„Welche Kanareninsel ist die Schönste?“ Diese Frage habe ich in den letzten Monaten oft gehört und habe es mich auch schon selbst gefragt. Nachdem ich während der vergangenen Monate Teneriffa, La Palma, El Hierro, La Gomera und Gran Canaria intensiv mit dem Motorrad erkundet habe, muss ich sagen, dass alle diese Inseln sehr reizvoll sind. Jede für sich hat ihre schönen Seiten und unterscheidet sich deutlich von den anderen Inseln. Als Biker, haben mir El Hierro und La Gomera bislang den meisten Spaß bereitet. Es gibt extrem wenig Verkehr und die Straßen sind meist in sehr gutem Zustand und oft geradezu abenteuerlich kurvenreich. Als Fotograf sind alle Inseln meine Favoriten, jede für sich ist ganz wundervoll. Allerdings stehen mit Fuerteventura und Lanzarote noch zwei sehr große Inseln auf meiner Agenda und beide habe ich zuvor noch nicht besucht. Daher ist die Vorfreude bereits jetzt schon riesengroß.
Aber zurück zu dem was ich in den letzten Monaten gesehen habe: La Gomera ist deutlich größer als El Hierro und daher gibt es mehr Straßen die man erkunden kann. Dies liegt auch an den sehr unterschiedlichen Topografien der Inseln. El Hierro ist ein „massiver fester Klotz“ mit einer schönen Hochebene. Tiefe Schluchten sucht man hier vergeblich. Damit fährt man im wesentlichen an den Hängen dieses „Brockens“ herum oder oben drüber hinweg. Auf La Gomera ist es grundsätzlich anders, hier gibt es extrem viel tiefe Schluchten und das Straßennetz ist daher sehr vielfältig. Auch hat man immer wieder schöne neue Perspektiven auf gegenüberliegende Felswände, während man auf El Hierro fast überall entweder Felsen oder das Meer sehen kann.
Die Fährverbindungen zwischen den Inseln sind gut und relativ erschwinglich. Man kann sehr einfach von Los Christianos im Süden Teneriffas nach El Hierro oder La Gomera übersetzen. Hier haben es mir die extrem coolen Schnellfähren von FRED OLSEN wegen ihres abgefahrenen Designs sehr angetan. Besonders die Fähre die nach La Gomera fährt ist wirklich schnittiges cooles Ding.
La Palma ganz im Nordwesten, hat mit der Caldera de Taburiente einen gewaltigen Krater zu bieten, der wie so vieles auf den Kanaren einzigartig ist. Diese Insel hat nur wenige Autobahnkilometer zu bieten, die Mehrzahl der Straßen ist eng, kurvenreich mit überwiegend gutem Asphalt.
Teneriffa ist die Insel der Superlative. Hier leben die meisten Menschen, hier gibt es die höchsten Berge, die größten Wälder und und und… Als Biker ist Teneriffa der Kracher überhaupt. Das ganz Jahr über kann man hier mit dem Motorrad großen Spaß haben. Hoch oben in den Bergen schnell es jedoch in den ersten Monaten des Jahres gelegentlich. Oberhalb von ca. 1.500 Metern kann es dann ungemütlich und rutschig werden. Aber die Insel ist groß und es bleiben noch immer viele schöne Straßen die das Bikerherz schneller schlagen lassen.
Gran Canaria ist die zweitgrößte Insel der Kanaren und hat eine wundervolle Bergwelt zu bieten. Man kann hier stunden lang mit dem Mietwagen durch die Berge fahren und findet wegen der irre vielen Kurven immer wieder neue Perspektiven. Allerdings sollten die Beifahrer einen sehr robusten Magen haben! Nicht selten sieht man Touristen die sich am Straßenrand übergeben müssen, weil sie Kurven in dieser Anzahl einfach nicht gewohnt sind.
Ich selbst kenne Gran Canaria von früheren Besuchen recht gut und kommt schnell so etwas wie ein „Heimatgefühl“ auf. Es war ein wenig wie ein „Hach, ich bin wieder da…“ und das ist richtig gut!
Heute will ich mal schauen wie sich Maspalomas in den letzten 10 Jahren verändert hat. Am Morgen geht es mir aber gar nicht gut, der Kopf tut höllisch weh und ich habe das Gefühl krank zu werden. Aber nach zwei Parazetamol geht es am Nachmittag schon wieder besser. Als die Sonne langsam tief steht entschließe ich doch noch loszufahren. Zunächst muss ich mir eine Tankstelle suchen. Mit dem TomTom ist es kein Problem. Im Gegensatz zu meinen Erfahrungen auf São Miguel finde ich auf Anhieb eine Tankstelle die nur 2,7 km entfernt ist. Das Benzin ist hier ein wenig teurer, der Liter Super 98 kostet aktuell 1,03 Euro. Verglichen mit dem spanischen Festland oder gar den deutschen Preisen ist es immer noch sensationell preiswert.
Nach einigen „Schlenkern“ lande ich am westlichen Teil der Promenade von Maspalomas. Hier ist nicht mehr viel los und man kann hier in Ruhe spazieren gehen und die Sonne und das Meer genießen, es ist wunderschön.
Nach einem kleinen Spaziergang fahre ich weiter zum RIU Hotel das östlich des Golfplatzes und der kleine Lagune gelegen ist. Dort kann man sehr schön an den riesigen Dünen entlang wandern oder auch einfach mal quer hindurch zum Meer laufen. Leider machen das sehr viele Leute, so dass man wirklich schöne Fotos eigentlich gar nicht hinbekommt, weil überall im Sand die Fußspuren der Urlauber zu sehen sind.
Nachdem ich eine Weile fotografiert habe, kommen mir die Erfahrungen meiner ersten Reise nach Gran Canaria in den Sinn. Schon damals habe ich diese Dünenlandschaft als „spröde“ aus der Sicht eines Fotografen empfunden. Man kann sich nicht einfach irgendwo hinstellen und bekommt sofort ein schönes Foto. Wer hier ein echt gutes Foto schießen will, der muss mit der Kamera in den Sand und der muss lange suchen und auf gutes Licht warten. Nur in den sehr frühen Morgenstunden hat der Wind die Fußspuren der Touristen verweht. Fotos wie aus einer anderen Welt sind dann durchaus möglich, aber der Preis ist eine kurze Nachtruhe. Außerdem braucht man viel Wind in der Nacht und ruhiges Wetter am Morgen. Stürmt es am Morgen weiter, ist schnell die schöne neue Kamera ruiniert.
Ich selbst bin heute viel zu spät aufgestanden und habe auch keine Lust im Sand herum zu krabbeln. Außerdem bin ich mit meinem großen Tankrucksack unterwegs, damit macht das eh keinen Spaß.
Die Wolkendecke über den Bergen sieht außerdem mehr als bedrohlich aus. Ich habe irgendwann große Sorge, dass ein neues Unwetter durchziehen könnte. Und so bin ich etwa 30 Minuten vor Sonnenuntergang schon wieder im Hotel. Am Pool halte ich meine Kamera noch nach an die Wasseroberfläche des Pools und bin erneut verzückt vom Klappdisplay der Fuji X-T1. Damit sind solche Fotos eine reine Freude!
Für den nächsten Tag habe ich mir vorgenommen mal in Las Palmas nach der Werkstatt zu schauen und mit anzusehen wo der Flughafen ist und wo meine Freundin Sandra am Samstag ankommen wird.
Eine ausgiebige Fotosession noch vor Sonnenaufgang, in den Dünen von Maspalomas, habe ich inzwischen abgeschrieben. Ich muss hier eh bald mal wieder hin 🙂
Pressemeldung des Tages (Kanarenexpress):
Gran Canaria – Las Palmas – 20. November – Sturzregen mit über 60 Litern Wasser pro Quadratmeter überflutete Straßen, sodass es zu zahlreichen Überschwemmungen kam. Der Flughafen ist ebenfalls betroffen. Einige Flüge mussten wegen schlechter Sicht und Aquaplaning nach Teneriffa und Fuerteventura umgeleitet werden. Die sonst trockenen Barrancos sind voller Wasser und es bildeten sich Wasserfälle in den Schluchten. Auf den Straßen entstanden Staus aufgrund von Unfällen, die ebenfalls durch Aquaplaning verursacht wurden und Regen, der sich gestaut hatte. Die GC-2 war kurzzeitig wegen eines Erdrutsches und Steinen auf der Straße gesperrt. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr und Polizei sind im ständigen Einsatz und scheinen mit der Situation teils überfordert. Es ist mit weiteren Erdrutschen und herabstürzenden Felsbrocken zu rechnen. Wann sich die Situation beruhigt, ist noch unklar.
Gran Canaria – Las Palmas – 21. November – Die Aufräumarbeiten haben in der Nacht begonnen, doch es muss mit weiteren Straßensperren gerechnet werden. Bisher sind die GC-75 von Moya in Richtung Pagador, die GC-292 aus Cenobio in Richtung Guía und die GC-231 im Barranco Agaete sowie zwischen Agaete und Guía streckenweise geschlossen. In der Stadt Las Palmas sind die Straßen Camino Viejo del Cordón und Capitán Eliseo López Orduña für den Verkehr gesperrt. In einigen Stadtteilen sind die Ampeln außer Betrieb. Entgegen aller Gerüchte wird der Unterricht in den Schulen nicht ausfallen. Es werden weitere Niederschläge erwartet.
Das Buch zum Abenteuer
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Mein Buch „200 Days of Freedom“ schließt diese lange Fotoreise nach 200 Tagen ab und ist nun ebenfalls bei amazon als Kindle eBook zum Preis von 4,99 Euro verfügbar. In diesem zweiten Teil geht es von Teneriffa durch Südspanien über Mallorca, die Route de Grandes Alpes und die Schweiz zurück nach Deutschland.
Für alle die gern selbst mit ihrem Motorrad auf die Kanaren reisen wollen, habe ich ein Reiseratgeber geschrieben. Dieses Buch kann zum Preis von nur 1,99 Euro bei amazon.de als E-Book für den Kindle eReader oder die Kindle Lese-App gekauft werden.