Nun bin ich schon eine Woche in den USA, habe eine abenteuerlich schwere Fotoausrüstung mit drei Kameras und etlichen Objektiven mitgeschleppt und letztlich fast ausschließlich mit der Nikon D800E und dem AF-S 2,8/14-24mm fotografiert. So kann das einfach nicht weitergehen! Mein Schlafrhythmus hat sich inzwischen etwas normalisiert, das Jet-Lag habe ich weitgehend verarbeitet und so geht es um so gegen 8h zum Frühstück. Als ich die Rezeption betrete riecht es dort nach Kaminholz. Und tatsächlich, hier wird mit echtem Holz in einem offenen Kamin geheizt, das hat doch was. Um die Ecke ist ein sehr urig eingerichteter Bar-Bereich, dort bin ich ganz allein und es gibt ein ganz ordentliches Frühstück. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, dass es hier kein Schwarzbrot und keine Brötchen gibt und man sich seinen Toast auch nicht mit Käse oder Wurst belegen kann, dann ist das Frühstück eigentlich ganz ok. Man kann davon satt werden und das Obst, Yoghurt usw. sind auch von guter Qualität.
Nach dem Frühstück versuche ich die vielen Benachrichtigungen von flickr.com zu verarbeiten und keine wichtigen E-Mails versehentlich zu löschen. Über Nacht sind einige der neuen Fotos wieder auf sehr große Resonanz gestoßen und das ist fast ein wenig elektrisierend. Wann hat man schon Tage an denen die eigenen Fotos fast 50.000 mal angeschaut werden?
Sehr cool sind auch die Einladungen einzelner Fotos in die diversen Gruppen die es bei flickr.com gibt. So werden deutlich mehr flickr-User auf die eigenen Fotos aufmerksam und das ist letztlich der Katalysator der dazu führt, dass einzelne Bilder manchmal groß rauskommen und bspw. von Getty-Images nachgefragt werden.
Doch die Fotos die so gut ankommen sind auch keine schnell gemachten Schnappschüsse. Oft braucht es weite Wege, schönes Wettern und mehrere Stunden in denen man das gleiche Motiv wieder und wieder mit anderen Einstellungen, anderen Objektiven und aus unterschiedlichen Perspektiven fotografiert. Während man das tut ändern sich Licht, Wolken, das Wetter und andere Faktoren die letztlich bestimmen ob ein einzelnes Foto wirklich gut oder doch eben nur guter Durchschnitt ist.
Da ich nun schon eine ganze Woche mit großer Energie dem perfekten Foto hintergejagt bin, ist es heute eigentlich mal Zeit für einen ganz entspannten Tag. So verstaue ich meine Nikon D800E und alles was dazugehört im Motel-Zimmer und gehe einzig mit meiner Panasonic GH3, einigen Objektiven und der kleinen Nikon 1V1 zu Fuß auf Motivsuche.
Heue ist der Tag des gepflegten „Knips-Bildes“ – Heute ist Snapshot-Day…
Zuerst geht es in Richtung Norden an der Hauptstraße entlang, dann biege ich links ab und gehe mal an den Strand. Überall sind Motels, an vielen Stellen wird geputzt und geschrubbt, es werden Winterschäden beseitigt und alles wird für die Sommersaison startklar gemacht.
Das klingt grausam, ist es aber gar nicht, ein Dead End ist eine einfache „Sackgasse“.
Auch Motorboote wollen mal volltanken…
In America lebt man oft auf großem Fuß und da ist es nicht verwunderlich wenn auch schon mal ein Automobil mit Zwillings-Bereifung daher kommt…
Spannend finde ich, dass man hier sogar sein Parkticket mit der VISA-Karte bezahlen kann – WOW!!
Die Gegensätze sind krass, Strand auf der einen Seite, dann ein gewaltiger See mit schönen Yachten und im Hintergrund im Mai komplett verschneite Berge.
Die Autos sind hier etwas größer als in Europa, dafür sind die Häuser häufig aus einfachen Holzbrettern zusammen genagelt.
Die Ski-Saison ist vorbei, die Lifte stehen still. Hier einer der steilsten und gefährlichsten Hänge. Auf der Rückseite geht es gemütlicher zu.
Bei der Marina stand dieses Auto, das seine eigene Zapfsäule dabei hat – Ein Self-Charger??
Wenn man etwas darauf achtet sind hier überall kleine Tiere unterwegs.
Sehr cool dieser mit eichen Steinen verkleidete Kamin, ob er einem kräftigen Wirbelsturm standhalten würde?
Die Hydranten sind hier nicht ROT sondern in edlem Silber gehalten!
Wer hier mit dem Hund ausgeht macht das auch schon mal mit dem Skateboard…
Es gibt sie noch, die schönen dicken Trucks die man bspw. aus dem ersten Film von Steven Spielberg kennt.
Eine Schaufel ist brandneu…
Bald kann auch wieder gegrillt werden…
Und wieder sitzen überall die Vögel herum und singen ihre Lieder, das hört sich wirklich gut an!
Mein erstes Eichhörnchen – hier heißen sie anderes, ich glaube es ist ein Squirrel.
Auch sehr cool, eine total verwanztes heruntergekommenes Gebäude wird als „Truly Exceptional“ beworben, das geht nur in Amerika 🙂
Stundenlang steht sie mit ihren Kameras auf dem Gehweg, was sie hier „Time-Lapse’en“ will weiß ich allerdings nicht…
Winke Winke…
Der steht auch auf einem Bein…
Und wenn er mal läuft, dann sehr exzentrisch…
Nicht nur die Autos sind hier größer, auch die Tannenzapfen…
Kleines Haus – Großes Haus – Alles in EINEM…
Der kommt überall durch, nur nicht durch die Prüfung beim Deutschen TÜV 🙂
Nun ist der Spaziergang schon fast beendet…
Da steht es noch mein teures großes schwarzes Spaßmobil…
Nach einer kurzen Pause geht es um 12h wieder weiter. Im Internet habe ich gelesen, dass ein paar hundert Meter die Straße hinunter ein Schaufelraddampfer die „Tahoe Queen“ um 13:30 ablegen wird. Das könnte eine schöne Tour werden, das Wetter ist inzwischen nicht mehr wirklich schön, der Himmel ist mit schweren Wolken verhangen und daher entschließe ich mich mal eine der großen Attraktionen auszuprobieren.
Auf dem Weg zur Anlegestelle gibt es mehrere kleine Gedenkstätten.
Man sagt, dass hier in den Wäldern Bären leben und dass man ihnen besser nicht begegnen sollte…
Da ist sie schon, die Tahoe Queen. Sie sieht alt aus, ist aber recht modern mit Klimaanlage, Souvenir-Shop und komplett ausgestattetem Restaurant.
Jetzt noch schnell ein Ticket kaufen!!! Nur gut, dass ich so früh hier war und am Anfang der laaaaaaaangen Schlage stehe…
Direkt vor dem Schaufelrad (rechts) gibt es einen kleinen Lounge-Bereich mit sehr bequemen Kuschelecken.
Nachdem wir abgelegt haben kann man mit dem langen Teleobjektiv sehr schön die Villen der Schönen und Reichen sehen…
Das gefällt allerdings nicht allen Teilnehmern…
Für diese Fahne ist immer Platz und wo sie nicht weht, da ist auch nicht Amerika!!
Ein gepflegtes „Selfi“ auf dem Lake Tahoe? Wer hat das schon…
Wenn man jetzt nur ein Teleobjektiv hätte…
Er hat eines, aber wie man die Streulichtblende benutzt hat ihm noch niemand erklärt…
Fotoschnack mit Kaffee auf dem See, das Leben kann schön sein 🙂
Das Schaufelrad von oben – das geht nur mit einem Fish-Eye Objektiv…
Das ist sie, die kleine Insel in der Emerald Bay!
Und hier noch ein paar Infrarot-Fotos die ich heute mit der Nikon 1 V1 aufgenommen habe. Keine Angst, es ist gleich geschafft… Diese Fotos sind schon etwas ernst gemeint als die vorherigen „Snapshots“. Wer mag kann sie mal anklicken und in voller Schönheit betrachten!
So, das war sie nun die erste Woche! Morgen geht es dann in Richtung Sun Valley. Dort möchte ich Angenie und Peter besuchen die ich 2009 beim Wandern in einem kleinen Canyon neben der Cottonwood Road kennen gelernt habe. Seit der Zeit haben wir den Kontakt per E-Mail gehalten und uns im Jahr 2011 in Page (Arizona) zu einem Burrito getroffen. Das Sun Valley ist eine beliebtes Skigebiet der Amerikaner und ich bin sehr gespannt welche Tipps für schöne Fotolocations Angenie und Peter für mich auf Lager haben 🙂
Achja bald geht es bei uns auch los. Die Berichte und Bilder machen die Vorfreude noch größer. Wieder mal super tolle Bilder und das mit Flickr ist eine Anregung. Ich werde mir das mal ansehen und vielleicht die Bilder aus unserem USA Tripp auch dort teilen.
Pingback: USA-2014 – Wieder eine Reise ins Ungewisse – Teil 2 | Ansgar's BLOG