Es ist Samstag, das Wetter ist grandios. Aufstehen, duschen, schnell frühstücken, kurz vor 9h sind wir schon unterwegs. Es soll an der Sieg entlang gehen, vielleicht durch das Brohltal? Wirklich geplant ist nichts, aber wir haben das TomTom Rider dabei. Bei Hennef Ost verlassen wir die A560 und biegen nach links auf die B478 ab. Es geht durch das Brohltal bis zur ersten Tankstelle. Sandra hat mit der weißen BMW wieder mehr Sprit verbraucht als ich, kann das sein? Die Mopeds sind bis auf die Farbe identisch. Allerdings schaltet Sandra in der Regel alle Gänge so durch wie sich das eigentlich gehört. Ich fahre oft im 1. Gang an und schalte dann gleich in den 3. Gang. Aber 60 km/h dann sofort in den 6. Gang. Ob das der Grund ist, oder ob ich einfach ein wenig mehr Sprit in den Tank einfülle? Jedenfalls zeigt mein Bordcomputer oft eine „Restlaufzeit“ von etwa 100 Kilometern an, wenn Sandra auf der weißen BMW noch etwa 50 Kilometer „im Tank“ hat. Das ist schon seltsam…
Aber heute soll uns das egal sein, wir tanken beide Mopeds voll. Super Plus kommt hinein, damit laufen sie einfach besser, aber das ist auch inzwischen eine wirklich teurer Spaß. Die K1200 brauchen bei unserer doch ziemlich gemäßigten Fahrweise zwischen 5 und 5,5 Litern auf 100 Kilometern. Das erscheint zunächst erst einmal viel. Beide Motorräder brauchen zusammen also zwischen 10 und 11 Liter. Wenn man aber bedenkt, dass sie zusammen 326PS haben, so ist das eigentlich auch schon wieder ok. Ein aktueller BMW 330ci hat 271PS und braucht kombiniert auch etwa 11 Liter/100km.
Nach unserem Tankstopp geht es weiter. Der Bordcomputer verheißt uns nun wieder etwa 350 Kilometer „Restlaufzeit“, das beruhigt nicht nur Sandras Nerven. Ein paar Meter nach der Tankstelle halten wir kurz an und ich gebe einfach mal Siegen als Ziel ein, als Routenführungsoption wähle ich „Kurvenreiche Strecke“. Dann geht es los, gleich nach der Tankstelle sagt das TomTom eine kurvenreiche Landstraße an. Also Blinker rechts und los geht der Spaß. Bis kurz vor Siegen geht das dann so weiter. Das TomTom führt uns auf verschlungenen Pfaden durch wundervolle Landschaften. Leider sind viele der Straßen nach dem strengen Winter in schlechtem Zustand. Blöd wird es, wenn hinter uns ein Autofahrer glaubt mal zeigen zu müssen, dass er mit seiner Kiste besonders dicht auffahren kann, während wir uns zwischen teilweise abenteuerlich tiefen Schlaglöchern hindurch schlängeln. Da gibt es dann Augenblicke, da möchte ich einfach mal mitten auf der Straße das Motorrad anhalten, absteigen und den hirnlosen „Lenkern“ eine kräftige Beule in die Türe treten. Aber ich habe ein gute Erziehung genossen, bin überaus friedfertig und scheue die anschließende Diskussion mit meiner Haftpflichtversicherung…
In Siegen angekommen sind wir überrascht wie schön, aber auch bergig diese Stadt gelegen ist. Direkt in der Innenstadt ist die Mehrzahl der Parkpläze entweder belegt oder so schräg, dass wir die Motorräder nicht wirklich sicher abstellen können. Aber nach einer längeren Suche finden wir dann doch noch eine offizielle „ordentliche“ Parklücke. Sandra geht kurz bei Rossmann einkaufen und danach finden wir auf der Terrasse eines kleinen Bistros tatsächlich einen freien Tisch mit Blick auf den Wochenmarkt. Schön ist es hier!
Hier ist ein Foto dies netten Bistros:
Für den Heimweg wünscht sich Sandra dann gut geteerte Straßen ohne Schlaglöcher und ohne Idioten die ständig dicht auffahren müssen. Ich wähle die Routenführungsoption „Autobahn vermeiden“. So fahren wir auf gut ausgebauten Bundesstraßen und müssen nicht ständig mörderische Schlaglöcher umfahren. Als wir wieder im Brohltal sind übernimmt Sandra mal die Führung. Das ist leider sehr selten und ich bin immer ganz froh, wenn ich sie im Blick habe. So muss ich nicht ständig im Spiegel schauen wer da gerade wieder von hinten drängelt. Und es macht Spaß Sandra anzuschauen wie sie um die Kurven flitzt und auch schon mal die 163 PS mobilisiert und gleich eine ganze Autokolonne überholt.
Daheim in Bonn schaue ich im Programm „My Tracks“ auf dem HTC Desire nach was wir denn so gefahren sind:
- Enfernung – 208 Kilometer
- Max. Geschwindigkeit: 204,30 km/h
- Durschnittsgeschwindigkeit: 60,32 km/h
- Zeit in Bewegung: 3h27
- Gesamtzeit: 4h55
Danach sind wir ziemlich erledigt und freuen uns auf das Sofa. Und es gibt auch noch ein Blue Ray – wir versuchen uns ein zweites Mal an „
John Boorman’s Excalibur“ Es ist ein alter Phantasy-Streifen aus dem Jahr 1981. Es gibt ein paar bekannte Gesichter wie bspw. Helen Mirren oder Gabriel Byrne zu sehen. Der Film ist echt schwer in die Jahre gekommen und einige der Action-Szenen wirken aus heutiger Sicht fast ein wenig albern. Aber ich bin doch beeindruckt von einige Stilmitteln die John Boorman in diesem Film verwendet hat. Ganz krass fallen mir die grünen Scheinwerfer auf mit denen Boorman praktisch alle Szenen die in einem Wald spielen in unwirklich grünes Licht getaucht hat. Dann gibt es einige wenige Überblendungen die man heute mit geilen CGI-Tricks umsetzen würde. Aber es ist irgendwie ganz nett mal zu sehen, wie man das „früher“ gemacht hat. Witzig auch die blitzblanken Rüstungen der Ritter in denen sich die krassen bunten Scheinwerfer spiegeln. Oder die Burg Camelot die man nie komplett und aus der Nähe zu sehen bekommt. In vielen Einstellungen sieht es aus, als wären die Burgzinnen aus Sperrholz zusammen genagelt und danach mit Alufolie beklebt worden. Alles irgendwie ganz witzig und wenn man bedenkt, dass dieser Streifen eine ganze Riege von Phantasy-Filmemachern beeinflusst hat, ist es auch egal, dass der Ton nur in Mono ist.
Hier ist unsere Runde in der Google-Earth-Ansicht:
Am Sonntag geht es dann weiter mit dem schönen Wetter. Wieder sind wir kurz nach 9h unterwegs. Diesmal geht es am Rhein entlang nach Süden. Bei Brohl Lützing biegen wir von der B9 in Richtung Maria Laach ab. Die Straße ist toll, die Landschaft wunderbar und das Feeling einfach gut. Während wir am Kloster Maria Laach vorbei fahren muss ich an die E-Mail von Angenie und Peter denken. Hier hätten Sie sicher großen Spaß mit ihren Mountain Bikes. Ich bin wirklich gespannt wann wir uns mal in Deutschland treffen 🙂
Eine Weile später finden wir einen kleinen Gasthof, es ist erst kurz nach 11h aber es scheint schon geöffnet zu sein. Der Chef steht vor der Türe und bittet uns die Motorräder nicht auf dem Gehweg abzustellen, damit wir keine Anzeige bekommen. Es gibt einen Kaffee und einen Plausch mit ihm und einem seiner Freunde. Sein Kumpel spricht einen krassen Rheinischen-Dialekt. Ich habe echt Mühe ihn zu verstehen. Er erzählt von seiner Jugend, als er noch Motorrad gefahren ist. Wie das damals war auf dem Nürburgring und von seinen Touren durch Südfrankreich und die Alpen in Norditalien. Ich muss an die Tour mit Nina denken. Damals 1999 als es mit der alten BMW R-80 RT zwei Wochen lang über die Alpen und dann von einem norditalienischen See zum nächsten ging. Am Largo del Garda haben wir mehrere Tage verbracht und ich muss bis heute oft an die großartige Landschaft und die grandiosen Berge denken. Irgendwann möchte ich da mal wieder hin. Ob es vielleicht in diesem Jahr klappt??
In der Nähe von Adenau füllen wir dann mal wieder die Tanks unserer BMWs auf. Diesmal tanken wir 102 Oktan Sprit – Weltmeister-Benzin – mal sehen ob die weiße BMW damit besser läuft. Sandra sagt sie würde bei niedrigen Geschwindigkeiten und niedrigen Drehzahlen oft ziemlich „stottern“ – mal sehen ob es am Sprit liegt. Dieser 102 Oktansprit kostet sage und schreibe 1.79 Euro pro Liter. Nach dem die blaue BMW voll ist gebe ich Sandra die Zapfpistole in die Hand. Als die weiße BMW auch voll ist stehe ich an der Kasse um zu bezahlen. Der Tankwart traut seinen Augen nicht. Dass so viel Sprit in nur ein Motorrad passen soll kann er kaum glauben. Er kann Sandra hinter der großen Zapfanlage nicht sehen und ist dann beruhigt, dass es doch zwei Motorräder sind die wir gerade für über 50 Euro betankt haben.
Nach den vielen Kurven und Spitzkehren schmerzt Sandra das linke Handgelenk. Wir beschließen einfach die Straße in Richtung Norden zu fahren und beim Café Fahrtwind eine kleine Pause zu machen. Dort lernen wir dann einen jungen Soldaten aus Euskirchen kennen, der davon träumt eine Weile an einem Fliegerhorst der Bundeswehr in den USA stationiert zu sein. Sandra und ich erzählen ihm eine Menge von unseren Erlebnissen in den USA. Dann brechen wir wieder auf. Kurz vor Bonn nehme ich dann mal eine etwas andere Route und bin ganz überraschst, als wir gegenüber von Unkel den Rhein erreichen. Das ist einen kleinen Fotostopp wert!
Daheim gibt es die zweite Hälfte unserer „Garbanzas“ die Sandra am Samstag gekocht hat. Beim Einkaufen kam es mir am Freitag kurzfristig in den Sinn, dieser kanarische Kichererbsen-Eintopf wäre mal wieder große Klasse! Und als ich dann im Supermarkt auch noch die Shorizo finde, ist es eigentlich schon geritzt…
Später am Nachmittag geht es dann nach Bonn Bad Godesberg. Es steht ein 3D Film auf dem Programm. Die Karten haben wir schon bei einem kurzen Zwischenstopp mit dem Motorrad abgeholt – es gibt THOR.
Am Donnerstag habe ich im Auto auf dem Heimweg eine Filmkritik gehört. Regie hat
Kenneth Branagh geführt und er soll seine Arbeit gar nicht schlecht gemacht haben. Ich mag diesen Typen sehr gern und erinnere mich immer wieder gern an seine Rolle in „Wild Wild West“. Also bin ich gespannt auf den Film. Es gibt Desperados und Popkorn! Das passt zu diesem Film wirklich ganz ausgezeichnet 🙂 Der Film ist wie im Radio beschrieben, eine typische Comic-Verfilmung. Auf Hochglanz polierte Action, bei der die Trick-Effekte die Hauptrolle spielen. Während des Films muss ich immer wieder an „John Boorman’s Excalibur“ denken und bin wirklich beeindruckt wie sich die Filmwelt doch in den letzten 30 Jahren weiterentwickelt hat. Ok, die Filme sind nicht zwangsläufig besser geworden, aber es sieht inzwischen doch alles irgendwie cooler aus.
Nach dem Kino gibt es eine Pizza im Bistro gegenüber des Kinos. Wir setzen noch einmal unsere albernen 3D Brillen auf und machen ein paar Fotos mit meinem HTC-Telefon. Echt „Nerdig“ sieht das aus 🙂
Als ich dann später diesen Post schreibe gibt es „Batman – The Dark Knight“ – auch coole Trickeffekte, ich denke wieder an den alten Excalibur. Irgendwie fand ich ihn gar nicht so schlecht – vielleicht gerade weil es keine CGI-Tricks gab…
Und zuletzt noch unsere heutige Runde aus der Vogelperspektive:
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