Mit dem Motorrad durch die Camargue

St.Gilles-Perpignan-Garmin-Basecamp-Map

Am Vorabend bin ich mehr oder weniger zufällig im Hotel Les Cabanettes in der Nähe des Ortes St. Gilles gelandet. Dieses Hotel ist schon etwas älter und hat eine sehr eigenwillige Struktur. Aus der Luft kann man dies sehr schön erkennen. Die Zimmer sind in zwei verschachtelten Bögen angeordnet. Der Pool sieht aus wie eine Linse und gleich daneben im „kleinen Bogen“ sind das Restaurant und die Rezeption. Das Interieur ist ziemlich alt, aber sauber und in ordentlichem Zustand.

Hotel-Les-Cabanettes

Nachdem mich beim abendlichen Bloggen auf der Veranda und auch später im Zimmer die Moskitos hart rangenommen und schmerzhaft zugerichtet haben, gibt es am Morgen um etwa 7:45 auf der Veranda ein ganz tolles Frühstück. Später packe ich alles zusammen und will eigentlich los, als mir die Idee kommt schnell ein Ziel des Tages in mein TomTom Uran Rider einzugeben. Ich würde gern wissen wie weit es bis nach Barcelona ist. Aber Barcelona liegt in Spanien und dazu muss ich erst einmal Spanien als Land eingeben. Wie ich mich jedoch drehe und wende, auf meinem TomTom gibt es Spanien als Land einfach nicht. Das ist höchst seltsam und es dauert eine Weile bis ich verstanden habe, dass in meinem TomTom Urban Rider das Kartenmaterial „Zentral  Europa“ installiert ist. Spanien, Portugal und die Kanaren sind darin leider NICHT enthalten.

Ich kann genau bis zur Hälfte der Pyrenäen navigieren und südlich davon ist nur noch ein großes leeres „Etwas“. Mein Motorrad ist schon startklar, trotzdem hole ich schnell mein kleines MacBook Air aus dem rechten Koffer. Oh Mist, TomTom Home ist dort noch nicht installiert. Aber das geht ja schnell, hoffe ich jedenfalls. Die Internet-Anbindung des Hotels ist so langsam, dass der Download von TomTom Home fast 10 Minuten benötigt. Als es endlich installiert ist, geht es aber erst richtig los. Das Kartenmaterial für Spanien, Portugal und die Kanaren muss man separat zum Preis von 27,97 Euro erwerben, 347MB downloaden und auf seinem TomTom installieren.

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Zähneknirschend kaufe ich das fehlende Kartenmaterial und warte mehr als eine Stunde bis der Download endlich abgeschlossen ist.

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Als endlich alles fertig ist staune ich nicht schlecht, dass ich Barcelona, Bilbao oder Lissabon immer noch nicht als Ziel eingeben kann. Nachdem ich eine Weile mein TomTom „untersucht“ habe weiß ich, dass man zwischen den beiden auf dem Gerät installierten Karten umschalten muss. Will man über die Grenze zwischen den Karten navigieren, also sich in Bereichen bewegen die sich auf beide Karten beziehen, so geht das nicht. Man muss also bis an die Spanische Grenze fahren, anzahlten, die Karte umschalten und sein Ziel in Spanien neu eingeben. Noch umständlicher hätte man es kaum noch machen können…

Als ich endlich losfahren kann ist es schon nach 11 Uhr. Auf den ersten Kilometern ist es noch sehr angenehm, die Sonne lacht und der Bordcomputer zeigt lässige 28,5°C an. So macht mir das richtig Spaß. Auf zumeist wenig befahrenen Landstraßen geht es in Richtung Westen. Mein Ziel ist Perpignan, das „Tor zu den Pyrenäen„.

Während ich die Fahrt noch genieße, klettert das Thermometer unaufhörlich in Richtung 40°C. Mit jedem Kilometer wird es heißer. Da tröstet es kaum, dass die Landschaft um mich herum zwar extrem flach, aber doch sehr schön ist. Überall gibt es Obststände und es werden die lokalen Produkte der „Camargue“ zum Kauf angeboten. Gern würde ich mal hier oder dort anhalten, aber ich kann jetzt eh kein Obst essen und eine Melone kann ich auch nicht transportieren. Vielleicht sollte ich mal mit einem Auto hierher kommen.

Perpignan kommt langsam aber sicher näher. Als ich den Stadtrand erreicht habe, sehe ich gleich neben der Oper das Hotel Suite Novotel.

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Ich parke direkt vor dem Eingang und frage ob ein Zimmer frei ist. Ich habe Glück und für zwei Nächte inkl. Frühstück und Steuern werden 217,- Euro fällig. Aber nach der Schwitzerei auf dem Motorrad ist mir fast alles egal. Ich nehme das Zimmer und ich bekomme letztlich sogar eine Suite mit ganz brauchbarem Ausblick in der obersten Etage. Die Suite ist supercool eingerichtet. Es gibt eine kleine Küche, eine Wanne, eine Dusche und vor allem eine sehr geile funktionierende Klimaanlage. Whoo, als ich das Zimmer betrete sind es gerade mal 21°C, ich fühle mich wie im Paradies.

 

Erst als ich später mein Motorrad um die Ecke parke wird mir klar, dass sich hier zwei Hotels ein Gebäude sind. Ich habe versehentlich den „teuren Eingang“ erwischt. Wäre ich einfach nur um die Ecke gegangen, so hätte ich ein Zimmer zum halben Preis bekommen. Allerdings sind diese Zimmer winzig klein, man bekommt im Leben eben immer nur das wofür man auch bezahlt hat.

Später gehe ich noch ein wenig in der schönen Innenstadt von Perpignan spazieren und genieße das herrlich mediterrane Flair dieser tollen Stadt die einst die Hauptstadt des Königreichs Mallorca war!

Wegen der teilweise krassen Hitze habe ich es heute unterwegs nicht geschafft anzuhalten um einige schöne Fotos zu schießen. Aber die einzigartige Landschaft der Camargue wecken in mir den Wunsch irgendwann im Frühling wieder einmal hierher zu kommen. Auch wird mir Geruch dieses Landstrichs, eine einzigartige Mischung aus Meer und Landwirtschaft,  noch lange in der Nase bleiben.

Hier habe ich einige Impressionen die ich während der Fahrt mit meinen GoPro Kameras aufgenommen habe. Die GoPro 4 war dabei am „Bug“ meines Motorrades montiert und mit einem 8x Graufilter bestückt. So konnte ich trotz des hellen Lichts Belichtungszeiten von etwa 1/30s erzielen. Bei Geschwindigkeiten zwischen 50 und 100 km/h ergibt sich dann eine sehr schöne Bewegungsunschärfe. Das aufgezeichnete Videomaterial sieht schön „flüssig“ aus und lässt sich sehr gut komprimieren, so dass die kamerainternen Algorithmen, die für die Komprimierung des Bildmaterials in das MP4 Dateiformat zuständig sind, leichtes Spiel haben.

Im Cockpit war meine GoPro 3+ Black Edition montiert. Diese Kamera hatte ich im Frühling 2014 für meine große USA Reise gekauft. Leider hat sie während der Reise  im wesentlichen unscharfes Videomaterial geliefert, weil das Objektiv nicht korrekt fokussiert war und ich dies erst viel zu spät bemerkt hatte. Nach der USA Reise habe ich dieses Kamera mit etwas Gewalt geöffnet und das Objektiv mit einer einfachen Kombizange in die korrekte Position gebracht. Nun liefert sie schärfe Ergebnisse als meine neue GoPro 4 Black Edition. Kaum zu glauben, aber tatsächlich wahr!

Vor dem Unterwassergehäuse dieser Kamera hatte ich einst einen Graufilter, der mir leider beim epischen Fail auf der Solid-Brücke im Albulatal samt Kamera, Digitalrückteil und 64 GB Sandig Speicherkarte „abhanden“ gekommen ist. Somit zeigen die Bilder aus dem Cockpit auch bei annähernd 100 km/h fast keine Bewegungsunschärfe. Das das Videomaterial ohne Graufilter leider kaum zu gebrauchen wäre, habe ich mich die Kamera mit einem Intervall von ca. 5s viele hundert Fotos aufnehmen lassen.

Bei ihrem ersten Besuch auf Teneriffa hat mir meine Freundin Sandra einen neuen Graufilter mitgebracht. So musste ich mich nur etwa drei Wochen lang mit einem einzigen Graufilter für zwei Kamera begnügen.

Hier sieht man sehr schön die Wirkung des 8x Graufilters bei etwas höheren Geschwindigkeiten. Das Bild habe ich aus seiner Videosequenz extrahiert, die ich mit meiner GoPro 4 Black Edition und dem 8x Graufilter aufgenommen habe.

Das Buch zur Reise

Mein Buch zu diesem großen Abenteuer gibt es bei amazon.de als Kindle eBook zu kaufen. Es hat 573 Seiten und 200 farbige Fotos und Karten.

Bis zum 8. Dezember ist es für nur 2,99 Euro erhältlich.

100DaysOfFreedomCover

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