Am 25. Dezember 2011 heißt es wieder einmal Abschied zu nehmen. Nach einem schnellen Frühstück geht es einmal rund um die Insel zum Flughafen Tenerife Sur. Hinter uns liegen 15 Tage mit Sturm, Sonne, Wolken, Meer, Gebirge, gutem Essen, kleinen Wanderungen und gemütlichen Abenden. Im Gepäck habe ich eine Festplatte mit wirklich vielen kurzen Video-Fragmenten.
Am ersten Weihnachtsfeiertag wird ausgeschlafen und danach wird jede freie Minute darauf verwendet die kurzen Fragmente zu einem halbwegs sinnvollen schönen Video zusammen zu fügen.
Als es nach fast drei Wochen fertig ist, habe ich eine 11 Gigabyte große Video-Datei auf der Festplatte. Wie kann man das im Jahr 2012 veröffentlichen? Ich entschließe mich daher eine stärker komprimierte Version zu rendern, eine MP4-Datei wäre vielleicht nicht so verkehrt. Die Voreinstellungen für den MP4-Export verheißen eine Dateigröße von 1.6GB. Zunächst rändere ich eine Minute aus dem Film um die Qualität des Ergebnisses beurteilen zu können. Es sieht recht gut aus und erscheint mit relativ kompakt. Mit diesen Settings könnte man das gesamte 35 Minuten lange Video exportieren. Etwa fünf Stunden später ist der Film dann fertig gerendert. Aber er ist immer noch wirklich groß, statt 11GB sind es jetzt 4,82GB.
Egal, ich versuche mal einen Upload in Richtung YouTube. Als Browser wähle ich Google Chrome. Google verspricht, dass dieser Browser bei Unterbrechungen der Internet-Verbindung ohne Probleme weiter machen soll. Na schauen wir mal…
Der Upload über meine Internet-Anbindung mit 16MB/s dauert satte 14 Stunden! Aber es klappt, am Morgen des 9. Januar 2012 ist das Video online, juchu!
Und hier ist es nun, mein Featurette zur letzten Reise nach Teneriffa. Die Panorama-Schwenks sind mit einer GoPro Hero HD 1080 in Full HD aufgenommen. Die Kamera war dabei auf einen Küchenwecker geklebt und hat sich ganz langsam um die eigene Achse entgegen dem Uhrzeiger-Sinn gedreht. Beschleunigt man die aufgezeichneten Videos um den Faktor 50 bis 100, so dreht es sich relativ „rund“ und die Wolken ziehen ganz wunderbar an der Kamera vorbei.
Alle „normalen“ Video-Sequenzen sind mit der Nikon D7000 in Full HD mit 23,97 B/s aufgezeichnet. Die GoPro zeichnet im PAL-Modus mit 25 B/s auf. Ganz am Ende des Videos gibt es noch eine kurze Sequenz aus der Nikon Aw-100, diese zeichnet mit 30 B/s auf. Das alles so zusammenzufügen, dass das Video dennoch „rund“ läuft und nicht ruckelt ist gar nicht so einfach, um nicht zu sagen „dass das ein Dschungel“ ist.
Fast alle verwendeten „Still-Photos“ sind mit der Nikon D700 fotografiert. An einigen Stellen bin ich leider vor der D7000 herumgesprungen, aber durch den krassen Zeitraffer sieht das sogar fast witzig aus.
Die Musik stammt aus dem Lieferumfang verschiedener Magix Produkte. Einige kleine Auszüge haben ich aus einer Royalty-Free Music-Collection verwendet. YouTube hat trotzdem Content-Treffer generiert, eine Monetarisierung des Videos scheidet damit aus. Aber das ist eh ein „Special-Interest“. Es gibt keine blanken Brüste, kein besoffenen Typen, keine Kunststückchen, niemand baut einen Unfall und ein Bein bricht sich auch niemand. Damit ist es bei YouTube ohnehin zur „Bedeutungslosigkeit“ verdammt. Die Zeitraffer-Sequenzen mit der Kamera auf dem Auto habe ich ebenfalls mit der kleinen GoPro aufgezeichnet. Die Musik dazu stammt aus der Feder von Gereon M. Hillebrand (www.gerimusic.com), der Track heißt „Driving“ – irgendwie passt er zu allen „Fahrvideos“ 🙂
Aber vielleicht gefällt es Euch gerade deshalb – ich hoffe es!
Wer Spaß an meinem kleinen „Chill-Out-Projekt“ hat, könnte es bei YouTube mal mit einem kurzen Kommentar oder dem „Daumen hoch“ honorieren. Feedback ist das Lebenselixier der Internet-Blogger, das ist bei mir nicht anders 🙂
Und nun Film ab…
Sehr schöner Film ! Großes Kompliment für diese Arbeit !
Gruß Roland
Vielen Dank für Deine lobenden Worte 🙂 Im anonymen Internet gibt es das leider viel zu selten, Die meisten Leute verstecken sich hinter komischen Pseudonymen und schreiben bei youtube und in diversen Foren Ding über die man oft nur mit dem Kopf schütteln kann. Ich bin wirklich stolz auf meine Leser und Abonnenten. Sie zeigen Niveau und Profil, das ist nicht selbstverständlich.
An dieser Stelle auch meinen Dank an alle Leser die mich im vergangenen Jahr so toll unterstützt haben. Es gab viele private Zuschriften, Tipps & Tricks und Fragen rund um das Thema Fotografie. Das hat wirklich Spaß gemacht.
Auch ist die Anzahl der Leser wirklich stark gestiegen. Von Anfangs etwa 30 Zugriffen pro Tag auf bis zu 1500 Zugriffe pro Tag. Im vergangenen Jahr sind so über 100.000 Aufrufe zusammen gekommen. Wenn dieser Trend anhält, wird es vielleicht möglich Sponsoren zu finden die mir neues Equipment man für ein paar Tage zur Verfügung stellen, so dass ich ein Video dazu machen und einen Artikel schreiben kann. Das wäre ein Traum!
An dieser Stelle vielleicht ein Aufruf an alle die das hier lesen, wenn ihr eine Interessante exotische Kamera habt, dann schickt mir doch mal Bilder davon. Vielleicht können wir gemeinsam eine kleine Reihe über extravagante Fotogeräte erstellen die an dieser Stelle eine inzwischen wirklich große Leserschaft finden.
Nochmals mein großes Dankeschön an alle „aktiven“ Leser und Kommentarschreiber!!
Grandios! Dieser Beitrag sollte definitiv nicht in den Weiten der vernetzten Welt verkümmern, sondern möglichst viele Gemüter adressieren, denen es nach Ästhetik gelüstet. Tiefe, intensive Eindrücke einer (zumeist) naturbelassenen Insel, die ans Herz gehen.
Ich wünsche dem Machwerk zahlreiche Zuseher, welche dann hoffentlich ebenso erhoben hinfort gehen, die Impressionen innerlich noch präsent haltend.
Vielen Dank, das ist das schönste Lob seit dem Start meines BLOGs – Danke!
Ich möchte mich „Lebensmelodie“ anschließen, weil ich es nicht schön in Worte fassen kann wie sie/er. Ich bin ganz begeistert von diesem Video.
Ich schaue mir nur alten so lange Videos an, weil mir meist die Zeit dazu fehlt, aber hier hätte ich wirklich was versäumt.
Lg Gabi
Hallo Ansgar,
ich bins nochmal. 🙂
Ich habe Deine Teneriffa-Video bei mir im Blog verlinkt. Ich hoffe, es stört Dich nicht.
http://baumdaemon.wordpress.com/2012/03/06/teneriffa-ein-kleiner-uberblick/
lg Gabi
Hallo Ansgar,
weißt Du vielleicht wo ich herausfinden kann mit welcher Geschwindigkeit die D7000 Daten schreiben kann? Würde mich einfach mal interessieren. Ich nutze derzeit die SanDisk Extreme SDKarten mit 45MB/s Durchsatz und frage mich ob ein Wechsel auf ExtremePro mit 90MB/s etwas bringen würde.
Hi Daniel,
schau doch mal hier:
http://www.robgalbraith.com/bins/camera_wb_multi_page.asp?cid=6007-12454
Schaut man sich diese Testreihe an, so sieht es so aus als wenn die D7000 mit etwa 30 MB/s schreiben könnte. Ich würde daher zwei Karten zu je 32 GB mit ca. 45 MB/s kaufen und die D7000 so konfigurieren, dass sie beide Karten abwechseln beschreibt. Schneller wird es mit einer extrem teuren schnelleren Karte nicht werden.
Ciao,
Ansgar