Picos de Europa

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Die Picos de Europa (spanisch für „Gipfel Europas“) sind ein Kalkstein-Massiv innerhalb des Kantabrischen Gebirges in Nordspanien. Es erstreckt sich über Teile der autonomen Gemeinschaften Asturien, Kastilien-León und Kantabrien. Der Nationalpark Picos de Europa, der sich über weite Teile des Gebirges erstreckt, ist einer der meistbesuchten Nationalparks Spaniens.[1] In diesem Gebirge begann im Jahr 722 die Reconquista mit der Schlacht von Covadonga. (Quelle: Wikipedia)

Kurven räubern in Asturien“ – das beschreibt den heutigen Tag allerdings viel passender.

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Am Vorabend war ich zur blauen Stunde mit meiner Fuji X-T1 und einigen Objektiven Bir Fotosession am Guggenheim-Museum. Mein Ziel für heute ist die Hafenstadt Gijón.

Gijón [xiˈxɔn] (asturisch Xixón) ist eine Hafen- und Industriestadt in Asturien und zugleich wirtschaftliches Zentrum dieser spanischen Region. Hier, am Golf von Biskaya, befindet sich einer der wichtigsten Häfen der spanischen Nordküste. In der 273.422 Einwohner (Stand 1. Januar 2016) zählenden Stadt überwiegt vor allem die Schwerindustrie mit Hüttenwerken, Werften und Maschinenbau. Im Mittelalter und in der Römerzeit hieß sie Gigia. Außerdem ist Gijón bekannt als die Hauptstadt der Costa Verde.

Gijón befindet sich im Norden Asturiens, 28 km von Oviedo und 26 km von Avilés entfernt, und bildet damit einen Teil der Metropolregion, die 20 Gemeinden des Zentrums der Region, ein dichtes Netz an Straßen, Autobahnen und Bahnlinien sowie eine Bevölkerung von rund 830.000 Einwohnern (2001) umfasst. (Quelle: Wikipedia)

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Am Morgen werde ich von der Sonne und meinen Mitbewohnern um etwa 6h geweckt. Schnell unter die Dusche, dann wieder alles zusammen packen, kurz zwei Scheiben Toast mit Marmelade und einen Kaffee trinken, bezahlen und schon bin ich wieder startklar. Das Zimmer war mit rund 50 Euro die Nacht relativ preiswert. Leider hat das WiFi-Netzwerk fast gar nicht funktioniert, so dass ich bis auf ein winziges und zudem nicht ganz ernst gemeintes Video, nichts veröffentlichen konnte. Allein der Upload dieses kurzen Videos hat sagenhafte 18 Stunden in Anspruch genommen, dabei ist es doch nicht einmal eine Minute lang?

Als ich mein Motorrad beladen will, ist noch Gelegenheit zum Schnack mit einem Biker aus Holland. Er ist mit einer BMW R1200 RT unterwegs. Das Motorrad sieht nicht fast aus wie neu, aber er hatte Probleme mit der Zündung. Bereits zweimal war er unterwegs mit dem Motorrad in der Werkstatt. Meine BMW K1200r Sport läuft bisher wie ein Uhrwerk und ich hoffe sehr, dass das auch so bleibt. Bislang habe ich lediglich etwas Luft auf dem vorderen und hinteren Reifen nachgefüllt. Das war alles was dieses Motorrad nach etwa 5.000 Kilometern an Wartung benötigt. Kettenfett und andere Dinge sind hier überflüssig und das ist auch gut so!

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Grundsätzlich könnte ich in Bilbao auf die Autobahn A8 auffahren und wäre etwa drei Stunden später in Gijon, aber das wäre ziemlich langweilig. So habe ich mir eine Route ausgeschaut die auf einem weiten Umweg durch die Berge führt. Mein TomTom Urban Rider hat vorausberechnet, dass die Fahrzeit etwa 8 Stunden betragen wird. Für 400 Kilometer voller Kurven ist das eine sehr optimistische Prognose.

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Aber mein TomTom sollte in etwa Recht behalten. Die Route die ich mir ausgesucht habe ist einfach geil. Ich fahre hoch hinauf in die Berge, es geht durch tiefe Schluchten, über schöne Pässe und durch saftige grüne Wälder. Vorbei an Seen und kleinen Ortschaften, die aussehen als wäre hier die Zeit stehen geblieben, geht es in einem großen Bogen nach Gijón. Gegen 15h meldet sich der Magen, ich habe seit dem Toast am Morgen nichts gegessen und nun sollten wir das ändern. In einer kleinen Ortschaft finde ich ein sehr schönes Restaurant. Es ist gut besucht und es stehen auch einige Motorräder vor der Tür.

Ich bestelle mir einen gemischten Salat und dazu ein Solomillo mit Patatas Fritas. Dazu gibt es ein Cerveza sin Alcohol und schon ist der Tag gerettet. Nach dem Essen buche ich mir auf meinem Telefon via HRS-App ein Zimmer in einem billigen Hotel in Gijón. Es ist fast alles ausgebucht und den Bewertungen nach zu urteilen, ist es eine echte Absteige, aber wer lange auf Reisen ist muss sparen. Und da es nur für mich allein ist, ist mir fast jedes Zimmer recht.

Als ich nach dem Essen mein Motorrad startklar mache, fehlt plötzlich der Zündschlüssel!! „So ein Mist, wo habe ich ihn bloß wieder hingesteckt…“ geht es mir durch den Kopf während ich in alle Jackentaschen schaue. Aber er ist nirgendwo zu finden. Eigentlich kann ich ihn nur im Restaurant verloren haben. Und tatsächlich, ich hatte ich wohl in den Helm gelegt und so ist er dann herausgefallen. Als ich meinen Schlüssel unter dem Stuhl finde, auf dem ich meinen Helm gelagert hatte, beginnt sich mein gerade in Wallung gekommener Adrenalin-Spiegel wieder zu beruhigen. Alles ist gut…

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Es geht weiter in Richtung Norden. Die Kurven nehmen kein Ende und als ich dann noch ein Hinweisschild zum „Parque National – Picos de Europa“ sehe, ist es um mich geschehen. Was folgt ist purer Kurvenspaß bis in die frühen Abendstunden hinein. Während ich mich durch die schier endlosen Kurven schwinge, schenke ich der Benzinanzeige leider kaum Beachtung. So bin ich plötzlich erschrocken, als der Bordcomputer eine restliche Reichweite von etwa 50 Kilometern anzeigt. Ich halte kurz an und schaue wo die nächste Tankstelle ist. Ich bin hoch oben in den Bergen, außer Kurven gibt es hier fast nichts und die nächste Tankstelle ist knapp 40 Kilometer entfernt, das könnte reichlich knapp werden.

In der Hoffnung, dass die von meinem TomTom angezeigte Tankstelle tatsächlich noch existiert, geöffnet hat und Benzin verkaufen kann, geht es weiter. Als ich die Tankstelle schließlich erreiche, gibt es sogar einen Tankwart der mein Motorrad für mich befüllt. Das ist mir bislang noch nicht passiert und ist daher eine Erwähnung wert.

Inzwischen sitze ich seit fast 10 Stunden im Sattel und ich habe das Gefühl, dass diese Sitzbank mich irgendwann noch umbringen wird. Die letzten 90 Kilometer fallen mir heute entsetzlich schwer. Ich rutsche von einer Po-Backe auf die Andere, mal vor mal zurück, es geht aber irgendwie gar nichts.

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In Gijón angekommen bin ich überrascht wie groß diese Stadt doch ist. Mein TomTom findet das Hotel auf Anhieb. Eine E-Mail von HRS ist allerdings noch nicht eingetroffen. Ich habe aber eine Bestätigung auf meinem Telefon. Nachdem ich sie dem netten Mitarbeiter an der Rezeption gezeigt habe, bittet er mich, diese Buchungsbestätigung an sein Hotel weiterzuleiten. Kein Problem, eine Minute später kommt sie bei ihm aus dem Drucker. Ich bekomme Zimmer 1211 und kann schon einmal mein Gepäck nach oben schaffen. Als ich im Zimmer aus dem Fenster schaue, blicke ich auf einen echt üblen Hinterhof. Aber ich will hier ja nur schlafen und vielleicht ein bisschen bloggen. Dafür sollte es reichen.

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Mein Motorrad kann ich nicht vor der Türe parken, aber es gibt ein paar Meter weiter einen speziellen Motorradparkplatz. Dort soll es sehr sicher sein, na hoffen wir es mal. Gegen 21h drehe ich noch zu Fuß eine kleine Runde um das Hotel. Überall sind Bars und Cafés. Aber die meisten Läden sind schon geschlossen. Weil ich nur einen 100 Euro Schein dabei habe, mag ich mir keinen Kaffee oder ein Eis bestellen. Aber da ist ein Burger King. Mein Freund Wolfgang würde sich jetzt die letzten Haare raufen, aber ich habe Bock auf einen Cheese Burger und einen großen Softrink. Mein „Abendessen“ kostet keine 4 Euro, billiger geht es kaum. Und der große Schein ist gewechselt. Morgen kann ich dann in einigen der vielen kleinen Cafés das Leben genießen.

Beim Rückweg zum Hotel nieselt es ganz leicht. Es hat sich stark abgekühlt und für morgen ist Regen angesagt. Schauen wir mal wie es wird. Ich habe das Zimmer vorsorglich für zwei Tage gebucht. So kann ich einen Regentag überbrücken und meinen BLOG aktualisieren.

Übermorgen könnte es dann endlich nach Santiago de Compostela weitergehen. Aber warten wir es ab was noch alles geschieht. Hier habe ich noch einige sehr dynamische Fotos, die ich mit meiner GoPro aufgenommen habe.

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Das Buch zum Abenteuer

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