Kunstwerk wird unter USA-Fans als „Skyrock“ gehandelt und es liegt nördlich von Bishop, fast auf meinem Weg nach Lee Vining am Mono Lake. Nach etwa 30 Minuten habe ich den Ausgangsort meiner kleinen Wanderung erreicht. Bewaffnet mit meiner Nikon D800E und einzig dem AF-S 2,8/14-24mm geht es steil eine Felsenklippe hinauf. Meine Wanderstöcke habe ich blöderweise mal wieder im Auto gelassen, warum habe ich sie eigentlich dabei??

Der sandige steile Aufstieg ist ziemlich kräftezehrend und ich bin froh als ich endlich oben angekommen bin. Nun geht die Suche nach den Petroglyphen los. Laut GPS stehe ich direkt davor, aber das sind nur voll große Felsblöcke. Auf einem dieser Blöcke muss es sein, nur auf welchem?

Es kostet mich fast eine halbe Stunde bis ich ihn gefunden habe. Nur stehe ich da auf einem noch höheren etwas entfernen Felsbrocken. Also geht es wieder hinunter und als ich vor dem „richtigen“ Felsbrocken stehe komme ich einfach nicht hinauf. In der Umgebung liegen überall lose handliche Bruchstücke von Felsen herum. Daraus baue ich mir eine kleine Treppe und dann komme ich schließlich auch hinauf. Wow, das sieht echt gut aus…

Sky Rock - Nikon D800E & AF-S 2,8/14-24mm

Nach meiner Fotosession muss ich von dem Ding allerdings wieder hinunter. Vorsichtig versuche ich auf dem Hintern herunter zu robben, aber das klappt nicht so wirklich. Schließlich entschließe ich mich zu einem beherzten Sprung und dank des weichen Sandes unterhalb geht das ohne Verluste von statten – uff…

Meine Fahrt führt mich nun hinauf ins Gebirge, ich bin östlich der noch immer mit Schnee bedeckten Sierra Nevada Mountains. Es geht höher und höher, schließlich lande ich in Lee Vining bei 2067 Metern über dem Meeresspiegel. Es ist windig und das Thermometer zeigt nur noch 13°C – gestern im Death Valley dem tiefsten Ort der Vereinigten Staaten waren es bis zu 37°C. Dazu kommt jetzt der enorme Höhenunterschied, als ich letztlich in Lee Vining eintreffe bin ich völlig am Ende. Sicher liegt es auch daran, dass ich wieder die ganze Nacht nicht geschlafen habe. Zunächst einmal muss ich tanken. Doch das Benzin ist hier echt teuer, eine Gallone des billigsten Benzins kostet sage und schreibe 4,99 $ – so kommen weit über einhundert Dollar für die komplette Tankfüllung zusammen. Die Zeiten in denen das Benzin und den USA wirklich billig war sind lange vorbei…

Gleich nebenan ist ein Motel das einen ganz vernünftigen Eindruck macht. Ich bekomme Zimmer 20 und zahle für zwei Nächte 141$, also etwas über 100 Euro, das ist ganz ok. Nachdem alles ausgepackt ist schaue ich kurz meine Fotos an und wandere hinüber zum einzigen Restaurant das derzeit geöffnet hat. Dort gibt es ein sehr leckeres Sandwicht mit Käse, Tomate, Salat, geröstetem Schweinebraten und French Fries. Dazu zwei Flaschen Corona und einen Kaffee und schon sind wieder 25$ weg…

Auf dem Rückweg zum Motel mache ich mit meinem HTC ONE für diesen Artikel schnell ein paar Knipsbilder. Als erstes sehen wir hier das Yosemite Gateway Motel. Im Internet wird es gelobt weil es zwar alt aber doch gut geführt und ganz urig ist.

IMAG0717

IMAG0718

IMAG0719

Dann entdecke ich eine Tankstelle bei der ich viel billiger hätte tanken können…

IMAG0721

Gleich nebenan steht diese schöne alte Zapfsäule.

IMAG0722

Mein Motel ist nicht hübsch aber ganz ok. Hier sehen wir, dass es auch ganz anders geht…

IMAG0723

Gleich neben meinem Zimmer parken diese drei Monstertrucks, dagegen ist mein GMC Yukon SLX ein Kleinwagen…

IMAG0724

Ich habe Zimmer 20, gleich unten rechts auf der Ecke. Beim Anblick der schönen BMW weiter hinten werde ich sofort ganz kribbelig. Aber man kann nicht alles haben, jetzt gibt es USA und Fotos der Milchstraße – in ein paar Wochen eine Motorradtour mit meiner Sandra. Alles immer schön nacheinander…

IMAG0726

Hier noch ein nicht ganz ernst gemeinter Größenvergleich zweier Objektivdeckel. Also „Vollformat“ versus Micro-Four-Thirds…

IMAG0727

Wie es morgen weitergeht weiß ich derzeit noch nicht. Mal schauen, vielleicht zum Sonnenaufgang zu den South Tuffs, also den südlich gelegenen Felsen aus Tuff-Stein die dem Mono-Lake einen unverwechselbaren Charakter geben. Danach vielleicht hinauf nach Bodie, auf fast 3.500 Metern Höhe!! Die Straße soll seit kurzem geöffnet sein. Übermorgen könnte ich dann einen Tag im Yosemite Nationalpark verbringen und dann weiter zum Lake Tahoe fahren. Dort hoffe ich auf eine schöne Abendstimmung an der wunderbaren Emerald Bay. Später will ich dann noch die Ponderosa besuchen und dann weiter nach Sun Valley – was für eine anstrengende Reise 🙂

3 Kommentare zu „USA-2014 – Von Lone Pine nach Lee Vining“

  1. Hallo Ansgar,
    ist wieder schön mit Dir auf die Reise zu gehen.
    Für heute die richtige Büro-Motivation.
    Was für ein Stativ hast Du mit (1. Bild)?

    Noch weiterhin viel Spass bei Deinen „Anstrengungen“ 🙂

    Gruss
    Magnus

    1. Hallo Magnus, ich habe ein SIRUI M3204 Carbon-Stativ mit SIRUI K-30X Kugelkopf und ein kleines BENRO im Gepäck. An beiden Kugelköpfen sind ARCA SWISS kompatible Schnellwechsel-Systeme. Ciao, Ansgar

  2. Hallo Ansgar, danke. Ich habe mir gerade ein Togopod Max zugelegt. Schön leicht und passt vor allem in meinen Motorradkoffer. Jetzt muss es ich noch in der Praxis bewähren.
    Weiterhin viel Spass und tolle Fotoorte.
    Gruss
    Magnus

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Translate »
Scroll to Top