Ich habe es geschafft, ich bin in Bilbao. Viele Monate habe ich mich auf diesen Tag gefreut, denn heute kann ich mir endlich das Guggenheim-Museum anschauen. bewaffnet mit allerlei Kameras und Objektiven geht es nach dem Frühstück auf zum Guggenheim Museum von Frank Gehry.
Anfangs war dieses Museum sehr umstritten und hatte viele Gegner, aber inzwischen scheinen es die Menschen zu lieben. Und ich muss sagen, dieses Gebäude ist auch unglaublich cool. Wer moderne Architektur mag, der ist hier genau richtig.
Gegen Mittag starte ich mein Motorrad und fahre ein wenig am Meer entlang. Ein echtes Ziel habe ich nicht, irgendwann wäre mal ein Mittagessen nicht verkehrt. Meine Route führt mich an vielen Aussichtspunkten vorbei und ich bereue es mehrfach, dass ich weder Handtuch noch Badehose dabei habe.
An vielen Stellen findet man hier noch Hinweise auf die Untergrundorganisation ETA.
Wikipedia: In den 50 Jahren bis Juli 2009 wurden von der ETA 823 Menschen getötet. Der erste Mord der ETA wurde am 28. Juni 1960 verübt. Eine andere Quelle nennt für den Zeitraum bis Januar 2011 insgesamt 864 Opfer. Die Organisation verfolgt das Ziel eines von Spanien unabhängigen, sozialistisch geprägten baskischen Staates, der die spanischen autonomen Regionen Baskenland und Navarra sowie das französische Baskenland umfassen soll.
Ganz ohne das viele schwere Gepäck fährt sich meine BMW wie ein reinrassiges Sportmotorrad. Leider muss man auch hier sehr aufpassen, denn wie in der Schweiz und Frankreich versteht die Polizei in Spanien inzwischen auch keinen Spaß mehr!
Meine Reise führt mich auch in die Hafenstadt Donostia-San Sebastián.
Als ich am Nachmittag beim Hotel eintrudele ist es etwa 15h. Das Thermometer zeigt 35°C und ich bin von meinem gewaltigen Essen und der Hitze des Tages ziemlich fertig. Wie apathisch liege ich auf dem Bett, schlafe schließlich ein und werde erst um etwa 19:30 wieder wach. Jetzt aber schnell, ich würde gern noch das Guggenheim Museum zum Sonnenuntergang ablichten. Schnell packe ich alles zusammen und mache mich wieder auf den Weg in die Stadt. Den Weg kenne ich inzwischen recht gut, ich bin ihn erst am Morgen gefahren.
Am Museum angekommen steht die Sonne schon tief. Ich parke schnell meine BMW neben einem längst geschlossenen Kiosk und mache mich auf den Weg. Es geht über die Brücke auf die andere Seit des Flusses. Von der Brücke hat man ebenfalls eine sehr schöne Sicht auf das Museum. Um an das gegenüberliegende Ufer zu kommen, kann man sehr bequem einen Aufzug in einem der Pfeiler der attraktiven großen Brücke benutzen.
Als ich am gegenüberliegenden Ufer eintreffe steht die Sonne schon tief und die mit glänzendem Blech verkleidete Fassade des Museums leuchtet in Blau und Gold, es sieht einfach nur schön aus. Mit meiner Kamera bin ich indes nicht allein, die gesamte spanische Fotocommunity scheint hier anwesend zu sein. Um mich herum klappern überall die Spiegel diverser Nikon und Canon Kameras. Mit einer Fuji X-T1 bin ich hier ein ziemlicher Exot, aber Spaß macht es trotzdem. Als die Show vorbei ist überlege ich kurz, ob ich noch 2-3 Stunden aushatten soll, bis es richtig dunkel ist und die nächtliche Beleuchtung das Museum sehr plastisch aussehen lässt. Aber ich habe Durst und es war ein langer anstrengender Tag. Also beschließe ich, dass ich heute ausreichend viele Fotos dieses fantastischen Gebäudes aufgenommen habe.
Auf dem Rückweg lotst mich ein TomTom Urban Rider dann in allerkleinste Straßen. Irgendwann sehe ich sogar auf einem Schotterweg vor einem Tor. Es ist verschlossen und ich denke, dass die Jungs bei TomTom sehr dringend mal ihre nicht ganz preiswerte Karte „Iberia“ aktualisieren sollten.
Ich kehre um und immer wieder will mich das TomTom in Straßen schicken, die inzwischen zu Sackgassen oder ähnlichem geworden sind. Mehrfach soll ich mit dem Motorrad eine Treppe hinauf oder hinabfahren, es ist einfach nur gruselig. Das TomTom Kartenmaterial für Bilbao scheint hoffnungslos veraltetet zu sein.
Schließlich lande ich doch noch bei meinem Hotel und bin überrascht, das noch einige Gäste draußen sitzen. Ich kann drei kleine Flaschen Bier mit auf mein Zimmer nehmen und ganz entspannt auf dem Balkon diesen Artikel schreiben. Das Leben ist schön und hier in Bilbao ist es ganz besonders schön.
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