Es ist der zweite Tag unserer Weihnachtsreise nach Teneriffa. Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen und machen uns zu Fuß auf den Weg zum Puerto Palace. Dort wollen wir uns um 13h mit unseren Freunden Karin und Wolfgang treffen und gemeinsam das Thailändische Restaurant besuchen.
Sandra und ich nehmen den Fußweg hinab in die Stadt. Zwischendurch halten wir immer mal wieder an, Sandra macht ihre ersten Gehversuche mit meiner Nikon AW-100 und ich fotografiere ausschließlich mit der Nikon 1V1 und dem genial guten Nikkor 1,2/32mm. Alles ganz rudimentär, alles ganz easy und Spaß haben wir trotzdem.
Unterhalb des Hotels biegen wir nach links ab und gehen ein Stück an der Straße entlang, nach etwa 200 Metern können wir ann nach rechts in den Parque Taoro abbiegen. Dieser Park wurde ursprünglich mal für das Grand Hotel Taoro angelegt. Es gab dort ein Spielkasino und die wohlhabenden Touristen flanierten hier etwas abseits des städtischen Trubels durch die schönen Parkanlagen. Leider ist das Hotel inzwischen geschlossen und ein Casino gibt es dort auch nicht mehr. Der Park wurde in den letzten Jahren ein wenig aufgepeppt, doch man sieht ihm an, dass es auch hier an finanziellen Mitteln fehlt. Dennoch hat dieser alte Park ein gewisses Flair und es macht trotz allem Spaß dort entlang zu spazieren. Weil der Weg nicht wirklich weit ist und wir ganz gut zu Fuß sind treffen wir natürlich viel zu früh beim Puerto Palace ein. Direkt unterhalb des Puerto Palace ist ein breiter bepflanzter Grünstreifen mit vielen Parkbänken.
Die Sonne scheint und der Himmel ist blau, also lassen wir uns dort nieder um auf Karin und Wolfgang zu warten. Nach 10 Minuten stöhnen wir unter der Hitze, meine tolle TIMEX Intelligent Quartz-Tide-Temp habe ich abgelegt und das eingebaute Thermometer zeigt uns, dass es 25°C im Schatten neben mir sind. Wir grinsen uns an und denken daran, dass es in Deutschland in den letzten Wochen nur geregnet und gestürmt hat.
Weitere 10 Minuten später wird es uns dann doch zu warm und wir verziehen uns in den Schatten. Karin und Wolfgang sind dann auch um 13h zur Stelle und es gibt einen Plausch zum Wetter und den Neuigkeiten von der Insel.
Der Sturm hat sich scheinbar auf eines der Rechenzentren ausgewirkt, jedenfalls ist bei den meisten Menschen aktuell die Internet-Anbindung extrem langsam. Das merkt man auch hier im Hotel. Zwar klappt es ganz gut mit der WiFi-Verbindung auf dem Zimmer, aber ich kann trotzdem die vielen Fragen die in den letzten Tagen via Facebook & Co. eingetrudelt sind nicht wirklich beantworten weil es bis zu 5 Minuten dauert bist sich überhaupt mal eine Webseite öffnet. Allein für die Veröffentlichung eines kleines Artikels und das Einbinden einiger weniger kleiner Fotos bin ich fast eine Stunde beschäftigt. Dabei ist dann der Artikel natürlich in Pages vorgeschrieben und die Bilder sind schon bereit für den Upload. Es ist einfach die Wartezeit bis sich im Browser irgendetwas rührt. Spaß ist etwas anderes…
Aber ich spüre am Ende des ersten Tages schon, wie es mit mir gesundheitlich langsam wieder bergauf geht. Diese Insel erinnert mich manchmal an die Insel aus der Fernsehserie „Lost“. Dort konnten Lahme auch wieder laufen, Krankheiten und Wunden heilten schnell und die Erklärung war der Drehbuchautoren war stets „Es ist eben die Insel!“. So geht es mir hier auch, erklären kann ich es nicht, aber ich fühle mich hier deutlich gesünder als im nasskalten Deutschland. Grundsätzlich wäre es sogar toll mal ein paar Wochen von hier aus zu arbeiten, aber das wird wegen der gruseligen Internet-Anbindungen noch für viele Jahre ein Wunschtraum bleiben. Daheim in Deutschland sind in den Ballungsgebieten bis zu 100 MBit/s machbar, hier auf Teneriffa sind viele Bewohner froh, wenn sie eine Leitung mit 0,384 MBit/s. Bei uns in Deutschland wird es auf dem Land als „DSL-Light“ von der Telekom verkauft. Allerdings lässt sich der magentafarbene Riese dieses „Produkt“ genauso teuer bezahlen wie eine „richtige“ Leitung mit 1 MBit/s. Man bekommt knapp ein Drittel einer Leistung zum 100% des Preises, aber das ist eben die Deutsche Telekom… Kurzum, alle die sich in Deutschland über das schlechte Wetter ärgern sollten sich über ihre schnellen Internet-Anschlüsse freuen, wenn Sie denn einen haben 🙂
Nach unserem ausgedehnten Mittagessen geht es zurück in den Parque Taoro, dort gibt es ein schönes kleines Garten-Café. Beim obligatorischen Baraquito mit „Kanarischen Vitaminen“ lassen wir es uns dort gut gehen. Während unsere Frauen sabbeln was das Zeug hält und wir zwischendurch nur die Namen einzelner Pferde aus dem Kanarischen Reitstall „Mamio Verde“ aufschnappen, philosophieren wird über die Vorzüge kleiner leichter Kameras und neue Fotoziele in den USA. Später bringen Karin und Wolfgang uns mit dem Auto hoch zum Hotel und als wir oben eintreffen bin ich wirklich dankbar, dass ich den steilen Weg nicht zu Fuß hinauf musste. Die gerade erst überstandene Lungenentzündung hat noch ihre Spuren hinterlassen. Eigentlich habe ich den ganzen Tag über nicht viel gemacht und bin trotzdem ziemlich am Ende.
Im Hotelzimmer angekommen schnappe ich mir die kleine Nikon 1 V1 und setze das geniale 6,7-13mm Weitwinkel an diese Kamera. Das ist die perfekte Kombination für schöne Fotos unseres luxuriösen Appartements.
Nach einer kleinen Pause geht es um 20h zum Abendessen. Dort ist es zur fortgeschrittenen Stunde etwas ruhiger und ich freue mich über knusprig gebratene Filets vom Seehecht und andere Leckereien.
Wolfgang hat mir erzählt, dass der Tourismus auf den Kanaren in den letzten Monaten wieder kräftig angezogen hat und dass die meisten Hotels aktuell vollständig ausgebucht sind. Auch ist es schwierig am Flughafen einen Mietwagen zu bekommen. Die Ursache liegt auf der Hand, nach Griechenland wollen viele Deutsche aktuell nicht reisen weil sie nicht als „Spar-Nazis“ beschimpft werden wollen. In Ägypten erscheint die Lage zu unsicher, so bleibt für viele Anbeter der äquatornahen Wintersonne nur eine der Kanarischen Inseln. Und weil Teneriffa die größte Insel mit der besten Infrastruktur ist, kommen aktuell einfach sehr viele Urlauber hier hin. Es wäre ja zu hoffen, dass sich dieser Ansturm auch langfristig positiv auf die finanzielle Lage der Insel auswirkt. Aber zu spüren ist davon aktuell noch nichts. Die Jugendarbeitslosigkeit ist nach wie vor auf ungesund hohem Niveau und Gelder der EU und der spanischen Regierung fließen nur noch in geringem Umfang. So wurde der Bau des Süd-Westlichen Autobahnrings im letzten Jahr einfach mittendrin abgebrochen. Viele Tunnel sind schon fast fertig, es gibt schon einzelne Autobahnzufahrten und -abfahrten, aber trotzdem ruht einfach alles. Die Arbeiter wurden abgezogen und teilweise wurden nicht einmal die Baumaschinen weggefahren, viele Baustellen sehen aus wie Geisterbaustellen die niemals fertig werden. Na schauen wir mal wie es in 10 Jahren aussieht, vielleicht hat sich das Blatt dann gewendet. Den Menschen auf dieser Insel wäre es zu wünschen.
sehr interessanter Post 🙂
Hallo Ansgar
Auch schöne Grüsse aus dem südlichen Teneriffa.
Schöne Grüsse Heinz
Hallo Heinz, sollen wir mal zusammen auf Fototour gehen? Ciao, Ansgar
Hallo Ansgar,
alleine die Farben machen mich „neidisch“.
Ich freue mich auf Deine nächsten Tage, da kann ich dann weiter träumen.
Euch schöne Tage auf Eurer Insel.
Gruß aus der Stadt der tausend Feuer.
Magnus
Hallo Ansgar
Wir sind bei Las Galletas stationiert und sind nur die nächsten drei Tag mobil. Wir planen morgen oder am Donnerstag ein Besuch in De La Cruz.
Wie kann ich Dich erreichen?
Gruss Heinz
Hallo Ansgar,
Wie heißt den das Hotel in dem Ihr untegebracht seit? Deine Bilder haben meine Urlaubspläne für nächstes Jahr beeinflusst. Sehr schöne Fotos. Du hast einfach das richtige Auge dafür.
Hallo Werner, wir sind wieder einmal im Las Aguilas in Puerto de la Cruz. Ein sehr schönes Hotel mit tollen Zimmern und einer ganz brauchbaren Küche. Nur die Internet-Anbindung, die ist wirklich schlecht 🙁
Viele Grüße, Ansgar
Danke Dir. Wünsche dir noch eine schöne Zeit mit Deiner Sandra und viel gutes Licht.
Grüsse werner
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