Von Österreich nach Graubünden

Hoefen-nach-Tiefencastel

Am nächsten Morgen geht es wieder weiter. Mein Ziel ist Tiefenchastel im Albulatal. Via HRS-App habe ich auf meinem Smartphone ein Zimmer im Hotel Albaula & Julier zum Preis von 80,- CHF gebucht, was derzeit etwa 72,- Euro entspricht. Nach einem wirklich guten Frühstück geht es gegen 10h los. Beim Packen meines Motorrades komme ich wieder ordentlich ins Schwitzen. Das Thermometer kennt auch heute keine Gnade, es ist wieder sommerlich heiß.

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Nach einem Tankstopp geht es weiter nach Westen. Die Straße windet sich famos durch ein saftig grünes weites Tal. Nach einigen Kilometern ist das Hahntennjoch ausgeschildert. Mein TomTom Navigationssystem will mich auch dorthin lotsen, also nichts wie los. Und diese Straße hat es wirklich in sich. Es ist ein einziger Kurvenspaß. Mit einigen Fotopausen geht es fast eine Stunde lang geht es von links nach rechts und wieder zurück. So hatte ich mir das vorgestellt. Schade nur, dass man solche Straßen in Deutschland mit der Lupe suchen muss. Und hat man sie gefunden, sind sie auf 60 Km/h begrenzt und mit Radargeräten zugepflastert. Hier in Österreich darf ich auf fast der gesamten Piste bis zu 100 Km/h schnell fahren. Freilich bin ich deutlich langsamer, denn 100 Km/h wären hier mehr als gefährlich.

Bei einem Zwischenstopp auf der Passhöhe des Flüelapass brauen sich am Horizont wie am Vortag erneut schwere Wolken zusammen. Das sieht gar nicht gut aus. Als beim Abstieg die ersten Regentropfen fallen halte ich kurz an und schlüpfe in meine Regenhose. Eine Regenjacke habe ich leider nicht dabei. Mein Aufbruch war wegen der vielen Dinge die noch zu erledigen waren leider etwas holprig und so habe ich in der Aufregung meine Regenkombi nicht gefunden. Eine alte Regenhose lag noch irgendwo herum und so habe ich sie mir geschnappt und gehofft, dass ich sie nicht brauchen werde…

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Kurz unterhalb der Passhöhe treffen mich dann sogar einige Hagelkörner, es ist erschreckend. Vor einer Stunde habe ich noch bei 37°C in der Sommerhitze gelitten, nun friere ich bei 14°C. An einer kleinen Holzhütte stehen einige Motorräder. Ich halte ebenfalls kurz an um mich etwas unterzustellen. In der Hütte treffe ich dann einen Biker aus Österreich der gemeinsam mit mir die Grenze zur Schweiz passiert hat. Wir sind eine ganze Weile zusammen durch die Schweiz gefahren. Aber er war so zügig unterwegs, dass ich mir irgendwann arge Sorgen um meinen Führerschein machen musste. So habe ich ihn dann ziehen lassen. Und wie das Leben so spielt, runde 100 Kilometer später treffen wir uns hier in einer kleinen Holzhütte wieder.

Wir halten einen kurzen Plausch, er hat die Grand Route des Alpes geplant. Keine schlechte Idee!! Ein weiter Biker mit Kennzeichen aus Graubünden checkt das Wetter auf seinem Smartphone. Es sieht nicht gut aus. Wer dieses Gewitter komplett abwarten will muss sicher noch 2-3 Stunden in dieser kleinen Holzhütte herumstehen. Ich habe nur noch runde 50 Kilometer vor mir, also fahre ich schließlich trotz des anhaltenden Regens los.

Als ich eine Stunde später in Tiefenchastel eintreffe hin ich durch und durch nass. Das tolle Imprägnier-Spay aus dem Motorradzubehör hat nahezu nichts bewirkt. Einzig meine Hose ist wegen der Regenhose noch trocken. Im Hotel verlängere ich meinen Aufenthalt gleich von einem auf drei Tage, denn es soll am Wochenende erneut schwere Gewitter geben.

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Nachdem ich mich umgezogen habe, mache ich mich auf den Weg zu meiner Foto-Freundin Patricia. Wir kennen uns nun schon seit mehr als 10 Jahren, haben uns aber noch nie live gesehen. Gemeinsam fahren wir mit ihrem Auto auf die Muttenalm hinauf, die unglaublich malerisch gelegen ist. In den wenigen Häusern in Obermutten leben ganze fünf (!!) Familien während des gesamten Jahres. Es gibt sogar ein sehr schönes Gasthaus und Fremdenzimmer werden hier auch vermietet. Das ist die echte Schweiz, das ist genau das was ich hier schon so lange gesucht habe. Ohne Patricia wäre ich niemals diese engen steilen Straßen hinaufgefahren.

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Als ich später zurück im Hotel bin, habe ich einen grandiosen Tag hinter mir. Es könnte der bislang schönste Tag dieser Reise gewesen sein. Die Landschaft die ich heute gesehen habe war einfach nur atemberaubend und wunderschön. Ich bin mehr als gespannt welche Asse meine Schweizer Freunde in den kommenden Tagen noch aus dem Ärmel zaubern werden!

Das Buch zur Reise

Mein Buch zu dieser Reise gibt es bei amazon.de als Kindle eBook zu kaufen. Es hat 573 Seiten und 200 farbige Fotos und Karten.

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