Für den sechsten Tag haben wir uns einen Besuch beim supercoolen „Restaurant am Ende des Universums“ vorgenommen. Das Restaurant ist ganz in der Nähe des Golfplatzes bei Buenavista del Norte gelegen. Wir waren jetzt schon mehrfach dort und lieben dieses urige Restaurant über alles. Die Anreise von Puerto de la Cruz führt uns über Icod de los Vinos und Garachico nach Buenavista del Norte. In Icod de los Vinos machen wir einen kurzen Abstecher um zu sehen ob der Schmetterlingsgarten wieder geöffnet hat. Leider müssen wir aber feststellen, dass der Eingang mit einem hohen Bauzaun verrammelt ist. Das ist wirklich schade denn ich hatte mir so gewünscht mit der Nikon 1 V1 und dem superguten 70-200mm Teleobjektiv dort in Ruhe zu filmen. Die Straße vor dem Schmetterlingsgarten ist eine schmale Einbahnstraße, also führt uns unser Weg durch die schmalen steilen Gassen von Icod de los Vinos bis wir irgendwann links abbiegen können und es den Berg wieder hinunter geht. Unten im Ort ist die Hölle los, totales Verkehrschaos und wir sind froh als wir endlich wieder auf der gut ausgebauten Straße nach Garachico sind.
Am Ortsausgang von Buenavista del Norte geht es dann rechts in Richtung Golfplatz. Unser Restaurant haben wir schnell erreicht und finden einen Parkplatz ganz in der Nähe. Weil es draußen ziemlich stürmisch ist setzen wir uns hinein und lassen uns eine Seezunge mit Fritten schmecken. Dazu gibt es ein Gläschen Radler das man hier als „Chandy“ oder auch „Cerveza con Lemon“ kennt. Im Restaurant gibt es ein in den Boden eingelassenes Wasserbecken in dem Fische und Langusten herumkrabbeln. Das Becken wird von einem kleinen Wasserfall gespeist der draußen in den Lava-Brocken entspring und durch eine Öffnung in der Wand in das etwa einen Meter hohe Becken läuft. Dieses hat etwa in der Mitte einen aus Lava-Steinen gemauerten Überlauf von wo aus das Wasser durch einen kleinen Graben quer durch das Restaurant fließt. Schließlich fließt es dann durch ein Loch in der Außenmauer und die Terrasse zurück ins Meer. Das ist ziemlich einzigartig und wirklich ziemlich cool!
Nach dem Essen gehen wir am Strand auf Motivsuche. Sandra macht mit ihrer Nikon D5100 und dem superguten AF-S VR 55-300mm Jagd auf Eidechsen, Schmetterlinge und Kanarienvögel. Ich spiele ein wenig mit meiner Nikon D800E und dem AF-S VR 2.8/70-200mm Tele herum. Gern würde ich einige Details bei offener Blende und 1/60s filmen, aber dafür ist es viel zu hell. Ich bräuchte einen Graufilter, ich habe auch einen 8x Graufilter, sogar von B&W – nur wo ist er? Wahrscheinlich in einer der Kisten in denen ich meinen ganzen Fotokrams für „Ansgars kleine Fotoschule“ und andere YouTube-Videos verstaut habe. Ist auch egal, ich habe ihn jedenfalls nicht dabei. Und wenn ich im Video eine schöne Bewegungsunschärfe haben will, dann muss ich bei 1/30s B/s mit ca. 1/60s belichten. Bei ISO-100 bedeutet das aber tagsüber, dass man mit Blende 16 oder gar 22 filmen muss. Schöne Videos mit selektiver Schärfe kann ich mir ohne einen Graufilter also abschminken, schade!
Gegen 18h tun uns beide die Füße weh und wir sind von der Überdosis frischer Luft ziemlich erledigt. Doch bevor wir uns auf den Rückweg zum Hotel machen wollen wir noch schnell schauen wir es um die Straße zum Punta de Teno bestellt ist. Auf dem Hinweg ist mir schon aufgefallen, dass alle Hinweisschilder mit weißer Folie angeklebt waren. Also habe ich keine große Hoffnung den westlichsten Zipfel der Insel erreichen zu können. Trotzdem schauen wir mal wie weit wir kommen und es ist nicht wirklich weit. Etwa zwei Kilometer nach dem Ortsausgang von Buenavista del Norte ist die Straße dann mit zwei massiven Schranken komplett abgesperrt. Nach den schweren Stürmen der vergangenen Wochen hatte ich so etwas schon erwartet. Die Straße wurde mit großem Aufwand in die fast senkrecht ins Meer abfallenden Felswände gesprengt. Bei Regen und Sturm lösen sich immer wieder größere Brocken aus dem losen Fels und fallen teilweise aus großer Höhe auf die Straße. Dort hinterlassen sie im besten Fall ein gewaltiges Schlagloch. Im schlimmsten Fall treffen sie ein Auto oder einen Wanderer. Daher ist diese Straße auch als besonders gefährlich markiert und dürfte genau genommen mit einem Mietwagen gar nicht befahren werden.
Heute löst sich dieses Problem aber von ganz allein denn die Straße ist ohnehin gesperrt. Aber schade ist es schon, hatte ich doch so gehofft nochmals einige schöne Zeitrafferaufnahmen vom Sonnenuntergang über La Gomera mit dem schönen Leuchtturm im Vordergrund aufnehmen zu können. Zusammen mit dem Schmetterlingsgarten (Mariposaio del Drago) sind somit zwei wirkliche Highlights der Insel aktuell nicht verfügbar. Das ist sehr schade aber ich bin mir sicher ich werde in den kommenden Wochen noch das eine oder andere schöne Motiv auf dieser tollen Insel finden.
Alle Versuche diesen Artikel spät am Abend zu veröffentlichen schlagen leider fehl. An der Rezeption erfahre ich dann, dass die Internet-Anbindung des Hotels komplett ausgefallen ist. Also versuche ich es am nächsten Morgen und es funktioniert, wenn auch unter Schmerzen. Die Anbindung ist abenteuerlich langsam und fällt immer wieder aus. An den Upload hochaufgelöster Bilder beispielsweise in Richtung flickr.com ist gar nicht zu denken. Das ist bloggen unter erschwerten Bedingungen, aber vielleicht bessert es sich ja in den nächsten Tagen.
Heute am 7. Tag will Sandra in den Siam-Park im Süden der Insel. Ich werde mich mit meinem Leser Heinz treffen und dann gehen wir gemeinsam im Süden auf Motivsuche, das wird sicher ganz witzig. Jetzt aber los…
Hallo Ansgar und Sandra,
schön das Ihr uns an eurem Urlaub teilhaben lasst.
Ist schon spannend nach einem arbeitsreichen Tag den Rechner hochfahren und schauen was Euch der Tag auf Teneriffa Neues gebracht hat.
Kurz abschalten und ein paar Sekunden genießen……
Und zwischendurch mal ablachen „Ramazotti sei dank“ über deinen lockeren Schreibstil.
Wünsche Euch noch erholsame Tage und gut Licht.
Stefan
Hallo Stefan, danke für Dein Lob 🙂 Wenn wir hier nur eine vernünftige Internet-Anbindung hätten, man könnte noch viel mehr machen. Aber so ist jeder Post eine Geduldsprobe. Wenn wir wieder daheim werde ich mich wieder an ein Video wagen und beim Videoschnitt all die vielen schönen Momente noch einmal erleben, darauf freue ich mich jetzt schon, auch wenn es erst im nächsten Jahr sein wird 🙂
Ciao, Ansgar
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