Angetestet – SHOEI GT-Air

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Bikerglück während der ersten Ausfahrt mit dem neuen SHOEI GT-Air.

Mein erster Helm war vor etwa 33 Jahren eine „Mütze“ des Herstellers LEM den es meines Wissens inzwischen nicht mehr gibt. Dieser Helm war aus Fiberglas und wog fast 2000 Gramm. Bei der Motorrad-Führerscheinprüfung gab es damals einige negative Kommentare meines Prüfers. Er sagte damals der Helm sei viel zu schwer und würde die träge Masse des Kopfes so stark erhöhen, dass man sich damit im Falle eines Auffahrunfalles schnell die Halswirbelsäule brechen könnte. Wo dieser Helm geblieben ist, das weiß ich heute leider nicht mehr, aber die Aussage des TÜV-Trüfers hat sich damals sehr eingeprägt. Bei jedem Kauf eines neuen Helms habe ich seitdem auf das Gewicht geachtet. Und tatsächlich sind die Helme im Laufe der Zeit deutlich leichter geworden. Besonders der HJC R-PHA 10, den ich im letzten Jahr gekauft habe, ist mit knapp 1200 Gramm extrem leicht. Aber dieser Helm ist auch extrem laut, zumindest auf meiner alten BMW mit der ich aktuell viel südlich von Mainz unterwegs bin.

Daheim in Bonn habe ich einen Schuberth S1 Pro sowie einen SHOEI XR-1100 zur Auswahl. Der Schuberth ist nach 6 Jahren ziemlich in die Jahre gekommen. Hier und da löst sich die Dichtung am Visier, es zieht damit manchmal etwas auf die Augen. Am Visier selbst ist mir jetzt schon zweimal während einer Tour eine kleine „Plastiknase“ abgebrochen. Das hat dazu geführt, dass sich das Visier beim Öffnen einseitig aus der Verriegelung gelöst hat. Also anhalten, Helm abnehmen, Visier wieder „rein fummeln“ und danach möglichst nicht mehr komplett öffnen, sonst springt es wieder heraus.

Wegen der Schwächen des Schuberth S1 Pro habe ich mir im vorletzten Jahr einen SHOEI XR-1100 gekauft. Dieser hat kein integriertes Sonnenvisier, aber es gibt ein einzigartiges Visier mit einem getönten Verlauf und das ist ziemlich genial. Auch ist die Aerodynamik des XR-1100 wirklich top. Während der Schuberth S1 Pro bei etwa 150 Km/h schnell beginnt zu pendeln, liegt der SHOEI XR-1100 ganz ruhig im Wind. Doch auch die Geräuschkulisse im XR-1100 ist sehr laut. Besonders wenn man im Hochsommer noch die vier Belüftungen öffnet beginnt dieser Helm zu pfeifen, dass man es kaum ertragen kann.

Aktuell habe ich also für Fahrten rund um Bonn auf meiner BMW K1200R Sport einen Schuberth S1 Pro und einen SHOEI XR-1100 zur Verfügung. Für die Ausritte nach Feierabend rund um Mainz auf der alten BMW K1200RS bislang einen HJC R-PHA 10.

Wirklich rundum glücklich war ich bislang mit keinem dieser Helme. Entweder sind sie laut, oder sie pendeln, oder das Innenfutter ist etwas kratzig. Perfekt war bislang kein Helm. In meinem „Archiv“ habe ich übrigens noch einen 10 Jahre alten ARAI und einen 15 Jahre alten UVEX. Zur Probe bin ich auch schon wirklich viele andere Helme gefahren, zuletzt den Schuberth C3 und den SHOEI Quest. Wirklich begeistern konnten mich beide Helme allerdings nicht.

Man könnte also sagen, dass ich mich mit dem Thema „Welcher Helm ist perfekt“ schon eine Weile auseinander gesetzt habe.

In der Fachpresse wurde im letzten Jahr der SHOEI Neotec ganz groß angekündigt. Es sollte der erste SHOEI mit einer integrierten Sonnenblende werden. Bei SHOEI hatte man bislang auf dieses praktische Detail verzichtet, weil es den Helm schwerer macht und die Sicherheit im besonders gefährdeten Stirnbereich verschlechtert. Bei Helmen des Herstellers ARAI geht Sicherheit über alles. Die Mehrzahl der Teilnehmer der Tourist Trophy und viele professionelle Rennfahrer schwören daher auf ihren ARAI. Diese Helme sind weder mit Ratschenverschlüssen am Kinnriemen noch mit einem integrierten Sonnenvisier ausgestattet. Bei ARAI weiß man warum!

Wer sich für einen Helm mit einem Sonnenvisier entscheidet, muss also ein erhöhtes Gewicht und Einbußen bei der Sicherheit in Kauf nehmen. Diese Helme sind also eher etwas für Tourenfahrer mit geringerem Risiko schwer zu stürzen. Auch ist bei den echten Rennhelmen des Herstellers ARAI die Visieröffnung relativ klein und damit das Gesichtsfeld eingeschränkt. Der Grund ist klar, das Visier ist eine große Schwachstelle bei einem Helm. Je kleiner die Öffnung für das Visier, umso geringer ist das Risiko, dass sich ein spitzer harter Gegenstand im Falle eines Unglücks durch das Visier in den Kopf bohren könnte.

Wer also einen Helm mit einem großen Gesichtsfeld fährt hat zwar ein tolles Gefühl und eine wirklich supergute Sicht zu allen Seiten, muss sich aber auch darüber im Klaren sein, dass ein großer Teil seines Gesichts im Falle eines Sturzes weniger gut geschützt ist als beispielsweise der Hinterkopf.

Der neue SHOEI Neotec ist nun lieferbar und ich konnte ihn in der letzten Woche kurz antesten. Nach der Testfahrt fiel mit dann auch der ebenfalls brandneue  SHOEI GT-Air in die Hände. Viele Designelemente wurden hier vom Neotec übernommen. Beide Helme haben erstmals ein integriertes Sonnenvisier, wobei der GT-Air etwas leichter ist als sein Klapphelm-Pendant. Also habe ich den GT-Air ebenfalls ausprobiert und war von diesem Helm wirklich so sehr angetan, dass ich ihn gekauft habe.

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Zum Preis von 579,- Euro bekommt man einen hoch entwickelten Helm mit sehr guter Aerodynamik und überraschend niedrigem Geräuschniveau. Dieser SHOEI ist für mein Empfinden sogar etwas leiser als der Schuberth S1 Pro und der gilt gemeinhin als leise. Ein Pin-Lock Visier ist ab Werk montiert, man muss nur die Schutzfolie entfernen. Bereits beim Probetragen im Laden fällt auf, dass man die obere Kante dieses Pin-Lock Visiers nicht sieht – Super!! Bei sehr vielen Helmen schaut man besonders wenn die Sonne am späten Abend tief steht und man den Kopf nach unten nehmen muss um nicht geblendet zu werden, immer gegen die obere Kante des Pin-Lock Visiers. Das nervt zumindest mich total und ich finde es mehr als erfreulich, dass SHOEI dieses Problem mit dem GT-Air so perfekt gelöst hat.

Die Belüfung in meinem Schuberth S1 Pro funktioniert sehr effizient, aber die drei Öffnungen leiten kalten Fahrtwind direkt von oben auf den Kopf. Das kann besonders wenn man leicht verschwitzt ist, schnell zu Kopfschmerzen führen und ist bei kühlen Ausfahrten manchmal eher unangenehm.

Der GT-Air leitet den Fahrtwind über einen recht breiten Spoiler von oben in das Innere des Helms. Die frische Luft wird im Helm stark verwirbelt und man merkt kaum ob die Belüftung geöffnet ist oder nicht. Auf der Rückseite gibt es einen kleinen Spoiler der für Unterdruck unter der Abrisskante sorgt und damit den Helm wieder entlüftet.

Bei ARAI hat man auf solche Dinge früher gänzlich verzichtet, jedes Loch in der Helmschale ist schließlich eine Schwachstelle. Dementsprechend hat mein ganz alter ARAI Helm auch keinerlei Lüftungsöffnungen, was mich im Hochsommer früher wirklich oft an den Rand meiner Belastungsgrenze gebracht hat. Das ist mit dem neuen SHOEI GT-Air nun anders. Sicherheit hin und her, ein klarer kühler Kopf ist auch ein Sicherheitsfaktor!

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Der GT-Air wiegt ohne Zubehör 1465 Gramm, ein für mich akzeptables Gewicht. Damit ist er längt nicht so federleicht wie der HJC R-PHA 10, aber er liegt auf dem Niveau des Schuberth S1 Pro und damit im guten Mittelfeld.

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Neu sind kleine rote Schlaufen an der Vorderseite der Wangenpolster. Im Falle eines Unfalls kann ein Helfer hier sehr einfach die Wangenpolster aus dem Helm ziehen und den Helm dann abnehmen OHNE die Wirbelsäule des Unfallopfers zusätzlich zu belasten. Das gefällt mir wirklich gut, hier hat jemand nachgedacht!

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Die integrierte Sonnenblende wird über einen kleinen Schieber an der linken Helmseite bedient. Das klappt mit etwas Übung auch mit Handschuhen sehr gut. Das Visier klappt sehr weit herunter und ich habe das Gefühl, dass es sogar meine Nasenspitze verdeckt. Im Schuberth S1 Pro schaut selbige immer hervor und ich hatte in den letzten Jahren im Sommer immer wieder einen Sonnenbrand auf der Nasenspitze. Schauen wir mal wie es mit dem GT Air wird.

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Im Kinnbereich gibt es einen großen Lufteinlass den man mit einem Schieber verriegeln kann. Das funktioniert recht gut und kann auch mit Handschuhen leicht bedient werden. Ist der Schieber geöffnet so strömt spürbar viel Fahrtwind nach oben am Visier entlang. Ist die Sonnenblende geöffnet, so zieht es ab ca. 50 km/h auf den Augen. Diesen Effekt kenne ich auch vom Schuberth S1 Pro, nur ist er dort stärker ausgeprägt. Schließt man das Sonnenvisier, so ist sowohl der S1 Pro als auch der GT-Air recht angenehm belüftet und das Visier beschlägt nicht.

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Im Internet war zum GT-Air zu lesen, dass der Helm pfeifen würde. Diesen Effekt kann man feststellen wenn das Visier bei höheren Geschwindigkeiten nicht korrekt geschlossen ist. Um es komplett zu schließen muss man ein kleine Nase die vorne links am Visier angebracht ist mit etwas Kraft in die Verriegelung drücken. Das Visier rastet dann mit einem deutlichen Geräusch ein und sitzt wirklich ganz perfekt. Bei langsamer Fahrt kann man es wieder öffnen und so die Belüftung des Helms verbessern. Leider kann man diese Nase nur mit der linken Hand bedienen. Steht man also an einer roten Ampel und hält die Kupplung gezogen ist es kaum möglich das Visier schnell zu öffnen. Das hat mich schon beim XR-1100 gestört. Der Schuberth S1 Pro kann auch sehr leicht mit der rechten Hand geöffnet werden.

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Hier sehen wir jetzt den GT-Air mit geschlossenem Visier von Vorne.

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Den mitgelieferten Atemabweiser muss man ordentlich fest andrücken, dann hält er sehr gut. Bei einigen Kundenbewertungen die ich im Vorfeld gelesen habe, wurde bemängelt, dass der Windabweiser immer wieder herausfällt. Ich denke, diese Kunden haben ihn einfach nicht richtig montiert.

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Das wirklich große Gesichtsfeld ist sehr auffällig. Wie gesagt ist das im Falle eines Sturzes ein Manko, aber die passive Sicherheit wird durch die große Öffnung sehr gut unterstützt weil man seine Umgebung einfach viel besser im Blick hat.

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Der GT-Air ist in vielen verschiedenen Designs lieferbar. Als ich im Laden war, gab es ihn in Größe L leider nur im Design das ihr hier sehen könnt. Es ist zwar nicht aufregend aber der Helm sieht damit auch nicht schlecht aus, irgendwie besser als in einfachem mattschwarz ist das schon. Und die weißen Applikationen leuchten in der Dunkelheit sehr schön, was wieder ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor ist.

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Hier sieht man jetzt den neuen Ratschenverschluss. Dieser ist recht weit vorn angebracht und drückt mir tatsächlich nicht auf den Kehlkopf! Bei vielen anderen Helmen hat mich der Ratschenverschluss bislang immer gestört und meine anderen Helme haben alle einen Doppel-D Verschluss. Dieser ist übrigens auf der Rennstrecke vorgeschrieben und bei ARAI gibt es nichts anderes!!

Im Bild sieht man hier noch den Windabweiser im Kinnbereich der sich sehr einfach entfernen lässt. Damit wird der Helm allerdings spürbar lauter und es zieht an den Augen!

SHOEI liefert ein nettes Zubehörteil mit dem Namen „Whisper-Strip“. Das ist ein Kragen aus hochwertigem weichen Leder mit einer etwa 10mm dicken Füllung aus Schaumstoff. Dieser Kragen kann in praktisch jeden Helm eingesteckt werden um den Lärmpegel im Helm zu senken. Aber: Der „Einstieg“ in den Helm ist dann besonders in Verbindung mit dem Ratschenverschluss abenteuerlich eng. Der Whipser-Strip reduziert die Windgeräusche im Helm spürbar, aber das schnelle Entfernen der Kinnpolster klappt dann nicht mehr, so hat alles seine Vor- und Nachteile!

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Fazit:

Der SHOEI GT-Air ist ein toller Helm mit einer für meinen Kopf perfekten Passform. Das Geräuschniveau ist besonders in Verbindung mit dem Whisper-Strip erfreulich niedrig. Die Entlüftung funktioniert sehr unauffällig und im Gegensatz zum XR-1100 produziert sie keine störenden Pfeifgeräusche. Das Pin-Lock Visier ist perfekt positioniert und engt das Sichtfeld nicht störend ein. Die Aerodynamik ist sehr ausgewogen, der Helm pendelt auch bei 200 km/h praktisch nicht. Die integrierte Sonnenblende ist praktisch und lässt sich gut bedienen. Das Visier kann leicht gewechselt werden und der große Ratschenverschluss drückt nicht auf den Kehlkopf.

Der GT-Air ist damit ein ziemlich perfekter Helm für reinrassige Tourenfahrer.

Dieser Helm ist in unterschiedlichen Farben und Designs ab 499,- Euro erhältlich:

0 Kommentare zu „Angetestet – SHOEI GT-Air“

  1. Bernd Osterhage

    Hallo Ansgar,
    habe mit großem Intresse deinen Test vom Shoei GT- Air gelesen und kann nach einer ausgiebigen Testfahrt deine Meinung nur bestetigen. Ich habe allerdings noch eine Information über den Ratschenverschuss, den kann man über Shoei umrüstenlassen auf Doppel-D

    1. Hallo Bernd, danke für Dein Feedback! Bei Schuberth kann man den Nachfolger des S1 pro auch auf Doppel-D umrüsten lassen, aber das kostet fast 100 Euro, da dafür das ganze Innenleben aus dem Helm heraus muss. Ich verstehe nicht, warum man nicht einfach beide Varianten anbietet? Aber nach einigen Wochen mit dem Shoei Air muss ich sagen, ich finde den Ratschenverschluss jetzt richtig gut! Er drückt nicht auf den Kehlkopf, ist schnell auf und wieder zu und lässt sich so einstellen, dass der Helm fest sitzt.

      Heute war ich 6 Stunden mit dem Helm unterwegs. Irgendwie habe ich manchmal Mühe das Visier „richtig“ zu schließen, also fest einzurasten. Über die kleine „Nase“ am Visier klappt das mit viel Kraft manchmal nicht. Da muss man mit dem Handschuh von Oben auf das Visier drücken, dann rastet es mit einem Satten „Klack“ ein und dann pfeift auch nichts mehr.

      Die Lüftung könnte etwas effizienter sein. Beim Schuberth S1 pro bläst es manchmal so stark auf dem Kopf, dass man Kopfweh bekommt, besonders wenn man etwas verschwitzt ist. Beim Shoei Air weiß man manchmal nicht so genau, ob die Lüftung wirklich geöffnet ist. Erst wenn man durch einen kühlen Wald fährt merkt man manchmal den Unterschied.

      Es ist schade, dass Schubert keinen echten Ersatz für den S1 pro herstellt 🙁 Aber der Shoei Air ist ganz nah dran 🙂

    2. Hallo zusammen,
      ich hatte den GT Air vor ein paar Tagen auch im Shop auf der Rübe. Was mich stört ist der Ratschenverschluss. Es ist ja interessant zu lesen, dass man den auf Doppel-D umrüsten lassen kann. In der Louis Zentrale in HH wusste man das nicht. Wo hast du das machen lassen? Dafür nochmal 80 Euro zu verlangen, bei einem ohnehin nicht gerade günstigen Helm, ist aber schon frech. Warum bietet Shoei nicht gleich 2 Verschlussvarianten an….

  2. Bernd Osterhage

    Hallo Ansgar, habe mir den Shoei in Brilliant Yellow mit Doppel-D über meinen Händler bestellt, kostet 80€ extra.
    Geliefert wird leider erst in ein bis zwei Wochen 🙁 aber ich bin nunmal ein Fan vom DD sitzt halt immer Perfekt.
    Noch eine Frage zum Whisper-Strip ist der beim Helm dabei oder mus ich ihn extra bestellen?
    Bei preisen zwischen 30€ und 40€ ist das schon von Intresse 😉

    Zur effizienz der Lüftung kann ich nur sagen das ich beim öfnen der oberen einen deutlichen Luftzug spürte stärker jedenfals als bei meinem alten S1

    1. Der Whisper-Strip bringt eine deutliche Reduzierung des Lärmpegels! Aber wichtiger ist eine gute Sitzposition. Sitzt man so hinter einer Verkleidungsscheibe, dass man alle Wirbel voll auf den Helm bekommt, so ist jeder Helm abartig laut!

      Nur wenn ein Helm sauber vom Fahrtwind umströmt wird kann er relativ leise sein. Daher bringt manchmal eine etwas höhere oder kürzere Scheibe mehr als eine „leiserer“ Helm. Kann zudem die Höhe der Sitzbank variiert werden, so lohnt sich das eine oder andere Experiment.

      Beim Shoei GT-Air kann man zusätzliche kleine Ohrpolster einsetzen, die sind super und reduzieren den Lärm erneut. Sehr wichtig ist auch eine enge Passform. Ist der Helm zu weit, so wird die Polsterung fast nicht zusammengedrückt und damit dringen mehr Geräusche an die empfindlichen Ohren.

      Ich bin heute trotz allem ein paar hundert Kilometer mit Gehörschutz gefahren, das ist einfach das beste was es für die Ohren gibt.

      Wie effizient die Lüftung ist hängt auch von der Sitzposition usw. ab. Bei meinem Schuberth war sie auf meinem Mopeds effizienter als beim GT-Air. Aber dort ist sie nicht schlecht, sie ist eben eher „unauffällig“ 🙂

      Der Whisperstrip macht übrigens den Einstieg in den Helm relativ eng! Damit muss man klarkommen! Denn nur so kann er funktionieren. Und der Helm ist danach nicht mehr so „luftig“. An heißen Tagen fahre ich daher lieber ohne Whiper-Strip und benutze im Gegenzug die ungeliebten Ohrstöpsel.

  3. Ich habe mir den GT AIR auch gekauft, dennoch find ich das ab 100kmh die lautstärke relativ laut ist. Man muss dazu sagen, dass ich eine unverkleidete Maschine Fahre (ER 5). Das Komische daran ist, dass es erst laut wird wenn man das Visier schließt. Ihr redet die ganze Zeit von einem Whisper KIT, dieser ist aber irgendwie nur für die XR1000er Reihe zu bekommen ?! Welche Ohrpolster könnte man denn in den Helm einsetzen, damit er ruhiger wird ?

    1. Der Whisper-Strip ist ein „Universalteil“ von Shoei. Der passt praktisch überall, bspw. auch in meinem HJC RPH-A. Das ist ein C – förmiger Kragen aus Leder der etwa 7mm dick und weich gepolstert ist. Er hat außen einen Rand aus hartem Kunststoff den man zwischen Helmschale und „Innenleben“ schiebt. Der Whisper-Strip liegt eng am Hals an und macht den Einstieg in den Helm sehr eng. Auch das Abnehmen wird damit erschwert. Auch ist der Halm damit nicht mehr so „luftig“ weil die Entlüftug eingeschränklt wird. Man muss als abwägen zwischen Komfort beim Auf- und Absetzen und den lauten Windgeräuschen.

      Generell ist der GT Air etwas laut wenn das Visier nicht korrekt verriegelt wird. Bei meinem Exemplar geht es manchmal mit dem kleinen schwarzen „Knubbel“ am Visier nicht. Dann muss ich mit dem Handschuh fest auf die obere Kante des Visiers drücken, dann rastet es mit einem lauten „Klack“ sehr satt ein. Zum Öffnen muss man wieder mit etwas Kraft den „Knubbel“ nach oben drücken.

      Mit geöffneten Belüftungsklappen ist der GT-Air wie alle anderen Helme lauter. Je nach lage im Wind kann an der Kante des oberen Windeinlasses ein deutlich hörbares hohes Pfeifen entstehen.

      Bei hohen Geschwindigkeiten und langen schnellen Autobahnfahrten sollte man in jedem Helm grundsätzlich einen Gehörschutz tragen. Ich suche seit 20 Jahren, es gibt einfach keinen Helm der so leise ist, dass man nach 3h Autobahn bei Tempo 180 kein Ohrensausen hat.

      Die Ohrpolster sollten serienmäßig beiliegen und eingesetzt sein. Wenn Du da wo die Ohren im Helm sind zwei kleine herausnehmbare Polster hast, dann ist Dein GT-Aiur komplett. Kannst Du dort das scharz gefärbte feste Dämmmaterial sehen, dann solltest Du mal bei Louis oder den üblichen Verdächtigen nachfragen ob sie die Ohrenpolster separat verkaufen können.

      Mit Ohrenposltern, korrekt geschlossenem Visier, geschlossenen Lüftungsschlitzen, eingesetztem Windabweiser am Kinn und Whisper-Strip kann man den GT-Air bis ca. 100 km/h ohne Ohrenstöpsel 2-3 Stunden ganz gut „ertragen“, sofern man sauber im Wind sitzt und keine Verkleidungsscheibe fiese Wirbel produziert die sich als Lärm im Helm bemerkbar machen.

      Beispielsweise hier gibt es den Whisper-Strip:
      http://www.louis.de/index.php?partner=onmacon&topic=artnr_gr&artnr_gr=20012150

      Es steht zwar nicht dabei, aber er passt sehr gut in den GT-Air, sowie HJC RPH-A und viele andere Helme von „Fremdherstellern“.

      So sieht das dann aus:
      http://anscharius.files.wordpress.com/2013/05/shoei_gt_air_14.jpg

      Hilft Dir das weiter?

      1. Vielen Lieben Dank, für die ausführliche Beschreibung. Also mein GT-Air hat doch diese Ohrenpolster Inlays. Jetzt organisier ich mir mal so ein Whisple KIT und schau ob ich besser damit zurecht komme. Bzw davor hatte ich ein Schuberth S1 – fande den eigentlich echt leise. Doch irgendwie hat der GT-Air am besten gepasst, sprich es wurde diesmal kein Schuberth.

  4. Vielen Dank für den tollen Bericht. Ich war bis jetzt noch nicht ganz sicher, aber jetzt werde ich definitiv den GT Air kaufen. Sicherheit, Passform und Ausstattung sind top. Ich denke auch dass es derzeit der der beste Helm ist..
    Grüsse aus der 100’000 Kurven-Schweiz.. 😉

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