Kaum zurück wird die neue D7000 erst einmal unter die Lupe genommen. In der Verpackung findet sich ein Ladegerät, ein Akku, ein Tragegurt und die Kamera selbst. Der Akku kommt erst einmal für ein paar Stunden in das Ladegerät, die Speicherkarten hat Herr Severin versehentlich auf dem Tresen liegen lassen. Also kurz anrufen, er schickt sie mir mit der Post. Aber ich habe noch eine 16-GB Micro SD-Karte, die ursprünglich in meinem HTC Desire gesteckt hat. Mit einem kleinen Adapter passt sie prima in die D7000. Beim ersten Einschalten muss man wie gewohnt die Sprache wählen, die Uhr einstellen usw. Danach gehe ich kurz die Menüpunkte durch und möchte als Default für die Dateinamen D7000 einstellen, damit die Bilddateien D7000_0001.nef heißen. Aber das ist zu lang, es sind nur drei Zeichen möglich – also nehme ich D70 – das klingt so seltsam vertraut 🙂 Später fällt mir dann auf, dass ich scheinbar den Bildzähler aus Versehen auf irgendwas über 5158 eingestellt habe. So heißt mein erstes Bild dann auch gleich D70_5158.nef – ein wenig verwirrt mich das schon… Ob die Kamera schon mal ausgepackt war? Ein Vorführmodell?? Hm…
Egal, die neue D7000 fühlt sich gut an, auf den ersten Blick erinnert sie sehr an die D300, sie ist aber ein wenig kleiner. Die Augenmuschel und mein Winkelsucher sind austauschbar, das passt prima. Der Zusatzknopf mit dem ich bei der D300 immer das Bracketing einschalte ist jetzt an anderer Stelle, er hat seine Position mit dem Knopf für das probeweise Schließen der Blende getauscht. Das Rädchen links oben ist jetzt ein wenig komplexer, die D7000 hat nun Motivprogramme. Eigentlich mag ich die nicht, aber egal. Irgendwie fehlt mir der Batteriegriff. Ist schon blöd, da habe ich den MB-D300 und er passt nur an die D300 und die D700. Aber das ist sicher alles Absicht der Konstrukteure, denn das schafft neue Umsätze… Auch die Batterie hat mal wieder ein anderes Format. Inzwischen habe ich einen Zoo verschiedener Ladegeräte, Nikon F2, F3, F5, D2x, D300, P7000, D7000 – hört das denn nie auf? Am Hebel für den Autofokus fehlt mir die Unterscheidung zwischen S und C. Ich nutze das sehr ob um schnell zwischen kontinuierlichem Autofokus für bewegte Objekte (C) und einfachem Autofokus (S) für statische Motive umzuschalten. Die D7000 kennt nur Ein und Aus – schade eigentlich. Diese Umschaltung erfolgt nun unter der Haube, wenn man bspw. vom Portrait-Programm zum Sport-Programm wechselt. Wie gesagt, das brauche ich nicht und ich mag es auch nicht, weil die Kamera dann nur JPGs schießt. Für mich als RAW-Shooter sind diese ganzen Szenenprogramme eher eine Behinderung als eine Bereicherung.
Aber egal, darum geht es jetzt nicht – Ich setze mal das neue 14mm Objektiv an die D7000 und das SB-900 samt Yoghurtbecher oben drauf. Damit knipse ich mal aus Spaß ein Bild, das ich vor 11 Jahren gemalt habe – wie schnell doch die Zeit vergeht…
Anschließend öffne ich das RAW-Bild mit Nikon Capture NX 2.2.6 – das klappt prima! Ein Versuch mit Photoshop CS4 schlägt jedoch prompt fehl. Hier brauche ich ein Update. In Nikon Capture korrigiere ich kurz Weißabgleich und Randabschattungen die beim Blitzen mit dieser extrem kurzen Brennweite trotz des Yoghurtbechers kaum zu vermeiden sind. Danach wird das Bild mit Photoshop geöffnet. Nun versuche ich mal ob sich die sehr ausgeprägt tonnenförmige Verzeichnung korrigieren lässt. Schwierig wird es immer, wenn eine Verzeichnung nicht gleichmäßig, sondern wellenförmig ist. Dieses Objektiv verzeichnet recht linear, so lässt sie der „dicke Bauch“ ziemlich einfach in Photoshop korrigieren. Nikon Capture kann das leider nicht, weil dieses Objektiv keine CPU hat und daher in den Bilddateien keine Infos zum Objektiv abgelegt werden können.
Urteilt selbst, hier sind die beiden Varianten – einfach anklicken, dann sieht man sie in der Original-Größe.
Danach montiere ich mal das neue AF-S VR 16-85 an die D7000 und fotografiere eines meiner anderen selbst gemalten Bilder. Dieses Objektiv hat eine eingebaute CPU, daher kann die D7000 das Objektiv erkennen und diese „Erkenntnis“ an Nikon Capture weiterreichen. Damit ist Nikon Capture dann in der Lage Vignettierungen UND Verzeichnungen automatisch zu korrigieren, wenn man diese Option entsprechend einschaltet!!
Hier sind die unkorrigierte und die korrigierte Fassung des ersten Testbildes mit dem neuen AF-S VR 16-85:
Hier die Version bei der die Verzeichnung des Objektivs automatisch in Nikon Capture korrigiert wurde. Beide Bilddateien habe ich nach der Konvertierung NICHT nachbearbeitet. Alle weiteren Infos findet Ihr in den EXIF-Infos.
Wer sich die Bilder genauer anschauen möchte, klickt sie einfach an und kann sie sich dann in Originalgröße sehen. Sobald ich mehr Zeit habe, reiche ich ein paar Testreihen mit einem ISO-12233 Testchart nach.